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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ich dir eine Frage stellen?«
    »Im Tausch?«
    Er grinste. »Nein, ich möchte lediglich eine Antwort, die nur du mir geben kannst.«
    »Frag.« Sie schaute den Weg entlang, um sich zu vergewissern, dass ihr Bruder sich noch nicht näherte. Plötzlich wollte sie nicht, dass er dieses Gespräch mit Seth mit anhörte.
    »Diese Liebenswürdigkeit, die du mir erweist … Was ist das?«
    Sie überlegte kurz. Die Frage war berechtigt. Über die Antwort würde er nachdenken können, während er im Reich der Sterblichen unterwegs war. Vielleicht würde sie ihn sogar dazu bewegen, früher zurückzukommen. »Bist du sicher, dass dies die Frage ist, die du mir stellen wolltest? Es gibt anderes, was du –«
    »Ich bin sicher«, murmelte er.
    »Ich bin die Königin des Lichts. Ich habe keinen Gemahl« – sie hob eine Hand, als er den Mund öffnete, um etwas zu sagen – »und kein Kind.«
    »Kind?«
    »Kinder sind ein seltenes Geschenk im Elfenreich. Wir leben zu lange, als dass wir viele Kinder haben könnten. Doch eins zu haben –« Sorcha schüttelte den Kopf. »Beira war dumm. Sie hatte einen Sohn, doch sie ließ sich von der Angst regieren, er könnte wie sein Vater sein. Bis auf seltsame Ausbrüche von Liebenswürdigkeit, die er nicht als solche erkannte, hat sie ihre Zuneigung vor ihm verborgen. Hätte sie sich anders verhalten, wäre Keenan zwar nicht zum Sommerkönig geworden, aber …«
    »Ihr Erbe.«
    Sorcha nickte. »Er wurde aus Sonne und Eis geboren. Beiras Ängste haben dafür gesorgt, dass er nicht lange ihr gehörte.«
    »Und du?«
    »Ich habe keinen Erben, keinen Gemahl, keine Eltern. Aber wenn ich einen Sohn hätte, würde ich ihn besuchen, wenn er wollte, dass ich … mich einmische.« Sie hatte dies noch nie jemandem erzählt. Er war irrational, dieser Wunsch, eine richtige Familie zu haben. Sie hatte Devlin. Sie hatte ihren Hof.
    Und eine verirrte Schwester.
    Das reichte nicht. Sie wollte eine Familie. Die Ewigkeit ohne echte Verbindungen zu durchleben ergab zwar Sinn; es half ihr, konzentriert zu bleiben. Die Unveränderliche Königin hatte nicht das Recht, sich Veränderung zu wünschen – doch sie tat es. »Ich wünsche mir einen Sohn.«
    »Ich … fühle mich geehrt.« Seth reagierte nicht entgeistert auf ihre Worte. Er zögerte kurz und fügte dann mit gesenkter Stimme hinzu: »Ich habe eine Mutter, die mich am Hals hatte, weil sie mir mein sterbliches Leben geschenkt hat. Da du mir mein zweites Leben geschenkt hast, bedeutet das wahrscheinlich, dass auch du mich jetzt am Hals hast.«
    Sie spürte Wärme in ihren Augen, rührselige Zärtlichkeit, die ihr Tränen entweichen ließ. »Verwandelt zu werden, heißt, dass jemand einem etwas von sich selbst gibt. Damit du durch diese Verwandlung stark genug wurdest, den Gefahren dieser Welt und meiner Zuneigung standzuhalten, musste eine starke Elfe dieses Geschenk darbringen. Ich wollte, dass du stark bist.«
    Offen eingestehen, was sie getan hatte, wollte sie nicht – zumindest hatte sie sich das gesagt, als sie die Entscheidung getroffen hatte.
    Doch er verstand, was sie ihm sagen wollte. »Hat eine Elfe dafür ihre Unsterblichkeit verloren?«
    »Nein.«
    »Was war dann der Preis? Was wurde eingetauscht?«
    »Ein wenig sterbliche Emotion und ein bisschen Verwundbarkeit.« Sorcha sprach ebenfalls leise. Devlin mochte zwar vertrauenswürdig sein, aber das hieß nicht, dass er ihre Privatsphäre uneingeschränkt respektierte. Ihr Bruder war ebenso überbehütend, wie Bananach zerstörerisch war.
    » Du hast das getan?«, flüsterte er.
    Sie nickte leicht.
    In seinem Blick stand so etwas wie Ehrfurcht, als er sie ansah. »Kommst du mich besuchen?«
    »Ich würde gerne kommen, um nach dir zu sehen.«
    »In Ordnung.« Er umarmte sie, zwar hastig, aber dennoch war es eine plötzliche, spontane Umarmung .
    Es war eine Art Himmel, den sie noch nie zuvor erlebt hatte.
    Dann fügte Seth hinzu: »Sag mir, mit wem ich darüber sprechen darf, oder verpflichte mich zum Schweigen.«
    »Niall. Irial. Sie dürfen es wissen, wenn du dich dazu entschließt, es ihnen zu sagen. Ich nehme ohnehin an, dass Niall es bereits weiß.«
    »Ashlyn?«
    Sie hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, wenn Seth die Wahrheit erfuhr, aber sie hatte nicht geahnt, dass sie so bald kommen würde. Ihre Worte vorsichtig abwägend erwiderte Sorcha: »Wenn du glaubst, dass es eure Beziehung unwiderruflich beschädigen würde, es ihr nicht zu sagen, oder wenn du so stark verwundet

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