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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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die dunkelroten Flecke auf seinem Bauch sah. Wo kamen die auf einmal her?
    Juliet überlegte fieberhaft. Maddy lieferte die Bestellungen in Bath aus. Nuala passte unten auf den Laden auf. Der Arzt hatte noch Sprechstunde. Sie hievte sich auf die Beine, lief durch das abgedunkelte Schlafzimmer und riss das Fenster auf.
    »Jake,
Jake

    Innerhalb von Sekunden sah sie, wie Jake die Straße hochkam, die Augen mit der Hand vor der Vormittagssonne geschützt, als er zu ihr hochschaute. Ein Blick in Juliets Gesicht sagte ihm alles, was er wissen musste.
    »Ist gut«, rief er, »keine Sorge, ich hole das Auto.«
    Juliet hatte zu viel Angst, um zu weinen. Sie sah zu, wie Jake ihren Sohn in seinen Armen nach unten trug. Juliet setzte sich nach hinten, und Jake legte ihr Tiff, der mittlerweile schlaff und bleich war, auf ihren Schoß. Juliet hielt ihn im Arm, redete ihm gut zu und sang ihm etwas vor, während Jake wie ein Besessener nach Bath raste. Schließlich erreichten sie das Royal United Hospital und kamen mit quietschenden Reifen vor der Notaufnahme zum Stehen.
    »Wird er es schaffen?«, flüsterte Juliet ängstlich, als Jake ihr Tiff abnahm.
    »Komm schon, lass uns hineingehen.« Jake sah auf den unheimlichen roten Ausschlag, der sich über Tiffs dünne Beine ausbreitete, und fügte automatisch hinzu: »Es wird alles gut.«
    Doch als Jake vom Umparken des Wagens zurückkam, lag Tiff bereits auf der Intensivstation.
    Der Arzt gab Jake ein Formular zum Unterzeichnen, aber Jake schüttelte den Kopf.
    »Ich bin nicht Tiffs Vater, nur ein Freund.«
    »Ich verstehe.« Der Arzt nickte kurz und wandte sich dann an Juliet. »Vielleicht möchten Sie den Vater verständigen?«
    Juliet schnappte vor Angst nach Luft. »Wie ernst ist es?«
    »Wenn es eine bakterielle Meningitis ist«, erwiderte der Arzt in nüchternem Tonfall, »dann ist das eine ernste Erkrankung. Wir tun jedoch unser Bestes für Tiff.«
    Als Jake nach Ashcombe zurückkam, hatten bereits alle im Dorf die schlechte Nachricht gehört.
    »Der arme kleine Junge. Wie entsetzlich!« Estelle, die im Peach-Tree-Delikatessengeschäft Croissants und Pflaumenkonfitüre kaufen wollte, hatte Tränen in den Augen, als Jake mit einer Reisetasche für Juliet aus der oberen Wohnung kam.
    »Also gut, ich muss wieder ins Krankenhaus. Du bleibst hier bei Maddy und Nuala«, sagte Jake zu Sophie, die hinter der Theke saß und zutiefst niedergeschlagen wirkte. »Ich rufe dich später an, versprochen.«
    »Wir werden gut auf sie aufpassen.« Maddy umarmte Sophie.
    Sophie nickte; sie wusste nicht, was Meningitis war, aber der Klang des Wortes gefiel ihr ganz und gar nicht. »Richte Tiff aus, er soll bald gesund werden und nach Hause kommen. Und frag ihn, ob er ein paar Smarties will?«
    »Grüß sie beide von uns«, sagte Maddy und streichelte Sophies unbezopftes Haar.
    »Darf ich Dad nicht begleiten? Ich möchte es so gern«, flüsterte Sophie.
    »Ich weiß, Süße, aber das geht nicht.« Nachdem Jake gegangen war, wurde Maddy klar, dass sie ihn noch nie so ernst gesehen hatte.
    »Tiff ist mein bester Freund.« Sophies Unterlippe begann zu zittern. »Ich will nicht, dass er stirbt.«
     
    Auf der Intensivstation belegte Tiff das Bett in der hinteren linken Ecke. Jake hielt seine schmale Hand und streichelte seine Finger, während Juliet auf dem Stuhl neben ihm schlief. Die Erschöpfung hatte sie eingeholt, es war Mitternacht, und sie war vor zwanzig Minuten in einen unruhigen Schlaf gefallen. Als die stämmige Krankenschwester sich ihnen leise näherte, ließ er Tiffs Hand los und stand auf.
    »Tiffs Vater hat eben angerufen«, flüsterte sie. Jake riss die Augen auf
    »Und?«
    »Er wollte wissen, wie es Tiff geht.«
    Neugierig erkundigte sich Jake: »Hat er gesagt, von wo er anruft?«
    Die Krankenschwester schüttelte den Kopf. »Nein, nur dass er unterwegs ist.«
    Interessant, dachte Jake. Jetzt würde er also endlich Tiffs geheimnisvollen Vater kennenlernen.
    Juliet, die zwei Stunden später immer noch schlummerte, spürte eine Hand auf ihrem Arm. »Juliet? Tiffs Vater ist da.«
    »Was?« Verstört starrte Juliet zur Krankenschwester auf. »Aber das ist unmöglich. Ich habe ihn nicht angerufen.«
    »Er ist jetzt hier, im Wartezimmer.« Die stämmige Krankenschwester sah zu Jake, der mit den Schultern zuckte.
    »Er ist nicht im Land«, erklärte Juliet.
    »Tja, möchten Sie nicht wenigstens nachsehen, wer da im Wartezimmer ist?« Diplomatisch fügte die Krankenschwester hinzu: »Sollte

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