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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Platz zu nehmen. Sie erinnerte sich an die Blaubeer-Muffins, die sie gerade gebacken hatte, lief zum Ofen, um sie zu holen, und kehrte mit einem Teller zurück.
    »Sie backen Blaubeer-Muffins so früh am Morgen?«
    »Warum nicht?« Sie lächelte, ohne ihm auf die Nase zu binden, dass sie vorgebacken waren und lediglich im Ofen erhitzt werden mussten. »Bitte bedienen Sie sich.«
    »Danke. Also. Ich war gestern bei Mrs.Renwick, und sie machte eine Andeutung, zu der ich Sie etwas fragen muss.«
    »Nur zu.«
    »Der Silberbecher.«
    »Den Sie in Ihrem Büro haben?«
    »Ja. Er gehört Mrs.Renwick. Sie sagte mir, dass sie Ihnen gegenüber den Verdacht geäußert hatte, Sean McCabe könnte ihn genommen haben.«
    »Das
behauptete
sie!« Tara schlug sich an die Stirn. »Augusta hat die Angewohnheit, alles Mögliche zu verlegen. Und sie benutzt den Becher, um Florizar daraus zu trinken. Nach ein paar von diesen gehaltvollen Drinks würde sie vermutlich nichts mehr wiederfinden.«
    »Sie konnte sich nicht mehr genau an den Zusammenhang erinnern und bat mich, Sie zu fragen, weshalb sie Sean McCabe verdächtigte.«
    Tara schloss die Augen, versuchte ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. »Ich glaube, sie sagte, sie habe den Becher das letzte Mal gesehen, als Sean mit irgendwelchen Papieren da war, die sie unterschreiben sollte. Damals hatte sie ihn noch nicht in Verdacht, erst rückblickend. Aber –«
    Joe hörte aufmerksam zu; sie sah, dass er seine blauen Augen nicht abwenden konnte und jede Einzelheit aufnahm, und wäre die ganze Sache nicht so unerfreulich und kriminell gewesen, hätte sie sich in seine starken Arme geschmiegt und ihn geküsst, dass ihm Hören und Sehen verging.
    »Aber warum?«, fuhr sie fort. »Das war uns ein Rätsel. Warum sollte Sean riskieren, beim Diebstahl eines Silberbechers erwischt zu werden? Wo er es doch ganz offensichtlich auf viel einträglichere Dinge abgesehen hatte, wie Geld und Vermögenswerte.«
    »Ich weiß es nicht. Tara, ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Natürlich, Joe.«
    »Es geht um dieses Kostümfest, den Pumpkin Ball.«
    »Ja?«
    »Wenn ich recht verstanden habe, wird er veranstaltet, um Spenden zu sammeln …«
    »Genau. Er wird von einigen Geschäftsleuten aus Black Hall gesponsert. Sie behaupten, es sei ein kleines Dankeschön für die gute Ernte, aber in Wirklichkeit geht es darum, Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln, um Projekte auf lokaler Ebene zu unterstützen. Schülerbetreuung, Hausbesuche der Gemeindeschwester …«
    »Die Shoreline Bank gehört zu den federführenden Organisatoren?«
    »Ja. Schon immer, es ist Tradition. Bay und Sean übernahmen in einem Jahr die Schirmherrschaft. Dieses Mal ist Mark Boland an der Reihe.«
    »Es geht um Folgendes. Ich muss mir einen Blick hinter die Kulissen verschaffen. Ich habe alle Mitarbeiter der Shoreline befragt – jeden einzelnen. Alle sind der Meinung, dass der Fall so gut wie abgeschlossen ist, deshalb möchte ich nicht die Pferde scheu machen …«
    »Sie brauchen also eine Einladung?«, fragte Tara. »Eintrittskarten können Sie in jeder Zweigstelle der Bank kaufen. Sie zahlen und brauchen nur noch hinzugehen.«
    »Das war mir schon klar. Aber ich möchte mit jemandem aufkreuzen, der die Anwesenden kennt, der mich sozusagen … in die Gesellschaft einführt, mir den Weg ebnet.«
    »Sie meinen
mich?«
Taras Herz klopfte zum Zerspringen.
    »Ja. Würden Sie mich begleiten? Zum Pumpkin Ball?«
    »Bin ich damit … zum Hilfssheriff ernannt?«
    »Nicht offiziell. Aber trotzdem. Im Interesse der Ermittlungen würde ich es begrüßen, wenn Sie mich begleiten.«
    »Wahnsinn. Ich bin also Teil Ihrer Tarnung. Alles, was Sie wollen, wenn es nur zur Aufklärung des Falles beiträgt. Ich denke, das würde Bay helfen – mit der ganzen Sache abzuschließen.«
    »Lassen Sie mich mal überlegen. Der Ball beginnt um acht. Wie wäre es, wenn ich Sie um halb acht abhole?«
    »Ausgezeichnet. Ich werde bis dahin fertig sein und auf Sie warten. Übrigens, das Motto lautet ›Hexenzauber‹. Erschrecken Sie also nicht, wenn ich mit einem schwarzen spitzen Hut erscheine.«
    »Keine Bange«, erwiderte er ernst.
    »Ich dachte mir schon, dass es mehr braucht, um dem FBI Angst einzujagen«, erwiderte sie sanft.

[home]
    28
    A usgehöhlte Kürbisse grinsten fratzenhaft von der Veranda des weiträumigen viktorianischen Hauses auf sie herab; Rauch waberte in blauen Schwaden aus ihnen hervor … in den Kürbisköpfen brannten

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