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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wütend. »Das zeigt mal wieder, wie dumm ich bin. Du hast Jake von Kerr und mir erzählt, und dank dir ist jetzt
alles ruiniert

    »Das habe ich nicht getan! Ich habe es Jake nicht erzählt! Um Gottes willen!« Mit ihrem guten Arm schaffte es Nuala schließlich, sich das T-Shirt vom Kopf zu ziehen. »Hat er behauptet, er habe es von mir erfahren?«
    »Du und Juliet sind die Einzigen, die es wissen. Und Juliet würde nie eine Silbe darüber verlieren.«
    Das stimmte; Juliet ließ die Sphinx wie eine Schwatzbase wirken. Entsetzt erinnerte sich Nuala, wie sie im Gras gelegen und das Cricketspiel ignoriert hatte, weil sie viel mehr daran interessiert war, mit Jake zu plaudern. Ganz ehrlich, sie hatte an diesem Nachmittag einiges getrunken – o Gott, hatte sie irgendwas verraten, ohne es zu merken?
    »I-ich bin sicher, dass ich es nicht war.« Nuala sprach mit fester Stimme, aber es war zu spät: Maddy hatte den besorgten Ausdruck in ihren Augen schon gesehen.
    »Du meinst, du hast es nicht absichtlich getan, es ist dir einfach so herausgerutscht«, zischelte sie. »Dankeschön, das werde ich dir so schnell nicht vergessen. Ich werde dir in Zukunft nichts erzählen, was ich nicht ohnehin die ganze Stadt wissen lassen möchte. Wahrscheinlich werde ich sogar überhaupt nicht mehr mit dir reden.«
     
    Kate servierte einem in Tweed gehüllten Wochenendpaar zwei große Gin, als Maddy aus der Bar stürmte, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Zehn Minuten später, sie holte gerade frische Erdnüsse aus der Vorratskammer, hörte sie eine Stimme, die von der Treppe aus zögerlich ihren Namen rief.
    »Was ist?« Kate streckte den Kopf um die Ecke und sah Nuala, die blass und kleinlaut wirkte.
    »Entschuldigung, hat Dexter viel zu tun?«
    »Er brüllt gerade die Spülhilfe an. Soll ich ihn holen?«
    »Bloß nicht, es ist nicht eilig. Ich wollte nur, also, ich komme nicht aus meinem T-Shirt.«
    Kate warf die Schachtel mit normalen und in Honig gerösteten Erdnüssen wieder auf das Regal und sah über ihre Schulter, ob auch niemand darauf wartete, von ihr bedient zu werden.
    »Lass mich dir helfen.« Als sie an den Kopf der Treppe kam, sah sie, dass Nuala geweint hatte. »He, alles in Ordnung?«
    »Alles prima.« Nuala nickte fest, schüttelte dann aber den Kopf, als sie die Zufluchtsstätte ihres Wohnzimmers erreichte. »Tut mir leid, es scheint nur so jämmerlich, wenn man sich nicht selbst ausziehen kann. … Ach verdammt, jetzt brauche ich ein neues Taschentuch …«
    Kate nahm die Kleenex-Schachtel vom Couchtisch und zog ein Tuch heraus.
    »Komm schon, was ist denn los?«
    »O Gott, das wird jetzt dämlich klingen«, platzte Nuala heraus, »und ich weiß, dass du und Maddy nicht miteinander auskommt, aber sie ist meine beste Freundin. Die Sache ist die, sie hat mir letztens etwas unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut und jetzt ist sie böse auf mich, weil sie denkt, ich hätte es ausgeplaudert.«
    Kate wurde übel. Darum war Maddy also in die Bar gestürmt.
    »Und? Hast du?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich würde Maddy um nichts in der Welt wehtun wollen, aber es gibt keine andere Möglichkeit, wie es bekannt geworden sein könnte. Ich
muss
es gewesen sein. Ich zermartere mir das Hirn«, fuhr Nuala verzweifelt fort, »aber ich kann mich ganz ehrlich nicht daran erinnern.«
    Das war der Moment, an dem sie es hätte sagen können, um alles klarzustellen und die arme Nuala von ihrer Qual zu erlösen.
    Das
war der richtige Moment …
    Also gut, eins, zwei, drei, auf geht’s, auf geht’s …
    »Ich bin sicher, dass du es nicht gewesen bist.« Kate wurde klar, dass dies nicht ganz die Worte waren, die sie hatte sagen wollen. Zutiefst beschämt über ihren Mangel an moralischem Rückgrat, aber nicht beschämt genug, um der Wahrheit die Ehre zu geben, fuhr sie fort: »Es wird alles gut. Brauchst du Hilfe mit dem BH ?«
    Nuala nickte und drehte ihr den Rücken zu. Kate hakte den BH auf und half Nuala in den Morgenmantel. Immer noch voller Schuldgefühle – warum konnte sie es nicht einfach sagen? Warum nicht? – zuckte sie zusammen, als sie Dexter rufen hörten: »He, Neue, wo bist du?«
    Schon im nächsten Moment stand er in der Tür.
    »Was ist hier oben los?«, verlangte Dexter zu wissen. »Heißer Lesbensex?«
    »Ja«, sagte Kate. »Zu schade, dass schon alles vorbei ist. Du hast es verpasst.«
    »Denkt ihr eigentlich hin und wieder daran, dass ich versuche, einen Pub zu führen? Ich habe

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