Sommerküsse voller Sehnsucht
überlegte sie hektisch.
»Irgendeine, die letzte Woche auf irgendeiner Hochzeit von Ihnen war.«
»Ah. Ja, das war eine sehr schöne Hochzeit.« Sie dachte an das Budget, das einem jungen, für einen Oscar nominierten Star zur Verfügung stand, und jubelte innerlich. Hochzeiten waren doch gar nicht so schlecht – eigentlich liebte sie Hochzeiten!
»Das haben wir auch gehört. Also, haben Sie Zeit?«
»Bestimmt. Welcher Termin schwebt Ihnen denn vor? Um eine wirklich gute Location zu bekommen, müssen wir schon sehr früh buchen.«
»August.«
»Perfekt. Nächstes Jahr? Oder später?«
»Dieses Jahr. August dieses Jahr. Carrie möchte unbedingt so schnell wie möglich heiraten.«
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Kapitel 9
A ber das sind ja nur noch zwei Monate!« In Sarahs Kopf begann sich alles zu drehen.
»Ja, wir haben leider nur ein kleines Zeitfenster. Soll ich Ihnen das genaue Datum jetzt schon nennen?«
Sarah nickte, dann wurde ihr klar, dass ihre Gesprächspartnerin sie nicht sehen konnte. Ihr schwante Böses. »Ja, bitte«, hauchte sie.
»Der achtzehnte. Das ist ein Samstag.«
»Ich weiß«, antwortete Sarah. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken geworden.
»Ist das okay für Sie? Wenn nicht, probier ich es bei einer anderen Agentur. Ich habe hier eine ganze Liste mit Namen.« Mandy Joseph klang nicht drohend, eher mitfühlend, als wollte sie Sarah gern erlösen.
»Nein, nein!«, quietschte sie verzweifelt. »Nein, das ist perfekt.« Noch immer in ihr Handtuch gewickelt, griff Sarah nach der Wasserflasche, die auf ihrem Schreibtisch stand, und trank einen Schluck. Dann räusperte sie sich. »An was für eine Hochzeit hat Carrie denn gedacht?« Durfte sie Carrie sagen? Oder besser Miss Condy?
Carrie schien okay zu sein, denn Mandy Joseph antwortete, ohne zu zögern. »Eine ganz klassische. Wie die von Ashlyn.«
Sarah goss sich noch etwas Wasser in ein Glas. Wenn die Feuchtigkeit in ihrem Mund weiter in diesem Tempo verdunstete, würde sie noch ein paar Liter brauchen. »Die Organisation dieser Hochzeit hat zwei Jahre gedauert, nicht zwei Monate.«
»Warum so lange?«
Sarah schluckte. »Die meisten guten Locations und Kirchen werden weit im Voraus gebucht, vor allem bei einem Samstags-Termin. Wenn man das ändern könnte …«
»Samstag ist der klassische Tag zum Heiraten, oder?«
Jetzt witterte Sarah den Hauch einer Chance. »Nicht unbedingt. Wenn Miss Condy in London heiraten möchte, würde ich eher einen Wochentag vorschlagen.« Das würde die Sache erheblich vereinfachen. Es war sicher irgendwie möglich, innerhalb von zwei Monaten für einen Wochentag noch ein gutes Hotel in London zu finden. Jetzt sag bitte nicht, dass Carrie Condy schwanger ist, so wie Lily!, betete sie im Stillen. Das wären wirklich zu viele Zufälle.
»Oh, nein. Carrie will auf jeden Fall eine Hochzeit auf dem Land. In einer alten Kirche mit einem Kirchhof – genau wie Ashlyn.«
»Das wird schwierig. Es gibt nicht viele …«
»Es ist Carrie völlig egal, wo die Hochzeit stattfindet. Es muss nur so richtig romantisch sein.« Mandy machte eine kurze Pause, und Sarah nutzte sie, um noch einen Schluck zu trinken. »Wie gesagt, ich finde sicher jemand anderen, wenn Sie glauben, dass Sie das nicht hinkriegen. Man hat Sie uns empfohlen, aber …«
»Darf ich noch mal fragen, wer mich empfohlen hat?« Ashlyns Hochzeit war doch erst gestern gewesen. Wie hatte jemand in so kurzer Zeit ihren Namen an eine so hochklassige Kundin weitergeben können?
»Natürlich. Also, das war Hugo. Hugo Masters.«
»Hugo!« Sofort hatte sie das Bild vom gestrigen Abend vor Augen. Hastig verdrängte sie es.
»Ja. Ich bin schon seit Ewigkeiten mit seiner Schwester befreundet, und er hat mir einige tolle Fotos von der Hochzeit gestern gezeigt. Ich weiß, dass Carrie sich genau so etwas vorstellt. Also, nehmen Sie den Auftrag an?«
Sarah hätte diesen Job nie ausgeschlagen, ganz gleich, wer sie empfohlen hatte. Die Tatsache, dass es Hugo gewesen war, spornte sie zusätzlich an. Offenbar hielt er sie für fähig genug, also musste sie es machen, und zwar perfekt. Schon um zu beweisen, wie professionell sie war. »Natürlich nehme ich den Auftrag an«, antwortete sie so selbstbewusst wie nur möglich. »Ich wollte Sie nur auf ein paar mögliche Schwierigkeiten hinweisen. Aber wenn Carrie bereit ist, überall zu heiraten, werde ich etwas Geeignetes finden, da bin ich ganz sicher.« In Wahrheit war sie
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