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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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sage ich ihnen? Was die Sehergabe betraf, hatte es nie funktioniert, sich ganz fest zu wünschen, dass es aufhörte, und allmählich glaubte sie, dass es sich mit dieser Geschichte genauso verhielt. Sie wusste, dass sie sich verwandelte, ganz gleich, wie sehr sie versucht hatte, es zu verdrängen.
    Ich bin eine von ihnen.
    Wenn sie überleben wollte, musste sie anfangen, sich damit auseinanderzusetzen, wie die Welt der Elfen funktionierte.
    Dann fiel ihr wieder ein, dass sowohl der Türsteher als auch Keenan noch eine weitere Herrscherin erwähnt hatten; es gab noch eine Figur in diesem Spiel. Sie sah ihn an. »Wer ist die Winterkönigin? Könnte sie mir helfen?«
    Keenan verschluckte sich an seinem Drink. Mit einer seiner atemberaubend schnellen Bewegungen griff er nach ihren Armen. »Nein! Du darfst ihr nicht sagen, dass du uns sehen kannst oder auch nur ein Fünkchen von dem verstehst, was hier passiert.« Er schüttelte sie leicht. »Wenn sie das erfährt …«
    »Wenn sie mir helfen kann …«
    »Nein! Du musst mir glauben! Ich kann dir gar nicht sagen, wie grausam sie ist. Ich mag dir ja vielleicht nichts tun, obwohl du uns siehst, aber es gibt andere, die dich sofort vernichten würden, die Winterkönigin eingeschlossen. Sie ist der Grund, weshalb ich so machtlos bin. Weshalb die Erde erfriert. Du darfst sie auf keinen Fall aufsuchen.« Seine Finger bohrten sich in ihre Haut, bis auch sie zu leuchten anfing. Er wirkte ängstlich, ein Gedanke, mit dem sie sich lieber nicht näher befasste.
    Er hält sich für machtlos?
    Sie nickte stumm, und Keenan ließ sie los und strich ihre verknitterten Ärmel glatt.
    Da die Musik von Minute zu Minute lauter zu werden schien, beugte Ashlyn sich vor, bis ihre Lippen ihn fast berührten. »Ich muss mehr wissen. Du verlangst zu viel von mir …« Ihr versagte die Stimme, als sie daran dachte, was sie für ihn aufgeben, was sie für ihn werden sollte. Und was ich bereits werde . »Ich brauche mehr Informationen, wenn du möchtest, dass ich darüber nachdenke.«
    »Ich kann dir nicht alles sagen. Es gibt Regeln, Ashlyn. Regeln, die seit Jahrhunderten gültig sind …« Er musste fast schreien, um sich über die Musik hinweg verständlich zu machen. »Wir können in diesem Trubel nicht reden.«
    Rings um sie her hüpften Elfen auf und ab und bewegten sich eindeutig nicht wie Menschen, obwohl sie noch ihre Masken trugen.
    Er streckte erneut seine Hand aus. »Lass uns in den Park gehen oder ins Café, was immer du willst.«
    Sie ließ ihn ihre Hand nehmen und hasste es, wie unausweichlich ihre Entscheidung plötzlich schien.
    Ihre winzige Hand in seiner zu spüren war für Keenan tröstlicher als die Berührung der Sonne. Sie hatte nicht ja gesagt, aber sie dachte darüber nach und akzeptierte den Verlust ihrer Sterblichkeit. Sicher, sie würde trauern, aber das taten viele der neuen Elfenmädchen.
    Er führte sie zur Tür, wohl wissend, dass die Sommerelfen sie zufrieden beobachteten. Sie tanzten näher an sie heran, streiften sie beinahe und lächelten Ashlyn zu.
    Und sie hielt den Kopf hoch erhoben, genauso selbstbewusst, wie sie durch die Menge zu ihm gekommen war. Er vermutete, dass sie die Elfen so sah, wie sie waren: nicht ihre Masken, sondern ihre wahren Gesichter. Sie tanzte nicht mit, aber sie wich ihnen auch nicht aus, wenn sie ihr zu nahe kamen. Für eine Sterbliche mit Sehergabe war das wahrhaft mutig.
    Er wusste, dass sie das Getuschel derjenigen hörte, die sich für unsichtbar hielten – weil sie von ihrer Sehergabe nichts ahnten – und die sogar noch näher an sie herangingen, um ihr übers Haar zu streichen.
    »Unsere Herrin.«
    »Die Königin ist hier.«
    »Endlich ist sie gekommen.«
    Von ihrem Zaudern und ihrer Verzweiflung hatten sie nichts mitbekommen. Sie hörten nur, dass das sterbliche Mädchen ihn aufgesucht hatte; sie wussten nur, dass sie zusammen gingen. Nach den Worten der Eolas auf dem Jahrmarkt glaubten sie, dass sie diejenige war, die sie befreien, die sie retten würde. Er hoffte, dass sie Recht behielten.
    »Die Sommermädchen in der Bibliothek haben gesagt …«, Ashlyn errötete, schaute weg und sprach dann ganz schnell weiter: »… es klang so, als würden sie mit Sterblichen ausgehen .«
    Es tat weh, sie das fragen zu hören. Nie hätte er gedacht, dass seine Königin, wenn er sie endlich fand, so wenig Interesse an ihm haben würde. »Ja, das ist richtig«, erwiderte er zähneknirschend.
    »Also könnte ich …« Sie verstummte,

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