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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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viel zu wenig«, rief Elsas Vater hinter der Zeitung hervor. »Ich hätte auch gern ein Glas Wein. In der Küche steht noch eine offene Flasche.«
    Elsa brachte ihren Eltern den Wein und ein kleines Schälchen Pistazien, dann sagte sie: »Kann ich mir eine Kleinigkeit zu essen richten? Ich habe heute Abend noch was vor.«
    Ihre Mutter nahm die Beine von der Sofalehne und setzte sich auf. »Wie schön.«
    Elsa ließ sich nicht täuschen. Ihre Mutter konzentrierte sich mit jeder Faser darauf, ihre Neugier zu verbergen. »Hm«, sagte sie. »Vielleicht sollte ich auch ein Glas Wein trinken.«
    Ehe Elsa aus dem Zimmer ging, sah sie, dass ihre Mutter bereits den Mund geöffnet hatte, um sie über den Umgang mit Alkohol zu belehren. Sie lächelte. Laurence würde ihr gefallen. Sie machte sich rasch ein Sandwich und ging damit zu ihren Eltern. Ihre Mutter wollte unbedingt, dass sie endlich einen Freund hatte, wollte sich das aber unter keinen Umständen anmerken lassen. Doch Elsa konnte die Körpersprache ihrer Mutter viel zu gut deuten.
    Sie setzte sich auf die frei gewordene Sofalehne. »Es ist der Mann, den ich auf Ashlyns Hochzeit kennengelernt habe.«
    »Der Mann, mit dem du getanzt hast? Der mit dem Morgan?«
    Elsa nickte. »Du hast dir alles genau gemerkt, stimmt’s?«
    Ihre Mutter zuckte mit den Schultern. »Na ja, so noble Hochzeiten gibt es ja nur selten. Klar merkt man sich da jedes Detail.«
    »Er holt mich um acht ab.«
    »Um acht! Das ist ja in weniger als einer Stunde! Dann muss ich unbedingt aufräumen und mir was Anständiges anziehen. Was ziehst du an?«
    »Keine Sorge, ich gehe nicht so. Ich hab mir was mitgebracht.«
    »Zeig her.«
    Elsa holte den Rucksack, in dem sie ihre Klamotten verstaut hatte. »Na ja«, meinte ihre Mutter zweifelnd.
    »Ich vermute, es besteht keine Chance, ein Abendessen zu bekommen, oder?«, fragte Elsas Vater hinter der Zeitung. Er war viel zu sehr in sein Kreuzworträtsel vertieft gewesen, um die Kleiderdiskussion mitzukriegen.
    »Wir hätten noch ein paar Würstchen, aber du müsstest die Kartoffeln schälen«, antwortete Elsas Mutter und zog das T-Shirt hervor, das ihre Tochter für ihr Date mitgebracht hatte.
    »Du willst sicher auch, dass ich sie koche, oder?«
    »Genau«, antworteten seine beiden Frauen aus einem Mund.
    »Sag mal, Darling, hast du denn gar nichts, was nicht schwarz ist?«, fragte Elsas Mutter stirnrunzelnd.
    »Das ist doch ein schönes Shirt. Ich weiß nicht, was du daran auszusetzen hast. Es ist ganz neu.« Elsa dachte daran, dass Ashlyns Mutter ihr geraten hatte, kein Schwarz zu tragen, und fragte sich, ob sie vielleicht recht hatte. Sie hatte ihr zwar versprochen, mit ihr zu dieser Farbberaterin zu gehen, hoffte aber insgeheim, dass Mrs. Lennox-Featherstone das inzwischen wieder vergessen hatte.
    »Wirklich, Darling …«, begann Elsas Mutter erneut, besann sich dann jedoch. »Okay, dann schau doch mal bei meinem Schmuck, ob du was findest, um es ein bisschen aufzumotzen. Aber …« Sie stockte und versuchte, so positiv wie möglich zu klingen. »So, ich werde jetzt staubsaugen!«
    »Es ist doch Sonntag, Mum!«
    »Aber gleich kommen Leute.«
    »Es ist nur einer, und der kommt nicht mal rein«, widersprach Elsa. »Wenn ich gewusst hätte, dass ich dir solche Umstände mache, hätte ich mich von zu Hause abholen lassen.«
    Trotz ihres natürlichen Widerstandes gegen die Ratschläge ihrer Mutter ließ Elsa die Finger über ihre Halsketten und Armbänder gleiten. Sie hingen auf einem Ständer auf ihrem Ankleidetisch. Ihre Mutter stand auf große, auffallende Accessoires.
    Elsa hielt sich eine Kette nach der anderen an, bis sie sich für eine Silberkette mit einem schlichten Türkis-Anhänger entschied. Dazu gab es passende Ohrringe. Nicht gerade ein Knaller, aber ganz nett. Elsa zeigte sich ihrer Mutter erst um fünf vor acht.
    Laurence kam pünktlich um acht. Elsa öffnete die Tür und hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, hatte er einen Anzug angehabt, jetzt trug er ein Hemd, das er lässig in seine Jeans gesteckt hatte. Er küsste sie auf die Wange.
    »Ich bin froh, dass du dich nicht so aufgerüscht hast«, sagte er. »Ich wollte dich nämlich in ein Restaurant mit einem Biergarten einladen. Es gibt dort tolles Essen.«
    Elsa war ein bisschen beleidigt, denn sie fand, dass sie sich ganz schön »aufgerüscht« hatte, wie er das nannte. Sie bemerkte, dass ihre Mutter hinter ihr im Korridor lauerte. »Das ist meine

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