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Sommerkind

Sommerkind

Titel: Sommerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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es würde uns alle aufs Meer hinausziehen.”
    Daria wischte sich heimlich eine Träne von der Wange, doch Rory musste es mitbekommen haben, denn er rutschte näher an sie heran und legte den Arm um sie.
    “Musstest du an … Graces Tochter denken? Als du die Frau unter Wasser gesehen hast, meine ich, gefangen in dem Boot?”
    Es berührte sie zutiefst, dass er daran dachte, dass er sie so gut verstand. Das Gesicht hinter den Händen verborgen, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    Rory streichelte ihr übers Haar und ließ sie sich ausweinen. Dann zog er sie in seine Arme, und sie spürte die wohltuende Wärme seiner festen Umarmung. Sie saßen einige Minuten so da, und als ihre Tränen versiegt waren, nahm sie seitlich an ihrer Brust den Druck seines Arms wahr. Dieses Gefühl, das sie umso intensiver spürte, da ihr Busen unter dem Sweatshirt nackt war, war herrlich und aufreizend. Und ehe sie Zeit hatte nachzudenken, hob sie den Kopf und fand mit ihren Lippen die seinen. Sie spürte seine Überraschung: Für einen kurzen Moment spannte sich sein Körper an. Dann nahm er ihren Kopf sanft zwischen seine Hände und schob ihn ein Stückchen weg, um sie anzusehen und mit dem Daumen über ihre Lippen zu fahren. Gleich darauf küsste er sie wieder, dieses Mal mit einer Leidenschaft, die sie nicht erwartet hatte. Erregt setzte sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn, und es verschlug ihr den Atem, als sie durch den dünnen Stoff hindurch seine Erektion spürte, die sie nur noch mehr aufstachelte. Seine Hände streichelten ihren Rücken, und sie zog ihr Sweatshirt aus und warf es auf den Boden. Eine weitere Einladung brauchte er nicht – er legte sie aufs Sofa, zog sie aus und bedeckte ihren nackten Körper mit heißen Küssen. Im warmen Schein der Sturmlampe drang er in sie ein und bewegte sich in ihr, bis ihr Körper glühte und sie beide das Heulen des Winds nicht mehr hörten.
    Danach lag sie nackt neben ihm. Er griff nach den Kleidungsstücken auf dem Boden, breitete sie über ihnen beiden aus und rubbelte durch den Stoff hindurch ihre Arme und den Rücken, um sie zu wärmen. Voller Liebe drückte sie ihre Lippen auf den warmen schnellen Pulsschlag seines Halses.
    “Ist dir eigentlich klar, wie lange wir uns schon kennen?”, fragte er. “Ich glaube, ich kenne dich länger als irgendwen sonst – abgesehen von meiner Familie, meine ich.”
    Daria lächelte. “Wer hätte beim Krebsfangen damals gedacht, dass wir einmal so nebeneinanderliegen würden?”
    “Ich habe dich als Junge bewundert, genauso, wie ich dich heute bewundere. Du warst so stark und selbstbewusst. Ich hatte immer das Gefühl, in einer Art Wettbewerb mit dir zu stehen, obwohl du jünger warst als ich. Du warst in allem die Beste. Du hast die meisten Krebse gefangen, du hast die Angel am weitesten ausgeworfen, du konntest jeden im Volleyball schlagen, und du hast am Strand die höchsten Sandburgen gebaut. Du warst was Besonderes.” Er drückte sie zärtlich. “Das bist du immer noch.” Er küsste ihre Schläfe.
    “Ich war damals bis über beide Ohren in dich verknallt”, gestand sie.
    Rory lachte. “Ehrlich? Davon habe ich nie etwas gemerkt.
Ich
war in Chloe verknallt.”
    “
Chloe?”
, wiederholte Daria erstaunt. “Sie war doch viel älter als du.”
    “Tja, ich hatte eben große Träume. Und jetzt ist sie eine Nonne.”
    Daria lachte.
    “Offen gestanden war sie eigentlich nie mein Typ”, sagte er. “Aber sie hat mich einfach umgehauen. Die Sehnsucht eines heranwachsenden Jungen nach dem hübschesten Mädchen am Strand.”
    Daria war still. Einige Dinge änderten sich nie. Noch immer fühlte sich Rory zum bestaussehenden Mädchen am Strand hingezogen: zu Grace. Doch bestimmt hatte das, was Rory über Grace erfahren hatte, seine Gefühle verändert – ganz zu schweigen von dem, was gerade zwischen ihnen beiden geschehen war.
    Auf einmal hielt Rory sie ganz fest und stieß einen tiefen Seufzer aus. “Ich hoffe, wir haben keinen Fehler gemacht.”
    Die behagliche Wärme verwandelte sich in eisige Kälte. Was meinte er damit? Für sie war es alles, nur kein Fehler.
    “Es tut mir leid”, entschuldigte er sich. “Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.”
    “Ich habe dich zuerst geküsst. Erinnerst du dich?”
    “Ich bin sicher, wir haben beide nur auf die starken Emotionen dieser Nacht reagiert. Wir dürfen nicht zulassen, dass das unsere Freundschaft zerstört, okay?”
    Sie spürte einen körperlichen Schmerz – in der Kehle,

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