Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
lockeren, glänzenden Zopf zurückgebunden. Ihre Augen, noch dunkler, funkelten sanft. Oliver, der Wills Reaktion auf Juliet sah, fragte sich, ob ihre Augen oder ihre herrliche Stundenglasfigur ihn mehr ansprachen.
    »Wie laufen die Geschäfte?«, meinte Oliver unbekümmert.
    »Ach, ziemlich gut. Wir schlagen uns so durch.« Grübchen tauchten in Juliets Wangen auf. »Ich bin sicher, dass der Umsatz anzieht, wo Sie jetzt da sind.«
    »Komisch, dass Sie das sagen. Estelle hat heute Morgen vergessen, Parmaschinken mitzunehmen.«
    »Kunden mit teurem Geschmack und mehr Geld als Verstand sind mir die liebsten«, sagte Juliet fröhlich zu Will, als sie zum Kühlregal ging. »Drei Päckchen oder vier?«
    Oliver dachte darüber nach. »Am besten sechs.«
    »Räucherlachs?«
    »Nur zu.«
    »Wie wäre es mit den Oliven, die Sie so mögen?«
    »Schon überredet.«
    »Und wir haben ganz wunderbaren Sevruga-Kaviar.«
    »Jetzt übertreiben Sie es aber«, meinte Oliver.
    »Einen Versuch war es wert.« Juliet lachte, tippte seine Einkäufe in die Kasse und packte sie in eine braune Peach-Tree-Papiertüte mit Schnurhalterung. »Vielen Dank, ich setze es auf Ihre Rechnung. Und wir freuen uns, wenn wir Sie bald wiedersehen.«
    »Wiedersehen, Mr. Taylor-Trent«, riefen Tiff und Sophie im Chor, als die beiden Männer den Laden verließen.
    »Wiedersehen«, sagte Oliver. »Gebt nicht das ganze Geld auf einmal aus.«
    »
So
viel Geld war es auch wieder nicht«, erklärte Sophie. »Nur drei Pfund zwanzig Pence.«
    »Wow«, schnaufte Will, als sie außer Hörweite der Kinder waren, »ich meine … wow.«
    »Diese Wirkung hat sie auf alle Männer«, stimmte Oliver ihm zu. »Ich kann Ihnen sagen, wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, käme ich wohl selbst in Versuchung.«
    »Es ist nicht nur sie. Es ist der ganze … Ort.« Als Will Gifford die Arme ausbreitete, um Ashcombe zu umfassen, sprang ein Knopf mit hörbarem
Ping
von seinem Hemd ab. »Gibt es hier eigentlich auch
normale
Menschen?«
     
    Man wusste, dass das eigene Unterbewusstsein etwas im Schilde führte, wenn man nach Bath fuhr, um neue Turnschuhe und eine Flasche Kontaktlinsenreiniger zu kaufen, und man drei Stunden später mit einem limonengrünen BH aus Seide und Samt und einem dazu passenden Slip nach Hause kam.
    Was für eine Schlampe.
    Schlimmer noch war es, wenn man hörte, wie die Haustür geöffnet wurde, und man schuldbewusst die Plastiktüte mit der neuen Unterwäsche unter das Sofa stopfte.
    »Hallo, Liebes.« Marcella stürmte ins Wohnzimmer. »Hast du etwas Schönes gekauft?«
    Maddy schnitt eine Grimasse. »Ich habe keine Turnschuhe gefunden, die mir gefallen hätten.«
    »Ach, wie schade. Dann hast du dir gar nichts gekauft?«
    »Nein. Ich habe mich in den Läden nur umgeschaut.« Nicht nur eine Schlampe, sondern auch eine hinterlistige, verlogene Schlampe. Sie eilte in die Küche und setzte den Wasserkessel auf. »Einen Schokokeks?«
    »Danke nein. Aber ich hätte gern eine rohe Karotte.« Marcella grinste. »Was für eine alberne Frage, natürlich will ich einen Schokokeks – herrje, da kommt die Meute.« Sie sprang zur Seite, als die Tür erneut aufgerissen wurde. Jake, Sophie und Bean kamen in die Küche gestürmt. Sophie, übersät mit Grasflecken und Dreck, hielt einen Fußball mit beiden Armen umklammert und wirkte triumphierend.
    »Sie ist mörderisch«, beschwerte sich Jake. »Hat mir beinahe das Bein gebrochen. Sie ist Stephen Gerrard im Rock.«
    »Er hat verloren«, erklärte Sophie sachlich. »Und ich trage keine Röcke.«
    »Vince und ich grillen heute Abend«, sagte Marcella. »Vielleicht wollt ihr ja kommen.«
    »Großartig«, meinte Jake.
    »Ich kann nicht.« Maddy bediente sich der Ausrede, die sie sich in weiser Voraussicht zurechtgelegt hatte. »Ich treffe mich mit Jen und Susie in Bath.« Sie wirkte angemessen bedauernd. »Wir machen uns einen schönen Mädelsabend.«
    »Na gut, das macht nichts. Grüß sie von mir«, sagte Marcella herzlich, was Maddy nur ein umso schlechteres Gewissen bescherte. »Und wenn du vor Mitternacht nach Hause kommst, dann schau doch vorbei, wir sind dann bestimmt noch zu Gange. Na, meine Süße, was haben wir denn da? Ist das ein Geschenk für mich?« Marcella beugte sich nach unten und griff nach der glänzenden, schwarzen Tüte, die Bean in die Küche gezerrt hatte. Maddy spürte, wie sie in Schweiß ausbrach. Einen hektischen Augenblick lang fragte sie sich, ob sie damit durchkommen würde, wenn sie erklärte,

Weitere Kostenlose Bücher