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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wie absurd glücklich sie war.
    Jake räkelte sich und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, dann fuhr er sich mit den Fingern durch das zerstrubbelte Blondhaar. »Seine Frau war hier.«
    »Was?« Auf dem halben Weg zur Küche, wo sie den Teekessel aufsetzen wollte, blieb Maddy stehen. »Wessen Frau?«
    »Die von deinem Freund. Erinnerst du dich?«, meinte Jake. »Der Verheiratete, mit dem du dich triffst. Großer Fehler.« Er schüttelte kummervoll den Kopf. »Ehrlich, es ist immer übel, wenn die Ehefrau es herausfindet.«
    Maddy fragte sich allmählich, ob sie in einem Paralleluniversum gelandet war. Es war, als ob man mitten in einem Fernsehfilm einschläft und mitten in einem anderen Film wieder aufwacht. Amüsiert fragte sie: »Wie sah sie aus?«
    »Komisch, ich hätte gedacht, dass du geschockter reagierst«, meinte Jake. »Womöglich sogar entsetzt. Fast, als könntest du nicht glauben, was du da hörst, weil du gesichert weißt, dass dein Typ gar keine Ehefrau hat.«
    »Also schön, ich habe keine Ahnung, wovon du redest, aber ich gehe jetzt zu Bett.« Hier war doch etwas faul; Maddy weigerte sich, bei dieser Farce mitzuspielen. Sie machte eine halbe Drehung und ging auf die Treppe zu.
    »O nein, das wirst du nicht tun.« Jakes Hand schoss hervor und seine Finger umfassten ihr Handgelenk, als sie an ihm vorbeigehen wollte. »Und sprich gefälligst leise, Sophie schläft schon.«
    »Ich brülle doch gar nicht.«
    »Wir haben ja auch noch nicht angefangen.«
    Maddy wurde am ganzen Körper heiß und kalt. Er konnte es unmöglich wissen. Sie waren so vorsichtig gewesen. Aber welche andere Erklärung gab es für den Ausdruck in Jakes Augen? Und warum fragte sie sich das überhaupt, wo sie es doch ohne Zweifel gleich herausfinden würde?
    »Also schön, bringen wir es hinter uns.« Trotzig riss sie sich los und sah ihn an.
    »Kerr McKinnon«, erklärte Jake eisig. »Hast du den Verstand verloren?«
    O Gott.
    »Wer hat es dir gesagt?«, verlangte Maddy zu wissen.
    »Das tut nichts zur Sache.«
    »Wer?«
    »Das sage ich dir nicht.« Jake schüttelte entschlossen den Kopf. »Ich habe mein Wort gegeben, es nicht zu tun. Und wechsle jetzt nicht das Thema. Hast du dabei auch nur eine Sekunde an Marcella gedacht? Begreifst du gar nicht, was du ihr damit antust?«
    »Sie wird es nicht herausfinden«, erklärte Maddy, der übel wurde. »Weil du es ihr nicht erzählen wirst.«
    »Ich habe es doch auch herausgefunden oder etwa nicht? Ich wünschte wirklich, ich hätte es nicht, aber ich habe es. Weil Geheimnisse hier nicht lange Geheimnisse bleiben. Du musst mit ihm Schluss machen. Das weißt du auch, nicht wahr?«
    Innerhalb von nur fünf Minuten, stellte Maddy fest, hatte sich einer der idyllischsten Tage ihres Leben in einen der schlimmsten verwandelt. Und sie wusste, wem sie das zu verdanken hatte. Nuala, die nicht arbeiten konnte, hatte den Nachmittag damit verbracht, einen Drink nach dem anderen im
Fallen Angel
zu kippen. Von dort war sie zum Cricketspiel gegangen. Jake, der unbedingt mehr über Maddys verheirateten Mann hatte erfahren wollen, hatte etwas mit ihr geflirtet und dafür hatte Nuala beschwipst losgeplappert. Es lag alles offen auf der Hand, war so vorhersehbar. Nuala war immer schon eine Plaudertasche gewesen.
    »Wo gehst du hin?«, verlangte Jake zu wissen.
    Im Bruchteil der Sekunde, bevor Maddy die Tür hinter sich zuknallte, brüllte sie: »Ich will kurz etwas klären.«
     
    Nuala war oben im Wohnzimmer und kämpfte mit ihrem langärmeligen T-Shirt, als sie Schritte auf der Treppe hörte. Das Shirt halb über den Kopf gezogen, den Büstenhalter deutlich zu sehen, konnte sie nur rufen: »Wer ist da?«
    »Ich.«
    Maddy. Das war ja nett. »Perfektes Timing«, sagte Nuala glücklich. »Ich stecke hier fest. Kannst du mir helfen, aus dem T-Shirt zu kommen? Ach ja, den BH kriege ich auch nicht auf.«
    »Wie konntest du nur?«
    Blind unter dem Shirt drehte sich Nuala in die Richtung, aus der Maddys Stimme kam. »Wovon redest du? Ich kann eben nicht. Darum bitte ich dich, mir zu helfen.«
    Aber die erwartete Hilfe stellte sich nicht ein. Stattdessen hörte sie Maddy mit frostiger Stimme sagen: »Du konntest es einfach nicht für dich behalten, stimmt’s? Ich hatte dich gebeten, es niemand zu sagen, aber du konntest einfach nicht widerstehen.«
    Gefangen in ihrem T-Shirt brannte Nualas Gesicht vor Empörung. »Wovon redest du da eigentlich?«
    »Ich dachte wirklich, ich könnte dir vertrauen«, erwiderte Maddy

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