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Sommerkuesse

Titel: Sommerkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Ryan
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»Computer-Girl eilt dir zur Rettung.« Plötzlich färbt sich ihr Gesicht himbeerrosa und sie fügt an uns gewandt hastig hinzu: »Kommt doch auch mit. Da könnt ihr noch was lernen.«
    Isaacs Miene nach zu urteilen war eine Massenszene nicht unbedingt das, was er sich vorgestellt hat. Aber er sagt nichts, als wir alle vier gemeinsam zur Uni zurücktrotten. Als Battle mal kurz nicht schaut, wische ich mir doch schnell die Hände an der Shorts ab.
    Offiziell haben wir im Schlaftrakt der Jungen nichts zu suchen, aber Isaac und Kevin haben sich schon öfter über den Tutor lustig gemacht, der auf ihrem Stock Aufsicht hat. Sie sagen, dass wahrscheinlich erst eine Atombombe auf Prucher Hall fallen müsse, damit er irgendwas mitkriegt. Angeblich will er in den Semesterferien seine Doktorarbeit fertig schreiben, verlässt seinen Schreibtisch praktisch
nie und hört die ganze Zeit über Kopfhörer superlaut Musik.
    Blöderweise hat er wohl gerade eine Arbeitspause eingelegt. Als wir ankommen, steht er nämlich vor seinem Zimmer im Gang. »Hey, wo wollt ihr hin?«
    »Lerngruppe«, lügt Katrina, ohne zu zögern. »Isaac hat Dateien auf seinem PC, die wir brauchen.«
    Der Typ runzelt nachdenklich die Stirn. »Na ja, wird schon okay sein. Aber lasst die Tür offen, ja?«
    Wir nicken mit ernster Miene. Aber kaum sind wir in Isaacs Zimmer, brechen wir vor Lachen fast zusammen.
    »Mach um Himmels willen bloß nicht die Tür zu, sonst würden wir nämlich alle sofort über dich herfallen«, kreischt Katrina. »Der Typ muss dich ja für einen wahren Hengst halten.«
    »Du etwa nicht?«, fragt Isaac provozierend.
    Ihre Stimme klingt gepresst, als sie sagt: »Also, was der für Vorstellungen hat … So, und jetzt lass mal sehen, ob du überhaupt dein Kabel richtig reingesteckt hast …«
    Eigentlich hätte ich mir denken können, dass Isaac sein Zimmer kein bisschen verändert hat. Die einzigen persönlichen Gegenstände im Raum sind seine Klamotten und die Bücher, die überall rumliegen. Plötzlich läuft er rot an und schiebt mit dem Fuß eine Unterhose unters Bett.
    Battle und ich suchen uns ein freies Plätzchen am Boden. Katrina macht es sich im Schneidersitz auf Isaacs Schreibtischstuhl bequem und blickt mit zusammengekniffenen Augen auf den Monitor. Isaac stellt sich dicht hinter sie.
    »Ich hab’s schon«, sagt sie nach einer Weile. »Du hast den Office-Ordner aus Versehen in einen anderen Ordner geschoben, da kann ja …«

    Das Klingeln des Telefons unterbricht sie.
    Wir starren auf den Apparat und haben offensichtlich alle ein und denselben Gedanken: Das ist bestimmt Isaacs Vater oder seine Mutter. Es klingelt unerbittlich weiter, und nachdem es nicht danach aussieht, als würde der- oder diejenige am anderen Ende so bald aufgeben, greift Isaac schließlich seufzend nach dem Hörer.
    »Hallo? Ach, du bist’s. Hi!«
    Pause.
    »Ja, ich war total im Stress. Du weißt ja, dass wir hier die ganze Zeit irgendwelche Seminare haben.«
    Pause.
    »Jemanden kennen gelernt? Na klar hab ich jemanden kennen gelernt. Ich lerne hier ständig haufenweise Leute kennen – in meinem Kurs sitzen allein schon fünfundzwanzig Leute.«
    Katrina zieht eine Augenbraue hoch und formt mit den Lippen stumm das Wort »Freundin«. Battle nickt und wir stehen auf.
    »Nicht!«, sagt Isaac und gibt uns mit einem Wink zu verstehen, dass wir bleiben sollen. Dann spricht er wieder in den Hörer. »Nein, hab nicht dich gemeint. Ich hab gerade ein paar Leute hier.« Wir setzen uns wieder.
    Pause. Isaac hält den Hörer jetzt ein Stück vom Ohr entfernt, obwohl die Stimme am anderen Ende nicht lauter geworden ist. Dann spricht er wieder hinein. »Ja, ja, ich weiß. Ja. Hör mal, wir sollten Schluss machen, das wird sonst sicher zu teuer für dich.«
    Pause.
    »Ich weiß schon, dass dein Vater zahlt. Aber ich muss trotzdem Schluss machen.«

    Er legt auf.
    »Ziemlich hart«, sagt Katrina.
    »Das war niemand Wichtiges«, behauptet Isaac.
    »Na klar, das glaub ich sofort«, sagt Battle.
    Wieder klingelt das Telefon.
    »Gar nicht drauf achten«, meint Isaac.
    »Es ist bestimmt ziemlich schwer für dich, dich jetzt auf irgendwas zu konzentrieren«, sage ich und spreche lauter als sonst, um das Telefon zu übertönen.
    »O Mann, wenn ich mir vorstelle, was die Rebecca und mir antun …«, bricht es plötzlich wütend aus Isaac heraus. Dann zieht er den Telefonstecker aus der Buchse.
    »Rebecca ist wohl deine Schwester?«, frage ich.
    »Genau. Sie ist zehn. Ihr

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