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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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toll, ist das …?«
    »Ich bin eine Freundin von Maddy«, erläuterte Kate. »Wir haben die Sachen heute Morgen im Kiosk abgegeben, aber ich dachte, ich erspare Ihnen die Mühe, sie extra abholen zu müssen.«
    »Sie sind ein Engel. Sind das nicht die besten Sandwiches der Welt? Ich sage Ihnen, ich hätte Kerr einen Tritt versetzen können, als er mit Maddy Schluss machte. Also ehrlich, wie konnte er nur? Typisch Mann, verdammt. Oh, sehen Sie nur!« Die Frau wühlte eifrig durch den Inhalt der Kühlbox und stieß einen Wiedererkennungsschrei aus. »Das ist meins, Rindfleisch mit Radieschen auf Vollkornbrot. Ich werde es nicht bis zur Mittagspause aushalten. Ich will es
gleich
essen.«
    Die Frau war entweder eine erstklassige Empfangsdame, darauf trainiert, nicht einmal mit einem Hauch von Ekel auf den Anblick eines vernarbten Gesichts zu reagieren, oder sie war von ihren Sandwiches dermaßen fasziniert, dass alles andere bedeutungslos wurde. Kate wappnete sich mental – sie war jetzt hier, das war der Moment der Wahrheit – und fragte: »Ist Kerr da?«
    »Ach, Kerr kennen Sie auch? Ja klar, er ist in seinem Büro. Ich klingel ihn an.« Die Frau griff zur Sprechanlage und meinte aufgeregt: »Sind Sie deshalb hier? Um Kerr ins Gewissen zu reden, weil er so dumm war, Maddy in den Wind zu schießen?«
    »Äh, etwas in der Art. Rufen Sie ihn nicht an«, bat Kate, plötzlich ebenfalls aufgeregt. »Ich will ihn überraschen!«
    Er rief »Herein«, als sie klopfte, aber er sah nicht sofort von dem Bericht auf seinem Schreibtisch auf. Kate freute sich über diesen kleinen Aufschub, nahm den Anblick von Kerr in sich auf. Das dunkle Haar fiel ihm über die Stirn. Er war immer noch so eindrucksvoll, wie Kate ihn in Erinnerung hatte, und …
    »Kate.« Kerr blickte auf und sah sie in der Tür stehen. Er legte den Bericht, den er gerade gelesen hatte, aus der Hand und stand auf. Sein Blick flackerte, als er ihre Narben sah.
    »Hallo Kerr. Überraschung!« Ihr Herz pochte hörbar, da war sich Kate sicher. Sie war als Fünfzehnjährige unglaublich verknallt in ihn gewesen; gingen solche Gefühle jemals ganz weg?
    »Worum geht’s?«
    Also ehrlich, eine typische Männerfrage. Um dich und mich, hätte Kate ihm am liebsten entgegengerufen.
    »Ich habe eure Essenslieferung vorbeigebracht«, sagte sie laut. »Maddy hat mich nach Bath mitgenommen. Ich dachte, ich schau kurz vorbei und sage hallo.«
    »Maddy ist hier?« Kerrs Gesichtsausdruck veränderte sich sofort; man könnte meinen, sie hätte ihm gerade mitgeteilt, dass Madonna am Empfang auf ihn warte.
    »Sie ist nicht hier. Aber es geht ihr prima«, log Kate.
    Die Enttäuschung in seinem Gesicht war nicht zu übersehen. »Prima. Tja, das ist gut.«
    »Wir sind auch wieder im Reinen«, fuhr Kate fort. »Ich meine, wir verstehen uns wieder sehr gut. Ich habe Marcella nichts von dir und Maddy erzählt – das hat sie dir gesagt, oder?«
    Kerr nickte. »Es waren die Fernsehkameras, ich weiß.«
    »Jedenfalls ist es toll, dich wiederzusehen.« Kate wollte das Gespräch unbedingt von Maddy weglenken. »Du hast dich überhaupt nicht verändert.«
    »Maddy hat mir von deinem Unfall erzählt. Schlimme Sache. Du hattest Glück, dass du nicht umgekommen bist.«
    »Ich hatte mir gewünscht, tot zu sein. Als ich mein Gesicht sah, wollte ich nur noch sterben.«
    »Das ist verrückt.« Kerr schüttelte den Kopf. »Es ist doch egal, wie du aussiehst.«
    Kate lächelte kläglich. »So etwas Dummes kann nur jemand sagen, der so gut aussieht wie du.«
    Kerr konnte sich nicht vorstellen, was Kate Taylor-Trent in seinem Büro zu suchen hatte. Sie ließ nicht erkennen, dass sie in naher Zukunft wieder gehen wollte. In ihrer weißen Rüschenbluse und dem engen, beigefarbenen Rock sah sie gut aus. Interessant. Die Narben auf ihrer linken Gesichtshälfte lenkten keineswegs von ihrer glamourösen Aura ab.
    »Erinnerst du dich an unser letztes Schuljahr?«, fragte Kate jetzt und lächelte wohlig angesichts der Erinnerung. »An die Schuldisco?«
    Kerr konnte sich dunkel erinnern, aber er wusste nicht, warum das so wichtig sein sollte. Außerdem verstand er immer noch nicht, warum Kate Taylor-Trent in sein Büro gekommen war, um über alte Zeiten zu reden. Der einzige Mensch, über den er reden wollte, war Maddy, und jedes Mal, wenn er ihren Namen erwähnte, wechselte Kate rasch das Thema.
    Als Kate endlich Kerrs Büro verließ, wusste sie, dass es nicht funktioniert hatte. Draußen auf der Straße in der

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