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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Renwick.
    Den Berichten unserer Mitarbeiter zufolge fand eines Abends ein erbitterter Kampf zwischen den beiden Männern statt, als Renwick unmittelbar nach seiner Ankunft auf dem Flughafen Orly in die Wohnung eilte und Picasso in Unterwäsche auf dem Balkon entdecken musste. Das Geschrei und Getöse war so groß, dass die Polizei eingeschaltet wurde, um die Streithähne zu trennen. Während dieses Handgemenges zog sich Renwick seine berühmte Narbe zu. Obwohl sie von der Hand – und dem Messer – Picassos stammte, bestach Madame Laurent die Polizei, und die Affäre wurde vertuscht.
    Um Renwick zu beschwichtigen oder um sein Schweigen gleichermaßen zu erkaufen, schenkte ihm Madame Laurent den Armori-Becher.
    Der Armori-Becher überquerte im Anschluss den Atlantik, versteckt in Hugh Renwicks Gepäck – im Koffer mit seinen Malutensilien –, und befand sich, soweit bekannt, seither auf seinem Familiensitz Firefly Hill in Black Hall, Connecticut.«
     
    »Der Becher gehört also Augusta Renwick«, sagte Joe.
    »Die Reichen sind
wirklich
ein besonderer Menschenschlag. Aber das wussten wir ja schon«, seufzte Nick.
    »Die Frage ist, hat sie McCabe den Becher geschenkt, oder hat er ihn mitgehen lassen?«
    »Vielleicht ist sie unsere unbekannte Komplizin«, meinte Nick.
    »Augusta Renwick?« Joe lachte. »Wohl kaum. Wenn Sie sie kennen würden, wäre Ihnen auf Anhieb klar, dass sie nicht in Frage kommt.«
    »Man kann nie wissen. Sie ist alt, reich, langweilt sich. Sie hat einen jungen – zumindest jung im Vergleich zu ihr – stattlichen Bankmanager, der sich um ihre Finanzen kümmert. Sie reden über dies und das. Sie erzählt ihm von den Eskapaden ihres verstorbenen Mannes, mit ein bisschen Schmuggel hier, ein bisschen Prügelei mit Picasso dort – und sie stellen fest, dass sie das ideale Gespann wären, wie Bonnie und Clyde.«
    »Ich werde daran denken, wenn ich ihr beim nächsten Mal auf den Zahn fühle.«
    »Viel Glück«, sagte Nick. »Scheint ja ein idyllisches Fleckchen Erde zu sein, in das Sie da hineingeraten sind.«
    »Kann man wohl sagen. Black Hall. Der Garten Eden der Ostküste. Man sollte nur keiner hiesigen Bank sein Geld anvertrauen.« Joe warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Andys Plattenladen hatte inzwischen geschlossen, während er sich mit Nick unterhalten und die Informationen über den Becher gelesen hatte.
    Also keine Chance mehr, Tara heute Abend noch über den Weg zu laufen.
    Andererseits war es ein gutes Gefühl, einen Teil der drei Rätsel des Schließfaches gelöst zu haben. Blieben nur noch zwei. Und die Möglichkeit, wenigstens auf einen Sprung bei der unnachahmlichen Mrs.Renwick vorbeizuschauen.

[home]
    27
    S ie haben ihn gefunden!«, rief Augusta Renwick atemlos und drückte den Silberbecher an ihr Herz. »Meinen Florizar-Becher.«
    »Florizar-Becher?«, fragte Joe Holmes stirnrunzelnd.
    »Ja. Das ist der Name meines Lieblingsgetränks – soll ich uns einen Florizar mixen?«
    »Ich bin im Dienst, Mrs.Renwick. Und ich muss den Becher wieder mitnehmen, er ist ein Beweisstück.«
    »Nun, ich bin nicht im Dienst, und Sie bekommen ihn zurück, nachdem wir ein paar Dinge geklärt haben. Kommen Sie, wir gehen ins Blumenzimmer, dort können Sie mir erzählen, wie mein Florizar-Becher in die Hände des FBI geraten ist.«
    Firefly Hill, ihr Zuhause, war wirklich unglaublich, angefüllt mit Hugh Renwicks Gemälden, Buddha-Statuen und Hindu-Gottheiten aus seltener Jade und exotischen Hölzern, einem Totempfahl, einer Vitrine mit allem Anschein nach echten Fabergé-Eiern und unzähligen Porträts von den Renwick-Schwestern, ihren Ehemännern und Kindern. Im Blumenzimmer gab es ein Waschbecken und eine Theke aus Edelstahl, die laut Augusta zwar als Bar zweckentfremdet, aber traditionsgemäß den ganzen Sommer über zum Arrangieren von Blumengebinden benutzt wurde.
    »Auf Firefly Hill gab es früher einen prachtvollen Landschaftsgarten, der dank Bay McCabe wieder im Entstehen ist. Apropos, wie kommen Sie mit dem Fall voran? Gibt es etwas Neues über den Verbleib meines Geldes, oder haben Sie wenigstens einen Teil davon sichergestellt?«
    »Nein, aber Ihren Becher«, sagte er und musterte sie eingehend, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um nach einer Flasche zu greifen.
    »Was hat das mit dem Fall McCabe zu tun?« Sie bedeutete ihm, ihr mit der Flasche zu helfen.
    »Sagen Sie mir als Erstes, was Sie über den Becher wissen, Mrs.Renwick. Warum haben Sie ihn ›Florizar-Becher‹

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