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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ebenso zu verlieren, wie sie vor elf Jahren April verloren hatte?
    Marcella kniete vor dem Grab mit dem Rücken zu Maddy. Maddy berührte sie an der Schulter.
    »Mum? Sag mir, was los ist.«
    Langsam erhob sich Marcella. »Da drin liegt April, deine Schwester.«
    »Ich weiß«, erwiderte Maddy sanft. O weh, sie hatte Marcella noch nie so bedrückt erlebt; offenbar liefen ihre Hormone Amok.
    Im nächsten Augenblick tat Marcella etwas sehr viel weniger Bedrücktes. Sie hob die Hand und schlug Maddy fest ins Gesicht.
    »Deine Schwester April ist
tot
«, rief Marcella wütend. »Und du treibst es mit Kerr McKinnon, als habe sie niemals existiert! Du kennst offenbar keine Scham! Ich weiß nicht, wie du dich im Spiegel anschauen kannst. Von allen Männern auf der Welt musstest du dich ausgerechnet mit ihm einlassen!«
    O Gott. Maddy wurde übel. Marcella hatte in ihrem ganzen Leben noch nie jemanden geschlagen. Sie hätte die Sache mit Kerr beenden sollen, als sie es noch gekonnt hatte. Mit vor Schock geweiteten Augen trat sie einen Schritt zurück.
    »Ich schäme mich für dich«, tobte Marcella und schüttelte angeekelt den Kopf. »Wir sind deine Familie. Findest du nicht, dass du deiner Schwester etwas mehr Loyalität schuldest?«
    »Kerr hat den Wagen nicht gefahren.« Schon als sie es sagte, wusste Maddy, dass jede Form von Diskussion hoffnungslos sein würde. »Er hat niemanden umgebracht.«
    » DAS IST MIR EGAL !«, brüllte Marcella. »Die McKinnons haben uns wie Dreck behandelt. Ich kann nicht fassen, dass du auch nur …«
    »Ich werde ihn nicht wiedersehen«, platzte es aus Maddy heraus. Was für eine Alternative hatte sie schon? Um Marcellas willen musste sie es dieses Mal tatsächlich durchziehen. Sie konnte es nicht länger hinausschieben. Zitternd hielt sie Marcellas eisigem Blick stand, nickte und sagte: »Es ist mir ernst. Ich werde ihn niemals wiedersehen. Aber du musst aufhören zu schreien. Du weißt, was der Arzt gesagt hat: Bleib ruhig und rege dich nicht auf.«
    »Versprich es mir.« Marcella packte Maddys Hände.
    »Ich verspreche es«, flüsterte Maddy.
    Das war es also. Es war vorbei.
    Marcella umarmte sie; Tränen strömten aus ihren großen, dunklen Augen.
    »So jemand wie den brauchst du nicht. Komm schon, wir gehen nach Hause.«
    Während sie Marcella über den sonnenbesprenkelten Friedhof folgte, dachte Maddy: O doch, ich
brauche
ihn.
    Maddy setzte Marcella zu Hause ab und fuhr in die Ortsmitte von Ashcombe. Als sie an Snow Cottage vorbeifuhr, sah sie Jake an einem der Tische vor dem Pub sitzen. Er trank ein großes Glas Orangensaft und unterhielt sich mit Malcolm, der seine surrealen Gemälde in der Werkstatt neben der von Jake verkaufte. Wenn sie draußen saßen, konnten sie eine Mittagspause einlegen und gleichzeitig nach potenziellen Kunden Ausschau halten.
    Wut kochte in Maddy auf angesichts der Ungerechtigkeit von allem. Wie konnte es dieser verdammte Jake wagen, hier unbekümmert herumzusitzen, während ihr eigenes Leben den Bach herunterging?
    Sie stieg aus dem Wagen, schlug die Fahrertür so heftig zu, dass sie beinahe aus den Angeln gesprungen wäre, und marschierte quer über die Straße.
    »Hast du es Marcella gesagt?«
    Jake sah überrascht auf. »Was soll ich Marcella gesagt haben?«
    »Dann hast du es ihr also nicht gesagt?«, prüfte Maddy zur Sicherheit noch einmal nach.
Diesen
Fehler würde sie nicht noch einmal begehen.
    Langsam dämmerte es Jake. Seine Augenbrauen schossen nach oben. »Willst du damit sagen, dass sie das mit Kerr McKinnon herausgefunden hat?«
    Genau, mehr an Bestätigung brauchte sie nicht. Maddy marschierte an ihm vorbei in den Pub und entdeckte Kate hinter der Bar.
    »Gut gemacht«, sagte Maddy laut, und es war ihr egal, dass sich Gäste im Pub befanden. Da es kein Geheimnis mehr zu bewahren galt, konnte sie so laut sein, wie sie wollte.
    Kate drehte sich um. »Wie bitte?«, sagte sie auf ihre aufreizend uninteressierte Art.
    »Ich hatte dich gebeten, es Marcella nicht zu erzählen. Ich habe dir
erklärt
, warum du es ihr nicht sagen sollst«, fuhr Maddy wütend fort, »aber du läufst los und tust es trotzdem.«
    »Ich …«
    »Was zum Teufel geht hier vor?« Mit blitzenden Augen tauchte Dexter hinter Kate auf.
    »Frag doch deine neue Barfrau«, gab Maddy schnippisch zurück. Sie wusste, dass jedermann den roten, handförmigen Abdruck anstarrte, den Marcella auf ihrer Wange hinterlassen hatte. »Ich will nur eines sagen: Falls meine Mutter keine

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