Sommerküsse voller Sehnsucht
James an. Sie wurde in das Schlafzimmer geführt, das Fenella für Carrie vorgesehen hatte. Dort konnte sie ihre Sachen abstellen und das Zimmer später zum Schminken und zum Anziehen der Brautjungfern nutzen.
»Es ist eigentlich unser Zimmer«, meinte Fenella betrübt. »Aber es ist das einzige mit einem eigenen Bad, deshalb musste ich es notgedrungen abgeben.«
»Ein wunderschönes Zimmer!« Elsa sah sich um. »Und so groß! Hier könnte man ja glatt einen Ball veranstalten.«
»Ja, es hat eine schöne Größe.«
»Ich gehe schnell nach unten und hole meinen Kleiderständer, danach fange ich an, die Kleider raufzubringen«, überlegte Elsa laut. »Wann kommen denn die Brautjungfern?«
»Das habe ich mir irgendwo aufgeschrieben. Zum Glück treffen nicht alle auf einmal ein.«
»Sobald sie die Kleider anprobiert haben und ich eventuelle Änderungen vorgenommen habe, kann ich Ihnen helfen, Fenella. Sarah hat mir schon gesagt, dass sie noch Sonderwünsche hat und ich mich nützlich machen soll.«
Fenella lachte. »Im Organisieren ist Sarah wirklich großartig, oder?«
Elsa nickte. »Aber sie stellt auch an andere ganz schön hohe Anforderungen. Sie legt eben Wert auf Niveau.«
»Das ist ja nicht verkehrt. Sagen Sie, kommen Sie und Sarah mit den kleinen Dachzimmern zurecht?«, fragte Fenella. »Sie haben zwar jeder ein eigenes, doch dafür sind die Räume sehr klein. Im Bad funktioniert das heiße Wasser übrigens erst, wenn Sie es eine Zeit lang laufen lassen.«
»Die Zimmer sind perfekt, wir haben damit kein Problem«, antwortete Elsa. »Mir gefallen vor allem die Gardinen. Das ist ein sehr schöner Stoff.«
»Wahrscheinlich ist er echt antik«, erklärte Fenella. »Wir haben ihn in einer alten Truhe entdeckt. So, jetzt muss ich aber James suchen und ihn bitten, ein paar Äste abzuschneiden. In der Nähe gibt es einen kleinen Wald, den kann er eigentlich nicht verfehlen. Schließlich wollen wir nicht, dass die Leute von der Celebrity aus Versehen durch unseren nicht renovierten Korridor laufen.«
Bron stand in der Küche und betrachtete ihre Torten. Es waren insgesamt sechs, die oberste war bereits mit Zuckerguss versehen sowie mit kleinen grünen Blüten, die in der Mitte glitzerten. Sie hatte sich sehr viel Mühe damit gegeben, und es war ihr so perfekt gelungen, dass sie hoffte, den Rest ebenso gut hinzukriegen. Sie hatte mehrere Plastikbehälter mit Zuckerguss vorbereitet und genug Spritztüten mitgebracht, um einen kleinen Laden damit auszustatten. Eigentlich war sie startklar. Wenn sie bloß nicht so nervös wäre! Sie hatte das Modellieren der Blüten so lange geübt, bis sie es wirklich beherrschte, aber in Veronicas Küche und mit Veronicas Ratschlägen war alles irgendwie einfacher gewesen. Jetzt war sie plötzlich auf sich allein gestellt.
Fenella kam herein. »Wie kommen Sie voran? Soll ich Rupert bitten, Ihnen beim Tragen zu helfen? Ich bin gerade auf der Suche nach ein paar Laken. Ich weiß, dass ich irgendwo noch welche habe, meine Mutter hat mir nämlich all ihre alten gegeben, aber ich finde sie einfach nicht. Ich muss …« Sie sah Brons angespanntes Gesicht und stockte. »Ich glaube, ich hole jetzt erst mal Rupert. Er soll Ihnen helfen.«
Bron wäre es lieber gewesen, wenn James ihr geholfen hätte, denn er war inzwischen sehr geübt. Doch soweit sie wusste, hatte man ihn mit Säge, Astschere und Leiter in den Wald geschickt. Natürlich sah Bron ein, dass er dafür der geeignete Mann war, aber er war auch der Beste, um ihre Torten zu transportieren. Er wusste, wie man sie behandeln musste. Bei Rupert war sie sich da nicht so sicher. Am Ende ließ er noch etwas fallen …
Trotzdem lächelte sie höflich, als er wenig später in fleckigen Jeans und Pulli vor ihr stand.
»Ich habe gehört, Sie brauchen Hilfe?« Er hob einen Stapel Tortenböden hoch und trug sie hinaus.
Bron hatte zwar eine vage Vorstellung, wo sie hinmusste, war sich jedoch nicht ganz sicher, wo es langging. Rupert war in seiner Hilfsbereitschaft rührend, aber sie hatte Angst, dass er ihre Torten im Übereifer nicht mit der nötigen Vorsicht behandelte. Sie nahm den Boden, der bereits fertig war, und folgte Rupert so rasch, wie das mit ihrer kostbaren Ladung möglich war.
Bron hörte ihn mit lauter Stimme auf jemanden einreden und wusste, dass er nicht richtig konzentriert war. Sie beeilte sich, erreichte das Treppenhaus, das im Moment mit Pappe abgedeckt war – eine perfekte Stolperfalle! –, und rechnete fest
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