Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
hier« – er wedelte mit der Hand zwischen ihnen hin und her – »ist keine Liebe. Das ist etwas anderes.«
    »Also …«
    »Langsamer. Miteinander ins Bett zu fallen … oder ans Flussufer … wird nicht dazu führen, dass du mich liebst.« Keenan stand auf und reichte ihr seine Hand. »Du bist meine Königin. Ich habe neun Jahrhunderte darauf gewartet, dass ich dich finde, und dann noch fast ein ganzes Jahr, um an diesen Punkt zu kommen. Auf den Rest kann ich auch noch ein bisschen länger warten.«
    »Aber …«
    Er beugte sich vor und küsste sie sanft. »Wenn du endlich versuchen willst, mich zu lieben, dann werden wir ab jetzt miteinander ausgehen. Lass mich dir unsere Welt zeigen. Lass mich dich zum Abendessen ausführen und dir verführerische Dinge ins Ohr flüstern. Lass mich dich zu lächerlichen Karussellfahrten auf dem Jahrmarkt einladen, zu Sinfonien und Tänzen im Regen. Ich möchte, dass du lachst und mir vertraust. Ich möchte, dass es echte Liebe ist, wenn du in meinem Bett bist.«
    Sie schwieg. Sex erschien ihr weitaus einfacher als dieses gemeinsame Ausgehen. Sie waren Freunde; zwischen ihnen stimmte die Chemie. Aber Sex ist etwas anderes als Liebe. Keenan wollte eine echte Chance. Das bedeutete mehr, als ihren Körper zu besitzen.
    »Meine Lösung war einfacher«, murmelte sie, »und schneller.«
    Er lachte. »Nach neunhundert Jahren war ich bereit, alle Bedingungen zu akzeptieren, die du mir stellst, aber wenn du versuchen willst, mit mir zusammen zu sein, möchte ich keine Zweifel mehr. Wenn du mich danach nicht liebst, aber immer noch mit mir … zusammen sein willst, dann werde ich mich damit zufriedengeben. Aber ich möchte eine Chance, alles zu bekommen.«
    »Und wenn Seth …«
    »Nach Hause kommt?« Keenan zog sie näher zu sich hin und küsste sie, bis das ihren Körpern entströmende Sonnenlicht so hell leuchtete, dass es blendete.
    Dann versprach er: »Das ist deine Entscheidung. Das war es doch immer, oder nicht?«

Einunddreißig
    Sorcha weinte nicht, als sie ihn an diesem letzten Morgen noch einmal besuchen kam. Sie betrachtete die Bilder, die er für sie gemalt hatte, und sah ihn an.
    »Sie sind nicht gut genug«, sagte Seth. »Keins von ihnen.«
    »Ich wünschte, ich könnte dich belügen«, murmelte sie. »Aber sie sind aus Leidenschaft gemacht. Es wäre selbstsüchtig von mir, wenn ich dich nicht gehen lassen würde.«
    Sie ging im Raum umher und begutachtete Leinwände, die sie bereits gesehen hatte.
    » Sie sind nicht gut genug, das hier schon.« Er öffnete seine Faust, und auf seiner Handfläche lag eine Brosche aus perfekten silbernen Jasminblüten. Sie war weitaus zarter als all seine anderen Metallarbeiten.
    Sorchas Augen füllten sich mit Tränen. Sie strich mit einer Fingerspitze über die silbernen Blütenblätter. »Ja, das ist sie. Sie ist von ausgesuchter Schönheit.«
    »Ich wollte dir nichts schenken, was du bereits erwartest« – er steckte ihr die Brosche mit zitternden Händen ans Kleid –, »also habe ich daran gearbeitet, wenn du nicht hier warst.«
    Sie lachte, und da es keine Zeugen für ihre Albernheit gab, beugte sie sich vor und küsste ihn auf die Wange. Das hatte sie schon so viele Mütter tun sehen, doch diese simple Geste hatte für sie nie einen Sinn ergeben. Objektiv gesehen hatte sie sie zwar verstanden – mütterliche Zuneigung war etwas, was man nicht unterdrücken konnte. Sie führte dazu, dass die Mutter zärtliche Gefühle für ihren Nachkommen empfand und das kleine, kostbare Wesen beschützen wollte. Das war alles sehr vernünftig, aber als sie ihre Lippen auf die Wangen ihres Sohnes drückte, fühlte es sich ganz und gar nicht logisch an. Es fühlte sich nicht vernünftig an. Es geschah aus einem Impuls heraus. Das war etwas, das sie ihm sagen wollte, wofür sie aber, wie sie dann feststellte, keine Worte hatte.
    »Sie ist perfekt.« Sie schaute auf die Brosche herab, und da sie ohnehin gerade ihren spontanen Gefühlen folgte, platzte sie heraus: »Ich möchte nicht, dass du gehst. Was, wenn sie dir etwas tun? Was, wenn du mich brauchst? Was, wenn –«
    »Mutter.« Sein Lächeln war friedlich und wunderschön. »Ich werde ein Elf sein. Beschützt vom Hof der Finsternis, geliebt von der Sommerkönigin und gestärkt durch deine Gabe. Mir kann nichts passieren.«
    »Aber Bananach … und der Winter … und …« Sie fühlte tatsächlich, dass ihr Herz unangenehm schnell schlug. Sie hatte gewusst, dass sie etwas fühlen

Weitere Kostenlose Bücher