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Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis

Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis

Titel: Sommerlicht Bd. 2 Gegen die Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ist.« Sie war sich nicht sicher warum, aber seit dem Moment, als sie Rabbits Laden verlassen hatte, verspürte sie einen heftigen Widerwillen dagegen, es jemandem zu zeigen. Noch nicht.
    »Gut, ein Grund mehr, mich auf unsere Verabredung zu freuen. Wir werden reden, uns dein Tattoo ansehen und …«, sein Blick ließ ihren Puls rasen, »… und alles tun, was dich sonst noch glücklich macht.«
    Er küsste sie sanft auf die Stirn, auf ihre Wangen, ihre Augen, ihre Haare.
    »Ich will nicht, dass du gehst«, flüsterte sie. In der Dunkelheit fiel es ihr leichter, das zuzugeben. »Aber Keenans Gerede. Die Art, wie er … Ich möchte mit dir zusammen sein. Ich will schon seit Monaten mit dir zusammen sein.«
    Da küsste er sie richtig, nicht mehr so sanft wie zuvor, sondern leidenschaftlich.
    Danach sagte er: »Wenn ich muss, werde ich Keenan und Ashlyn verlassen. Ich werde alles hinter mir lassen, jeden, wenn ich dafür mit dir zusammen sein kann …«
    Auch wenn sie nicht verstand, was um sie herum geschah, begriff sie doch so viel, dass er ihr anbot, für sie seine Familie aufzugeben. Warum? Warum sollte er das tun müssen, um mit mir zusammen zu sein? Sie strich mit den Fingerspitzen über sein Gesicht.
    »Wenn du mich in deinem Leben haben möchtest, werde ich da sein«, sagte er. »So lange, wie du willst. Denk immer daran. Alles wird gut. Ich werde bei dir bleiben, und alles wird gut sein. Egal was passiert oder was immer du erfährst, denk daran.«
    Sie nickte, obwohl sie das Gefühl hatte, in eine seltsame Welt hineingestolpert zu sein, in der ihr alles, was sie zu wissen geglaubt hatte, zwischen den Fingern zerrann. Doch trotz all dieser Merkwürdigkeiten fühlte sie sich in Nialls Armen sicher, geliebt, so als wäre diese Welt doch gar nicht so schrecklich. Aber sie konnte unmöglich in Huntsdale bleiben. Sie konnte einfach nicht weiter bei Ren und ihrem Vater wohnen, nicht nachdem sie so schreckliche Dinge erlebt hatte. »Ich kann doch nicht von dir verlangen, dass du für mich alles aufgibst, wenn ich nicht mal sicher weiß, wo ich nächstes Jahr sein werde. Irgendwo auf dem College. Und wir kennen uns auch noch gar nicht richtig. Und …«
    »Möchtest du denn, dass wir uns richtig kennenlernen?«, fragte er leise.
    »Ja.«
    »Dann finden wir auch einen Weg.« Er erhob sich mit ihr in seinen Armen und ging auf den Waggon zu. Ein paar Meter davor setzte er sie ab. »Geh rein und schlaf. Ich werde da sein, wenn du aufwachst. Heute Abend wird Ashlyn mit dir reden … und sonst tue ich es.«
    Und als Leslie sich im Bett zusammenrollte, spürte sie, dass sie Niall glaubte, dass sie an sie beide glaubte, daran, dass wirklich alles gut werden konnte. Dieser Traum, jemanden zu finden, der sie liebte, der sie ernst nahm – vielleicht war er gar nicht so unrealistisch, wie sie geglaubt hatte.

Zwanzig
    Es war noch sehr früh am Morgen, als Irial das Pins and Needles betrat, wobei er die Sterblichen draußen vor dem Laden mit einem ganz neuen Interesse betrachtete. Leslie würde ihn ab jetzt an ihrer Sterblichkeit teilhaben lassen, so dass er sich von ihnen ernähren und wieder Kraft schöpfen konnte. Bei einigen Distelelfen hatte dieses Verfahren bereits funktioniert und bei Jenny Grünzahn und ihren Schwestern ebenfalls. Er durfte einfach nicht noch schwächer werden, und er durfte auch seinen Elfen nicht erlauben, schwach zu werden und sich von Sterblichen töten zu lassen. Das kam überhaupt nicht in Frage. Er würde seine Sterbliche haben, würde durch sie sich und seinen Hof mit Nahrung versorgen. Wenn sie beide stark genug waren, konnten sie es überleben. Wenn die Sterbliche allerdings nicht so stark war, wie er vermutete, würde sie sterben oder in den Wahnsinn abgleiten; und er würde verhungern, ein Schatten werden oder – schlimmer noch – seinen Hof in den Untergang führen.
    Aber die Sterbliche ist stark. Er hoffte, dass sie beide überlebten. Er war Sterblichen nie besonders zugetan gewesen. Da waren ein paar Halblinge, wie Rabbit, die ihm wichtig waren – doch keine echten Sterblichen.
    »Iri!« Wie immer wenn Irial zu Besuch kam, strahlte Rabbit aus unerfindlichen Gründen vor Freude.
    »Bunny-Boy!«
    Rabbit sah ihn böse an. »Mann, du musst echt damit aufhören, mich so zu nennen. Ani und Tish lungern hier irgendwo rum. Du weißt doch, wie die sind.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Irial grinsend. Trotz des lebenden Beweises vor ihm konnte er Rabbit einfach nicht als einen Erwachsenen

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