Sommerküsse voller Sehnsucht
Gelegenheit dazu«, meinte Laurence und zog sie hoch.
»Oje«, murmelte sie erschrocken, aber er hörte es entweder nicht oder ignorierte es einfach.
Elsa ließ ihre Schuhe unter dem Tisch stehen, was den Größenunterschied zwischen ihnen noch betonte. Die ersten Schritte waren katastrophal. Sie hatte solche Angst um ihre nackten Füße, dass sie sie ständig nur nach hinten bewegte.
»Es tut mir leid, doch ich kann das nicht«, meinte sie. »Bitte such dir jemand anders. Es gibt hier bestimmt ganz viele Mädchen, die schrecklich gern mit dir tanzen würden.«
»Ich möchte aber mit dir tanzen«, beharrte er. »Komm schon, du schaffst das.«
Nach drei weiteren holprigen Tanzschritten hatte Elsa bewiesen, dass sie es nicht schaffte.
»Weißt du, was? Du stellst dich jetzt einfach auf meine Füße, und dann tanzen wir so.« Laurence legte den Arm fest um sie und hob sie leicht vom Boden. Elsa blieb nichts anderes übrig, als mitzumachen. Seufzend stellte sie ihre Füße auf seine und hoffte, dass seine Schuhe so stabil waren, dass seine Füße nicht zerquetscht würden.
Es war traumhaft! Er bewegte sich geschmeidig über die Tanzfläche, und sie mit ihm. Als der Tanz zu Ende war, vergaß sie alle Scheu, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn auf die Wange. »Danke, das war fantastisch! Es hat riesigen Spaß gemacht!«
»Mir auch«, antwortete Laurence. »Vielleicht solltest du ein paar Tanzstunden nehmen, damit du das nächste Mal auf deinen eigenen Füßen tanzen kannst.«
»Ja, vielleicht soll ich das wirklich tun.«
Laurence grinste. »So, jetzt bist du an der Reihe. Zeig mir, wie man anständig Disco tanzt. Ich komme mir dabei immer so blöd vor.«
»Ach, Unsinn«, widersprach Elsa. Aber kurze Zeit später musste sie ihm insgeheim recht geben. Discotanz lag ihm wirklich überhaupt nicht.
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Kapitel 4
S arah zog sich unter dem Tisch die Schuhe aus. Alles lief bestens. Kein Gast hatte sich über seinen Platz beschwert, das Menü war anständig serviert worden, und nur ein einziger Tisch hatte eine Zeit lang aufs Essen warten müssen. Als Sarah es gesehen hatte, hatte sie schnell eine Flasche Champagner auf den Tisch gestellt, was die Stimmung sofort wieder gehoben hatte.
Danach hatte sie einen großen Teller und einen speziellen Porzellanstift hervorgezaubert. »Darauf sollen alle Gäste eine kurze Botschaft für das Brautpaar schreiben. Die Ersten haben natürlich am meisten Platz.«
»Geht die Schrift denn beim Spülen nicht ab?«, fragte ein Mädchen.
»Nein, sie wird anschließend bei großer Hitze im Backofen fixiert. Gute Idee, oder? Aber bitte nicht allzu lange Texte schreiben.« Ashlyn hatte sich einen Teller pro Tisch gewünscht, doch Bobby war der Meinung gewesen, zwei Teller insgesamt würden reichen. Das bedeutete, dass die Gäste sich kurz fassen mussten.
Alles andere war ebenfalls glattgegangen. Im Gegensatz zu einigen anderen Hochzeiten, die sie organisiert hatte, hatten die Lennox-Featherstones darauf bestanden, dass auch Sarah am Essen teilnahm. Sie hatte eingewilligt, aber nur unter der Bedingung, dass sie einen eigenen kleinen Tisch bekam, von dem sie jederzeit aufstehen konnte, wenn es erforderlich wurde.
Sarah war zufrieden. Es war eine sehr stylische Hochzeit, und daran hatte sie maßgeblichen Anteil. Jetzt fand sie endlich die Zeit, sich in Ruhe umzusehen und die Einzelheiten zu bewundern.
Die Blumendekoration war ein Traum. Sukie, die Floristin, hatte wirklich tolle Arbeit geleistet. Auf jedem Tisch standen mehrere viereckige Glasschalen mit einer einzelnen Blüte. Sarah war der feine Duft von Freesien, Hyazinthen und Rosen entgegengeweht, als sie vorhin von Tisch zu Tisch gegangen war, um sich zu vergewissern, dass alle gut saßen.
Den Tisch des Brautpaars schmückte ein längliches, sehr edel aussehendes Gesteck. Die verschiedenen Blüten waren wellenförmig arrangiert, zunächst Rosen, dann Freesien, dann Rittersporn und so weiter. Sukie hatte Sarah erklärt, dass sie mit diesem Arrangement ein Staudenbeet nachgeahmt hätte, zu Ehren der Brautmutter, die eine begeisterte Hobbygärtnerin war.
Ashlyns Brautstrauß war ein schlichtes Maiglöckchen-Bouquet. Wie viele schlichte Dinge war es atemberaubend teuer gewesen, weil Sukie zweihundertfünfzig Blüten benötigt hatte, damit der Strauß schön üppig wirkte. Elsa trug ein herabhängendes Bouquet, das ebenfalls Maiglöckchen enthielt, wenn auch
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