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Sommerkuesse

Titel: Sommerkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Ryan
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Tonfall Absicht ist.
    »Ja! Du wirst es überleben!«, rufe ich genauso pathetisch. Wir müssen beide lachen.
    In diesem Moment steht Ms Fraser vorne im Bus auf. »Alle mal herhören!«, ruft sie. Die Busfahrt scheint uns dazu zu verleiten,
besonders laut zu sein. Erst ganz allmählich stellt sich Ruhe ein.
    »Ich möchte euch ein paar Dinge über die Ausgrabungsstätte erzählen, die wir heute besichtigen. Es handelt sich um die Ausgrabung eines Irokesen-Langhauses, genauer gesagt um eine Flächenausgrabung. Kann mir jemand sagen, ob dies das übliche Verfahren ist?«
    »Nein!«, kommt die Antwort von mehreren Seiten.
    »Und warum nicht?«, fragt sie.
    »Weil es zu teuer ist.«
    »Ganz genau. Das Projekt konnte auch nur durch Fördergelder realisiert werden. Ach ja, falls einige von euch noch keine Pläne für die nächsten Sommerferien haben – zufälligerweise weiß ich, dass das Team noch ein paar Aushilfen sucht.«
    Nächste Sommerferien? Ich weiß ja noch nicht mal, was ich nächste Woche mache.
    Ein Junge, dessen Namen ich mir nicht merken kann, hebt die Hand. »Würden wir Geld dafür kriegen?«
    »Wenn überhaupt, ist es bestimmt nicht viel. Aber so ein Praktikum würde sich in einer Collegebewerbung sehr gut machen«, antwortet Ms Fraser. Das sind die magischen Worte.
    Sie fährt fort: »Ihr lernt gleich auch den Leiter der Ausgrabung kennen. Er heißt Peter Francis – Dr. Francis. Ich weiß nicht, ob er uns selbst herumführt oder einen seiner Assistenten beauftragt, aber denkt daran, dass er mir und euch einen Riesengefallen tut, indem er uns heute die Grabungsstätte besichtigen lässt. Bitte benehmt euch entsprechend.«
    »Also nicht in Gruben fallen oder über wertvolle Fundstücke stolpern!«, ruft jemand. Ein paar Leute lachen.

    »Wir werden zusammen mit dem Ausgrabungsteam auf dem Gelände zu Mittag essen. Da habt ihr dann auch Gelegenheit, euch mit den Studenten zu unterhalten. Zum Abendessen sind wir wieder zu Hause. Und stellt ruhig alle Fragen, die euch auf den Nägeln brennen, die Leute freuen sich über euer Interesse. Hat jemand jetzt schon eine Frage?«
    Schweigen. »Na gut. Dann gehe ich mal davon aus, dass ihr euch eure brillanten Fragen für später aufhebt, wenn wir angekommen sind. Was übrigens erst in etwa zehn bis fünfzehn Minuten der Fall sein wird. Also kein Anlass zur Panik.« Sie setzt sich wieder.
    Anne braucht noch ein bisschen, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass sie sich wieder ungestraft fremde Männer angucken darf. »John und ich waren so lange zusammen – über ein Jahr. Ich weiß gar nicht mehr, wie man überhaupt flirtet!« Sie kichert. Plötzlich verdüstert sich ihr Gesicht wieder. »Ich weiß nicht, Nicola – vielleicht ist diese Tussi doch nur ein Ferienflirt für John. Was ist, wenn ich mit einem neuen Freund ankomme und er will mich doch wieder zurück?«
    Irgendwie finde ich unsere Unterhaltung wirklich faszinierend. Ich hätte nie gedacht, dass die immer ruhige und gelassene Anne so voller Selbstzweifel steckt.
    »Wieso? Geschieht ihm doch recht. Er hat mit deinen Gefühlen gespielt. Außerdem kannst du mit deinem neuen Freund doch jederzeit Schluss machen und wieder mit John zusammen sein, wenn du das echt willst.«
    »Stimmt auch wieder«, sagt Anne nachdenklich. »Hm, dann darf ich mich ab jetzt nur noch perfekt gekleidet im Fitnessraum
blicken lassen – am besten wäre natürlich so ein farblich aufeinander abgestimmtes Aerobic-Outfit! Ich weiß nicht, ob ich das hinkriege.«
    »Ach, das schaffst du schon«, beruhige ich sie.
    Einen Augenblick lang denke ich sogar ernsthaft darüber nach, meinen eigenen Ratschlag selber zu befolgen. Aber ich weiß ja noch nicht mal, ob ich nach einem Mädchen oder nach einem Jungen suchen, geschweige denn wie ich das Objekt meiner hypothetischen Begierde gegebenenfalls auf mich aufmerksam machen soll. Abgesehen davon fände ich es – wenn es denn funktionieren würde – moralisch ziemlich fragwürdig, mich mit jemandem einzulassen, nur um mich wegen Battle nicht mehr mies fühlen zu müssen.
    Und wie wäre es mit Isaac?
    Ich denke an unseren Kuss und versuche, mich daran zu erinnern, wie er sich angefühlt hat – ich kann es nicht.
    Ich weiß noch genau, wie ich danach heulend in seinen Armen lag, aber die Erinnerung an den Kuss ist so vage wie eine Szene in einem Kinofilm. Dagegen ist alles, was zwischen mir und Battle gewesen ist, so frisch, als wäre es in mein Gehirn eingebrannt. Ist das der

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