Sommerküsse voller Sehnsucht
vergessen! Wie konnte mir das nur passieren!«
»Ja, jetzt fällt es mir auch wieder ein«, rief Mandy. »Komm, trink einen Champagner mit uns!« Sie lächelte, und Sarah wusste, dass sie ihr verziehen hatten. Allerdings durfte nun nichts mehr schieflaufen. Sie nahm das Glas, das Mandy ihr hinhielt, und trank einen Schluck.
»Haben die Sicherheitsleute die Presse im Griff?«, fragte sie dann. Schließlich war das ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt für Carrie.
»O ja«, antwortete Mandy. »Sie machen einen perfekten Job.«
»Und die letzte Anprobe, wie ist die verlaufen?« Das war der zweite kritische Punkt.
»Bestens«, antwortete Carrie. »Elsa hat ihre Sache super gemacht. Sie ist gerade im Bad und zieht sich selbst um.«
Im Stillen ärgerte Sarah sich, dass sie auch nur eine Sekunde an Elsa gezweifelt hatte.
Sarah trank noch einen Schluck Champagner. Sie wusste, dass sie das eigentlich nicht tun sollte, aber im Moment brauchte sie das einfach. »Und die Kutsche? Ist die auch schon da?«
Mandy nickte. »Ja, sie ist startklar. Wir haben sie vorhin gesehen. Erst dachten wir, Bron hätte den Pferden die Mähne auf Lockenwickler gedreht, aber anscheinend kräuselt sie sich immer so.«
»Ich glaube schon, dass irgendwer da nachgeholfen hat«, meinte Bron. »Na ja, auf jeden Fall sieht es schön aus.«
Elsa kam aus dem Bad. Sie umarmte Sarah. »Du bist schon da?«
Sarah nickte. »Ich bin mit dem Hubschrauber gekommen. Ich hatte schreckliche Angst und habe mich die ganze Zeit an Hugo geklammert.«
»Er hat sich hier ganz großartig verhalten«, schwärmte Elsa.
»Ja, er ist wirklich ein fantastischer Mann«, rief Carrie vom Ankleidetisch. »Und er hat schon so viele Fotos geschossen. Ich bin froh, dass wir ihn engagiert haben. Ein echt cooler Typ.«
Sarah nickte und leerte ihr Glas. Er war tatsächlich ein cooler Typ. Und supernett. Sie war total verliebt in ihn. Dabei hatte sie sich nicht verlieben wollen, ganz im Gegenteil, es war einfach so passiert. Doch was nützte es? Sie konnte so verliebt sein, wie sie wollte, er war mit einer anderen verlobt, und damit musste sie sich abfinden.
Alles sah perfekt aus. Zufrieden lief Sarah durchs Haus. Mit Fenella war sie noch einmal die Checkliste durchgegangen. Bis auf den Vorfall mit der Floristin war alles nach Plan gelaufen. Die Band war inzwischen eingetroffen, die Leute vom Catering arbeiteten so rasch, als glitten sie auf Schienen, und niemand hatte die Nerven verloren. In Ruhe überprüfte Sarah noch einmal jedes Detail.
Sie begann mit der Kapelle. Die Blumengebinde waren traumhaft. Niemand hätte das besser hingekriegt als Sukie. Als Erstes schaute Sarah sich das Gesteck am Taufbecken an. Viel blaugraues Rosenlaub, dazu rote Hagebutten wie in einer wilden Hecke. Erst bei näherem Hinsehen entdeckte Sarah auch ein paar gekaufte Blumen. Das Ganze wirkte wie ein natürlicher Sommerstrauß – einfach perfekt. Neben dem Taufbecken gab es ein weiteres Gebinde, ein drittes stand am Altar. Die Gestecke an den Bankenden bestanden hauptsächlich aus Efeuranken, die malerisch herabhingen. Es sah sehr romantisch aus.
Von der Kapelle ging sie weiter zum Haus. Der Salon war unverändert, im Speisesaal waren nun Tische aufgebaut worden, die mit funkelndem Kristall und glänzendem Silber eingedeckt waren. Das Ganze bot einen wunderbaren Rahmen für die echte Torte und die beiden Reihen mit den Nachbildungen. Sarah betrachtete sie aus der Nähe. Wie perfekt jede einzelne Blüte gelungen war! Auf Bron wartete definitiv eine neue Karriere, wenn sie das wollte.
Auch das Morgenzimmer, in dem der Champagner gereicht werden sollte, strahlte. Ein paar junge Männer in eleganten schwarzen Uniformen polierten Gläser und bereiteten sich vor, um möglichst allen Gästen gleichzeitig ein Glas Champagner anbieten zu können.
Normalerweise hätte Sarah ihnen kurze Anweisungen gegeben, aber dieses Mal musste sie sich voll und ganz auf Jess Allsop, die Besitzerin des Catering-Unternehmens, verlassen. Sie hatte schon häufig mit ihr zusammengearbeitet und wusste, dass sie ihr vertrauen konnte. Sobald Sarah ihr ein Zeichen gab, würden die jungen Männer den Champagner verteilen, und alle Gäste würden in kürzester Zeit ein Glas in der Hand halten.
Sarah fand die elegant gekleidete und vollkommen ruhige Jess bei Fenella.
»Wir haben uns schon Sorgen gemacht, Sie könnten es nicht rechtzeitig schaffen«, meinte Fenella. »Obwohl wir es zur Not auch ohne Sie hingekriegt hätten.
Weitere Kostenlose Bücher