Sommerkussverkauf
gerade die letzte Runde ausgerufen, und die Gäste drängeln sich in drei Reihen um die Theke, warum schwingst du also nicht deinen … warum schwingst du dich nicht nach unten und bedienst sie?«
Kate fiel auf, dass er sich korrigiert hatte; er wollte sagen, sie solle ihren fetten Hintern nach unten schwingen, aber er hatte sich tatsächlich die Mühe gemacht, seine Ausdrucksweise zu modifizieren.
»Ist schon gut«, sagte sie zu Dexter, »lass dir mal keine grauen Haare wachsen.« Mit einem süßen Lächeln fügte sie hinzu: »Sind eh nur noch so wenig Haare auf deinem Kopf.«
24 . Kapitel
»Es tut mir so leid, es tut mir echt so leid«, jammerte Maddy am nächsten Morgen. »Ich könnte mich umbringen. Ich kann nicht glauben, dass ich all diese entsetzlichen Dinge gesagt habe. Natürlich hast du Jake nichts von mir und Kerr erzählt.«
»Habe ich nicht? Ehrlich nicht? O Gott sei Dank!« Nuala langte sich erleichtert an die Brust.
»Was soll ich sagen?« Maddys Haare sahen eindeutig wie ein Vogelnest aus, als ob auch sie nicht gut geschlafen hätte. »Ich schäme mich.«
Da sie am vergangenen Abend nicht so beschämt gewirkt hatte, fragte Nuala: »Was hat deine Meinung geändert?«
»Jake natürlich. Er war schon im Bett, als ich heimkam. Absichtlich, damit ich ihn nicht ausfragen konnte. Heute Morgen habe ich ihm erzählt, was ich zu dir gesagt habe, und er meinte: ›Ach, Nuala ist es gar nicht gewesen.‹ Einfach so, dieser Mistkerl. Als ob ich nur versucht hätte, ein geheimnisvolles Gewürz in einem Eintopfgericht zu erraten.« Mit gequältem Ausdruck fügte sie hinzu: »Es tut mir wirklich, wirklich leid. Bist du trotzdem noch meine Freundin?«
»Ist schon gut.« Nuala war einfach nur froh, dass alles vorbei war. Ihr war schwindelig vor Erleichterung, dass sie das Geheimnis Jake gegenüber nicht ausgeplaudert hatte, was ihr – ehrlich gesagt – durchaus hätte passieren können.
»Und wer hat es Jake jetzt gesagt?« Nuala platzte fast vor Neugier.
»Keine Ahnung! Er will es mir nicht verraten! Was soll ich nur tun?«
»Mit Kerr Schluss machen?«, schlug Nuala vor.
Maddy legte die Stirn in Falten. »Ich glaube, das kann ich nicht.«
»Also schön, dann musst du es Marcella sagen.«
Schaudernd erwiderte Maddy: »Das kann ich definitiv nicht.«
»Dann gibt es nur noch eine Lösung. Stell fest, wer es Jake gesagt hat, und heuere einen Auftragskiller an.«
»Hervorragend! Das ist wirklich der beste Weg. Und danach kann der Killer auch noch Jake beseitigen«, meinte Maddy hoffnungsvoll.
Montagabend war Darts-Nacht im
Fallen Angel
. Es war auch die Nacht der Offenbarung für Maddy. Jedes Mal, wenn sie zu Kate sah, die hinter der Theke zugange war, wandte Kate rasch den Blick ab. Das eigentliche Indiz war aber ihr Gesichtsausdruck. Zuckend, als habe sie sich versehentlich auf einen elektrischen Zaun gesetzt, wurde Maddy klar, dass Kate die Person war, die es Jake erzählt hatte.
»Du musst dich irren, das kann nicht sein.« Nuala, deren Auge mittlerweile einer wilden Farbexplosion aus Magentarot, Tintenblau und Gelb glich, schob an diesem Abend die Mitleidsnummer. Sie thronte auf einem Barhocker, und ihr weißer Jeansrock legte gebräunte Schenkel frei. Nuala sonnte sich in der Aufmerksamkeit, die sie von dem auswärtigen Team erhielt, ihre Wangen waren rosa, ihre Augen strahlten. Jetzt schüttelte sie allerdings den Kopf: »Kate war gestern Nacht bei mir und wusste, warum ich mich so aufregte. Sie hätte etwas gesagt, wenn sie es gewesen wäre.«
Maddy bezweifelte das. Sie hatte immer noch keine Ahnung, wie irgendjemand, ganz zu schweigen von Kate Taylor-Trent, das mit ihr und Kerr herausgefunden haben konnte, aber es war geschehen.
Die schlimme Nachricht lautete, dass sie eigentlich geplant hatte, dem Aufhetzer insgeheim zu erklären, wie wichtig es war, dass Marcella nie etwas erfuhr, und ganz allgemein an sein besseres Ich zu appellieren. Tja, was für eine Zeitverschwendung das wäre, angesichts der Tatsache, dass Kate Taylor-Trent kein besseres Ich besaß.
»Lass mich dir einen Drink spendieren«, bot jemand aus dem gegnerischen Darts-Team Nuala an. »Wer hat dir das Veilchen beschert? Ein eifersüchtiger Freund?«
Nualas Grübchen tauchten auf. »Ich bin gestolpert und die Treppe hinuntergefallen. Und danke, ich hätte gern eine Weinschorle.«
Dexter, der hinter der Theke bediente, warf einen missbilligenden Blick auf Nualas Beine. »Knöpf gefälligst den Rock zu«, meinte er kurz
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