Sommerküsse voller Sehnsucht
…«
»Doch, ganz sicher, Sarah! Auf jeden Fall war er sehr besorgt um dich. Als wir ihn angerufen haben, hat er keine Sekunde gezögert und ist sofort in sein Auto gesprungen.«
»Er ist sehr freundlich und alles, doch …« Sie zögerte. »Er ist mit einer Bekannten von Fenella und Rupert verlobt.«
»Was?« Bron sah sie erstaunt an. »Bist du sicher? Ich dachte, er wäre Single. Zumindest hat er noch nie eine Verlobte erwähnt.«
Sarah nickte. »Ich weiß, aber es ist so.« Sie seufzte. »Bitte, sag bloß nichts. Er darf nicht wissen, dass ich mit dir darüber gesprochen habe.«
Bron runzelte die Stirn, doch ehe sie antworten konnte, fuhr Sarah fort: »Ich meine, es ist mir ja auch gleichgültig. Ziemlich jedenfalls. Es ist alles so kompliziert, und außerdem habe ich viel zu viel zu tun, um mir um solche Dinge Gedanken zu machen. Komm mit, ich zeige euch eure Zimmer.«
Aus Rücksicht auf ihre Freundin ließ Bron das Thema auf sich beruhen. Sie folgte Sarah zu einem umgebauten Schweinestall und wünschte sich, sie hätte Zeit, in Ruhe mit ihr über Hugo zu reden. Sie hatte nämlich das Gefühl, dass Sarah ihr gern mehr erzählen wollte. Ob er wirklich verlobt war? Dann hätte er an dem Abend doch niemals alles stehen und liegen gelassen, um Sarah sicher nach Hause zu bringen. Und er war so besorgt gewesen. Gewiss, sie war an dem Abend selbst ein bisschen betrunken gewesen, aber sie hätte schwören können, dass die Blicke, die Hugo Sarah zugeworfen hatte, Bände gesprochen hatten.
Vielleicht würde Sarah ja in den nächsten zwei Tagen eine Möglichkeit finden, sich ihr anzuvertrauen. Bron war eine gute Zuhörerin, und sie würde für ihre Freundin da sein, wann immer sie sie brauchte.
»Diese umgebauten Stallungen sollen später vermietet werden«, erklärte Sarah nun und öffnete eine Tür. »Aber ihr seid die ersten Bewohner. Schön, nicht?«
»Und ob!« Staunend schaute Bron sich um. »Mir gefallen vor allem die weiß gekalkten Wände und diese Teppiche. Das ist ja fast wie in Griechenland.«
»Aber in Wahrheit sind wir in England, da steht nämlich ein Kamin. Nicht dass du ihn brauchen wirst. Ich kann gar nicht glauben, wie perfekt das Wetter ist! Es muss bis Sonntag halten, danach kann es so viel regnen, wie es will.«
»James sagt, wir brauchen dringend Regen. Er sorgt sich um seine Pflanzen. Vanessa hat ihm versprochen, während seiner Abwesenheit für ihn zu gießen, doch ich bin nicht sicher, ob er ihr vertraut.«
»Glaubst du, er ist mit dem Wohnwagen zufrieden?« Sarah sah ihre Freundin an. »Ich wollte ihn nicht zusammen mit dir hier unterbringen, schließlich ist es zwischen euch noch nicht so weit.«
Bron verzog das Gesicht. »Er sollte schnell die Initiative ergreifen, sonst feuert Vanessa ihn.« Sie lachte. »Oder ich sollte schnell die Initiative ergreifen, sonst kündigt sie mir.«
»Ist sie wirklich so?«
»Nein, nein. Aber sie hat mich neulich ganz schön unter Druck gesetzt. Sie hat mich quasi dazu gezwungen, James mitzunehmen. Sie kann wirklich dominant sein.« Lachend erzählte sie Sarah von ihrer letzten Begegnung mit Vanessa.
»Ja, ich erinnere mich noch, wie sie als Brautmutter war. ›Durchsetzungsfähig‹ ist gar kein Ausdruck.« Sarah lachte. »So, ich muss jetzt weitermachen. Komm zum Haus rüber, sobald du ausgepackt hast, dann zeige ich dir, wo du deine Torte fertigstellen kannst.«
Sarah ging zum Haus zurück und hakte dabei im Geiste verschiedene Punkte auf ihrer To-do-Liste ab. Sie musste dringend ihr Klemmbrett finden und die erledigten Aufgaben tatsächlich durchstreichen. Gut, dass Bron und ihre Torten heil angekommen waren! Sie selbst hatte das Gefühl, schon ewig hier zu sein. Sarah hatte es kaum erwarten können, herumgeführt zu werden und zu sehen, was sich alles verändert hatte.
Die Hunde waren aufgeregt um sie herumgesprungen, als Rupert sie zur Begrüßung auf die Wange geküsst hatte.
Fenella hatte gestrahlt. »Sie müssen es selbst sehen, aber ich glaube, wir haben ziemlich gute Arbeit geleistet. Natürlich gibt es noch ein paar unansehnliche Ecken, doch ich bin sicher, dass wir die leicht verstecken können.«
»Ich bin ganz gespannt! Kommen Sie, wir unternehmen sofort einen Rundgang.«
»Heißt das, dass wir vorher keinen Kaffee trinken?« Wie immer war Rupert ganz der perfekte Gastgeber gewesen.
»Wenn du so lieb bist und einen aufbrühst, trinken wir ihn sofort hinterher«, hatte Fenella geantwortet.
»Die Zufahrt zur Kapelle sieht
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