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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Grimasse. »Ich würde das als Understatement des Jahres bezeichnen.«
    »Hat Marcella darüber geredet? Tja, es stand zu erwarten, dass sie es Estelle erzählen würde. Natürlich ist sie nicht damit einverstanden«, sagte Jake. »Das versteht sich von selbst. Aber Maddy ist volljährig. Man kann sie nicht davon abhalten, wenn sie etwas tun will, auch wenn man weiß, dass sie einen großen Fehler begeht.«
    Jetzt liefen sie los, die Main Street entlang zum Kriegerdenkmal; von dort aus konnte sie entweder nach links auf die Gypsy Lane biegen oder nach rechts gehen und Jake begleiten.
    »Ich muss schon sagen, ich bin beeindruckt«, fuhr Kate fort, damit der Schwung nicht verloren ging. »Letzte Woche habe ich nur seinen Namen erwähnt, und Marcella ist vollkommen ausgeflippt. Ich dachte, ihr Kopf würde explodieren. Natürlich hatte sie mittlerweile Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen.«
    Jake wurde langsamer und warf ihr aus den Augenwinkeln einen merkwürdigen Blick zu. Beiläufig erkundigte er sich: »Was hast du zu Marcella gesagt?«
    »Nur dass ich ihn an unserem Haus habe vorbeifahren sehen. Es war völlig harmlos«, beharrte Kate. »Ich hatte keine Ahnung, dass zwischen ihm und Maddy etwas läuft, ich habe mich nur gefragt, wo er wohnt, weil ich angenommen hatte, dass er noch in London lebt. Aber kaum hatte ich Kerrs Namen ausgesprochen, flippte Marcella aus.«
    »Kerr?«
Jake blieb abrupt stehen. Er wirbelte herum und seine grünen Augen bohrten sich förmlich in sie. »Kerr McKinnon?«
    Verwirrt stammelte Kate: »J-ja, aber das wusstest du doch schon. O mein Gott.« Sie spürte, wie ihr vor Entsetzen das Blut aus dem Gesicht wich. »Du hast es
nicht
gewusst? Aber das ganze Gerede, dass es Marcella nicht gefällt …«
    »Marcella weiß nur, dass Maddy sich mit einem verheirateten Mann trifft«, erklärte Jake sachlich. »Darum gefällt es ihr nicht. Wenn sie herausfindet, dass es sich um Kerr McKinnon handelt … tja, dann wird ihr Kopf mit Sicherheit explodieren. Woher weißt du das überhaupt?« Er sah sie durchdringend an. »Wer hat es dir gesagt?«
    Kate wünschte, sie hätte dieses Thema niemals angeschnitten, aber gleichzeitig verspürte sie einen Hauch von Schadenfreude. »Ich habe sie zusammen gesehen.« Und weil niemand einen Spanner mochte, fügte sie rasch hinzu: »In seinem Wagen.«
    »Und sie waren wirklich zusammen?«
    »O ja, absolut.« Das Bild von Maddy und Kerr, die halb nackt auf dem Rasen herummachten, war unauslöschlich in ihr eingebrannt.
    »Na gut.« Jakes Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.
    Er wollte Maddy offenbar damit konfrontieren und das nicht auf unterstützende, brüderliche Art und Weise. Kate wurde allmählich klar, was für Folgen das haben konnte. »Hör zu, zieh mich da nicht mit rein. Ich bin ohnehin nicht gerade Maddys Liebling.«
    »Im Augenblick ist sie auch nicht mein Liebling«, sagte Jake.
    »Ich meine es ernst.« Kate fasste seinen Arm. »Ich habe eben erst meine Arbeit im Pub aufgenommen. Das ist mir wichtig. Sag Maddy nicht, dass ich dir davon erzählt habe«, flehte sie Jake an. »Versprich es mir.«
    Er sah sie an und nickte. »Na gut, ich verspreche es. Übrigens, du hast dich heute im Pub wacker geschlagen.«
    »Danke, ich …«
    »Sophie, komm da runter«, brüllte Jake, als er sah, dass seine Tochter auf dem Brückengeländer hoch über dem Fluss Ash balancierte. »Wenn du reinfällst, werde ich dich nicht retten.« Abgelenkt sagte er zu Kate: »Wir sehen uns.« Dann lief er die Ashcombe Road hinauf und ließ Kate neben dem Kriegerdenkmal stehen.
    »Ja, ist gut, tschüs.« Kate versuchte, beiläufig zu klingen, aber in Wirklichkeit fühlte sie sich verlassen, als sie ihn fortgehen sah. Na gut, Cricket war sowieso langweilig.
    Sie hoffte nur, dass Jake sein Versprechen nicht vergessen würde.

23 . Kapitel
    Als Maddy um 22  Uhr die Haustür von Snow Cottage aufstieß, wurde ihr klar, dass sie endlich die wahre Bedeutung des Ausdrucks ›wie auf Wolken schweben‹ entdeckt hatte. Sie wusste jetzt, wie sich das anfühlte, und es besaß dasselbe Suchtpotenzial wie eine Droge. Wenn man einmal auf Wolken geschwebt war, wie konnte man dann jemals wieder damit zufrieden sein, auf dem öden, alten Boden zu latschen?
    »Hattest du eine schöne Zeit?« Jake sah von seinem Computerbildschirm auf.
    »Gar nicht übel.« Maddy strahlte, warf ihre Autoschlüssel auf die Kommode und unterdrückte den Drang, eine kleine Tanzeinlage einzulegen, um ihm zu zeigen,

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