Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit
dieser Sterbliche war dazu bestimmt, ihr zu gehören. Sie hatte es schon gesehen, als er zum ersten Mal vor ihr gestanden und kühn um das Geschenk der Unsterblichkeit gebeten hatte. Und sie sah es auch jetzt, während sie in die Zukunft blickte. Seth Morgan gehörte zu ihr, zu ihrem Hof, zum Elfenreich. Er war wichtig – und er musste nicht nur ein Elf werden, sondern stärker als die meisten von ihnen.
Während er zögerte, überlegte sie, ob ihre Entscheidung klug war. Sie gab ihm von sich selbst. Er brauchte das nicht zu wissen und auch nicht, was für eine Seltenheit das war. Dass sie Sterbliche verwandeln konnte, hieß noch lange nicht, dass sie es häufig tat. Sterbliche wurden nicht einfach zu Elfen, nicht ohne an die Elfe gebunden zu sein, die sie an ihrer Essenz hatte teilhaben lassen. Es gab zwei Arten, dies zu tun – man machte den Sterblichen zu seinem Geliebten oder zu einer beweglichen Habe. Wenn Seth aus schierer Selbstsucht zu ihr gekommen wäre, hätte auch sie selbstsüchtig gehandelt. Da er mehr Selbstlosigkeit als Eigennutz anbot, würde sie diese Großzügigkeit erwidern.
»Ein Kuss, um unseren Handel zu besiegeln, um deine Sterblichkeit aufzuheben …« Sorcha ließ ihre Hoffnungen in ihrer Stimme nicht durchscheinen. Sie wollte, dass er sich dessen als würdig erwies, was sie ihm anbot; und sie glaubte, dass er dessen würdig war. Er konnte immer noch weglaufen; er konnte sie jetzt noch enttäuschen.
»Du bist nicht sie«, flüsterte er. »Ich sollte nur sie küssen.«
»Sei stark, Seth.« Sie kontrollierte ihren Zauber. »Wenn du das hier willst, musst du mir einen Kuss geben.«
»Dir einen Kuss geben.« Seine Worte waren weder genuschelt noch undeutlich, aber sie kamen langsamer.
Sorcha durfte die Arme nicht nach ihm ausstrecken. Sie durfte seine Willenskraft nicht beeinflussen. Es war seine Entscheidung; es war immer die Entscheidung der Sterblichen. »Besiegele den Handel oder lehne das Angebot ab.«
Sein Blick war verschwommen; sein Herz schlug schnell. Dann zog er seine metallverzierte Braue hoch, und sie sah etwas Unerwartetes in seinen Augen aufblitzen.
»Ja, meine Königin.« Er sah ihr direkt in die Augen, während er ihre Handfläche nach oben drehte und sanft einen Kuss daraufdrückte. »Ihr Kuss.«
Einen Augenblick lang zeigte Sorcha keinerlei Reaktion. Dieser hatte wirklich Mut. Sterbliche, die stark genug waren, um der Versuchung der Unveränderlichen Königin zu widerstehen, waren eine seltene Kostbarkeit. Bananach hatte Recht gehabt; und auch ihre eigenen Visionen davon, was werden konnte, entsprachen der Wahrheit: Dieser Sterbliche war anders.
Es werden wegen geringfügigerer Dinge Kriege geführt.
Sie half ihm auf die Füße und hielt seine Hand fest, als sein Körper unter dem ersten Verwandlungsschub zu schwanken begann. »Unsere Abmachung gilt.«
Er machte sich los. »Gut.«
Sie hatte vorgehabt, ihn trunken von einem Kuss zurückzulassen, narkotisiert von einer Berührung, die den Schmerz lindern würde. Er sollte nicht dafür leiden müssen, dass er schlau ist. Es ist nur fair, meinem Untertan eine Gefälligkeit anzubieten. Als Keenan seine sterblichen Mädchen verwandelte, hatten sie fast ein ganzes Jahr gehabt, um sich umzugewöhnen. Seth hatte dafür nur einen Monat – noch dazu innerhalb des Elfenreichs. Die erste Welle der Verwandlung würde hart für ihn werden.
Sie ließ ihre Untertanen keine unnötige Grausamkeit erleiden. Das war irrational. »Gib mir das Amulett.«
Sie war jetzt seine Königin: Seth gehorchte.
Dann streifte die Königin des Lichts einen Zauber über, der ihr das Aussehen der anderen Königin verlieh. »Seth? Komm her.«
»Ash?« Er sah Sorcha verwirrt an.
Sie streckte die Hände nach ihm aus. »Lass mich dir helfen.«
»Mit mir stimmt irgendwas nicht, Ash. Mir ist schlecht«, murmelte er und torkelte leicht, als er versuchte, sich umzuschauen. »Wo kommst du her? Ich hab dich vermisst.«
»Ich war schon immer hier«, sagte Sorcha.
Kaum eine Wahrheit konnte vollkommener sein als diese Offenbarung.
»Ich muss mich setzen.« Er streckte die Hand nach einer Wand aus, die nicht da war.
Sorcha streichelte sein Gesicht. »Sterbliche haben in dieser Welt nichts zu suchen. Manchmal ziehen sie die Aufmerksamkeit der Falschen auf sich …«
»Ich versuche nur, deine Aufmerksamkeit zu behalten.« Er lehnte seine Stirn kurz an ihre und wich dann verwundert zurück. »Du bist doch gar nicht so groß.«
»Schhhh.« Dann
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