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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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herrlich unanständig sich das anfühlte. »Wir sehen uns bald wieder.«
    Eine ganze Woche ohne Will. Wie sollte sie das nur überstehen?

37 . Kapitel
    Maddy hielt im Halteverbot vor dem winzigen Kiosk an der Ecke Taper Street und Marlborough Hill. Sie hätte nein sagen sollen; die Belegschaft von Callaghan & Fox könnte mühelos einen anderen Lieferservice finden, wenn sie sich nur die Mühe machten, die Gelben Seiten durchzublättern. Es fühlte sich merkwürdig an, Sandwiches zuzubereiten, von denen man wusste, dass Kerr sie essen würde.
    Aber Sara war am Telefon unbeirrbar gewesen, als sie die Bestellung aufgegeben hatte. Sie hatte Maddy wissen lassen, dass sämtliche Arrangements bereits getroffen waren. Im Grunde hatte Maddy einfach nicht den Nerv besessen, ihr zu widersprechen.
    »Du lieferst dieses ganze Zeugs in den kleinen Kiosk?« Auf dem Beifahrersitz neben ihr zeigte sich Kate ungläubig. »Willst du damit sagen, der Typ verkauft dein Essen in seinem Kiosk?«
    Während des Darts-Wettkampfs im
Fallen Angel
am Vorabend hatte Kate zufällig gehört, wie Maddy jemandem erzählte, dass sie jeden Morgen nach Bath fuhr. Kate hatte sie gleich gefragt, ob sie sie mitnehmen könne, da sie ein paar Einkäufe erledigen wolle.
    Und da sie nun offiziell wieder Freundinnen waren, hatte Maddy sich dazu verpflichtet gefühlt.
    Als Maddy die vollgepackte Kühlbox aus dem Wagen wuchtete, sagte sie: »Das ist für Kerrs Firma, Callaghan & Fox.« Sie nickte in Richtung Marlborough Hill. »Sie hat ihren Sitz im Claremont House, da drüben links. Ich gebe die Bestellung hier ab, und später kommt jemand und holt es. Auf diese Weise laufe ich nicht Gefahr, Kerr zu begegnen.«
    Es war jämmerlich, aber allein schon seinen Namen auszusprechen tat weh.
    »Ich kann hier aussteigen.« Kate sah nach hinten und löste den Sitzgurt. »Von da unten komme ich gleich zur Milsom Street. Danke fürs Mitnehmen.«
    »Kein Problem«, sagte Maddy. »Viel Spaß noch.«
    Als Kate die schmale Seitenstraße entlangklickklackte, lächelte sie in sich hinein. Mit etwas Glück würde ihr Tag besser verlaufen, als sie gedacht hatte.
    Fünf Minuten später, Maddy war längst nicht mehr zu sehen, kehrte sie zu dem kleinen Kiosk zurück.
    »Hallo, ich möchte die Lieferung für Callaghan & Fox abholen.«
    »Meine Güte, ihr habt’s ja echt eilig, die Sachen sind eben erst angekommen. Moment, Kleines, ich hole sie.«
    Wenige Augenblicke später reichte der drahtige Kioskbesitzer Kate die Kühlbox. »Ist ein wenig schwer, meine Liebe. Sind Sie sicher, dass Sie das schaffen?«
    Er bemühte sich sehr, nicht auf ihre vernarbte Gesichtshälfte zu schauen. Kate schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und meinte zuversichtlich: »Das geht schon.«
    Die Steigung von Marlborough Hill war nichts für Untrainierte. Als Kate Claremont House ereichte, hatte sie rosa Wangen und keuchte wie ein Pornostar. Sie blieb am Eingang stehen, um wieder zu Atem zu kommen, und betete, dass nach all der Mühe Kerr auch wirklich in seinem Büro war.
    Vorsichtig, um die Schminke nicht zu verwischen, tupfte Kate ihr Gesicht mit einem Taschentuch ab. Nach Ashcombe zurückzukehren, war definitiv eine gute Idee gewesen. Vor zwei Monaten hätte sie sich nie und nimmer vorstellen können, in einem Pub zu arbeiten und Kunden zu bedienen. Die Tatsache, dass die Leute sie normal behandelten und bei ihrem Anblick nicht zusammenzuckten, hatte ihr Selbstvertrauen unglaublich gestärkt. Meine Güte, man sehe sich nur an, was sie gleich tun würde! Vor sechs Wochen wäre das noch völlig außer Frage gestanden. Und doch war sie jetzt hier, handelte einem Impuls folgend, bereit, sich Kerr McKinnon vorzustellen, in den sie einmal
total
verliebt gewesen war.
    Wer wusste, was passieren würde, dachte Kate wie in einem Taumel und malte sich die Zukunft bereits aus, während sie die breite Treppe hochstieg. Sie und Maddy hatten ihre Differenzen beigelegt. Sie waren wieder Freundinnen und darüber war sie wirklich glücklich. Aber es bestand absolut keine Notwendigkeit, sich schuldig zu fühlen, nur weil sie jetzt hier war, denn Kerr und Maddy waren ja kein Paar mehr. Und nur, weil Maddy nicht mit ihm zusammen sein durfte …
    Tja, es wäre doch eine Schande, einen guten Mann ungenutzt zu lassen.
    »Hallo, was kann ich für Sie tun?« Der Blick der drallen Empfangsdame wanderte zur Kühlbox, während sie mit Kate sprach, ihre Augen strahlten, ihre glänzenden Lippen teilten sich voller Vorfreude. »O

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