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Sommerkind

Sommerkind

Titel: Sommerkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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eine gute Freundin.”
    Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen. “Du meinst … du hast dich in sie verliebt?”
    “Ja.”
    Sie musste lächeln, trotz der Folgen, die diese Neuigkeit für sie haben würde. Daria und Rory. Sie hatte sie sich nie als Paar vorgestellt, aber sie passten durchaus gut zusammen. Sie waren ein gutes Team. “Ich freue mich für dich”, sagte sie.
    Er beugte sich vor und nahm ihre Hand. “Danke. Ich war nicht sicher, wie es dir damit gehen würde.”
    “Ich kann dir nicht den geringsten Vorwurf machen. Immerhin war ich ja nicht gerade ein offenes Buch, oder?”
    “Stimmt”, räumte er ein. “Das warst du nicht.”
    “Ich habe die Zeit mit dir sehr genossen, aber ich denke, es ist wirklich gut, dass du und Daria euch gefunden habt.” Sie wahrte das Lächeln auf ihrem Gesicht, doch ihr Herz verkrampfte sich. Jetzt hatte sie keinen Vorwand mehr, nach Kill Devil Hills zu kommen – oder Shelly zu sehen. Sie hatte gehofft, zwischen ihr und Shelly würde sich irgendeine Verbundenheit entwickeln, wodurch ihre Beziehung zu Rory nicht länger notwendig wäre. Doch das war nicht geschehen. Und jetzt blieb ihr keine Zeit mehr.
    “Dann sehen wir uns wohl nicht wieder, was?”, fragte sie.
    “Du kannst mich gern mal besuchen kommen”, bot Rory an. Doch er wusste genauso gut wie sie, dass sie nun keinen Grund mehr hatte, nach Kill Devil Hills zu kommen.
    Krampfhaft versuchte sie, das Gespräch auf Shelly zu lenken. “Shelly freut sich doch sicher auch, dass ihr zwei jetzt zusammen seid”, vermutete sie. Nicht gerade eine nahtlose Überleitung, aber besser ging es nicht.
    “Ich glaube, sie weiß es noch gar nicht. Daria und ich sind uns ja selbst erst gestern Abend darüber klar geworden, und da war Shelly bei Andy, meine ich.”
    “Ach ja, was hat es damit eigentlich auf sich?”
    “Anscheinend sind sie seit gut zwei Jahren zusammen. Und Shelly ist schwanger. Sie wollen heiraten, aber Daria fürchtet …”
    “Sie ist schwanger?” Grace beugte sich vor. Wieder dieses Herzklopfen. Ihr Arzt bekäme Zustände, wenn er wüsste, welchem Stress sie sich gerade aussetzte. “In der wievielten Woche?”
    “Noch ganz am Anfang. Du hast sie doch im Bikini gesehen.”
    “Sie sollte lieber einige pränatale Untersuchungen machen lassen. Ich meine, wegen ihrer … du weißt schon, ihrer … der Hirnschädigung.”
    “Aber Gehirnschäden sind doch nicht erblich. Es besteht kein Grund zu der Annahme, dass ihr Baby nicht völlig gesund sein wird.”
    Wahrscheinlich hielt er sie jetzt für strohdumm. “Oh.” Sie lächelte und versuchte, verlegen dreinzuschauen. “Natürlich.”
    “Nein, die Frage ist vielmehr, ob sie das Kind überhaupt bekommen soll. Und wenn ja, ob sie für ein Baby sorgen kann.”
    Die Großmutter des Kindes könnte ihr doch helfen, dachte Grace und spürte, wie ihre Augen feucht wurden. Hastig setzte sie ihre Sonnenbrille auf. “Tja, dann”, sagte sie und stand auf. “Ich mache mich besser auf den Weg. Danke, dass du dir Zeit für mich genommen hast, Rory.”
    Er erhob sich ebenfalls und umarmte sie freundschaftlich. “Meld dich doch mal”, sagte er. “Ich hoffe, für dich wendet sich auch alles zum Guten.”
    “Danke.” Sie verließ die Veranda, ging durch den Sand zu ihrem Auto und wagte nicht, sich noch einmal umzudrehen – oder einen Blick auf die andere Straßenseite zu werfen.
    Eddie wartete im Apartment über der Garage auf sie. Als Grace ihn sah, blieb sie wie angewurzelt stehen, und er eröffnete eine offenbar einstudierte Rede.
    “Hör mich an. Ich weiß, das hätte ich nicht tun sollen. Aber bitte glaub mir, ich habe es nur gemacht, weil ich besorgt um dich war.”
    “Wovon redest du?”
    “Ich bin dir vorhin gefolgt. Ich bin dir den ganzen Weg nach Kill Devil Hills nachgefahren und habe gesehen, wie du in das Cottage von Rory Taylor gegangen bist. Erst wusste ich ja nicht, wer dort wohnt, aber ich habe mich erkundigt. Dann ist es also das … was du die ganze Zeit gemacht hast, oder? Dich mit ihm treffen? War er es, auf den du im Motel in Greenville gewartet hast?”
    Grace fühlte sich gefangen und matt. Sie wünschte, Eddie würde sie wenigstens anbrüllen, seiner Wut Luft machen, damit sie zurückschreien könnte. Aber das war nicht seine Art. Sie setzte sich auf Sofa. “Es ist nicht so, wie du denkst”, sagte sie. Der Satz klang genauso müde, wie sie sich fühlte.
    “Ich bin ziemlich enttäuscht!” Eddie nahm auf der anderen Seite des

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