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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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bezeichneten. Doch trotz der frühen Stunde schien hier niemand wirklich Rast zu machen. Sterbliche verschwanden in unscheinbaren Gebäuden, und wenn sie zurückkehrten, nahmen sie genauso wenig Notiz von der Welt um sie herum wie vor ihrem Eintreten. An einer staubigen Fläche, auf der die Sterblichen ihre Hunde Gassi führten, hockten ein paar Elfen in den Zweigen der Bäume. Ein schwarzweißer Mischling knurrte einen Vogelbeerenmann an, der ihn sich gepackt hatte, als der Hund gerade auf ihn urinieren wollte.
    »Ich vertrete mir ein bisschen die Beine, während du nachdenkst – oder was auch immer du gerade tust.« Ani öffnete die Tür und stieg aus.
    Was gefährlich ist . Er ging die möglichen Verfolger durch: Sorcha – oder Bananach –, weil sie wussten, dass Ani auf der Flucht war; ungebundene Elfen, die mitbekommen hatten, dass Ani wichtig war; irgendwelche Elfen, die versuchten sie anzugreifen, weil sie sie für leichte Beute hielten. Die Welt wirkte mit einem Mal bedrohlicher als je zuvor.
    Innerhalb einer Sekunde war er aus dem Auto und folgte ihr, aber sie hatte bereits den Parkplatz überquert und steuerte auf eines der Gebäude zu. Sie war hundselfenschnell, vor allem, wenn ihr irgendwas nicht passte. Er folgte ihr durch eine schwere Tür – und wurde von den wütenden Mienen mehrerer Frauen und Mädchen begrüßt, die vor einer Reihe von Waschbecken Schlange standen.
    »Alles okay mit dir, Süße?«, fragte eine ältere Sterbliche Ani. Die Frau umklammerte eine kleine schwarze Spraydose.
    »Devlin.« Ani nahm seine Hand und ging die wenigen Schritte bis zur Tür. »Du kannst mir nicht in die Damentoilette nachlaufen. Raus mit dir!«
    Er sah sich um und begutachtete alle Anwesenden – von denen die meisten zurückstarrten. Er nickte. »Ich warte draußen. Wenn was ist …«
    »Ja, ich weiß.« Ihre Stimme war ganz neutral, aber ihr Blick verriet, dass sie irgendetwas unglaublich amüsierte.
    Während er über die seltsame Art nachdachte, wie sie ihn angesehen hatte, postierte Devlin sich draußen vor dem Toilettenraum so nah bei der Tür, wie er konnte, ohne sie zu blockieren.
    Und er lauschte, worüber die Sterblichen mit Ani redeten.
    »Bist du in Schwierigkeiten, Kleine? Er scheint ja wahnsinnig besorgt zu sein«, sagte die Sterbliche von vorhin.
    »Er hat sich vorhin fürchterlich wegen etwas erschrocken.« Ani wusste zweifellos, dass er zuhörte, sprach jedoch in normaler Lautstärke. »Er ist ganz schön empfindlich, aber ich nicht – ich bin nicht so ein Schisser wie er.«
    »Ach, du liebe Güte, ihr Armen«, erwiderte die Frau. »Ich warte hier, während du die Toilette benutzt. Er kann zwar nicht hier reinkommen, aber du bist nicht allein.«
    Devlin lächelte. Die Frau würde absolut nichts ausrichten können, wenn Ani Gefahr drohte, aber wenn die Hundselfe die Sterbliche war, die sie zu sein schien, konnte die Freundlichkeit der Frau von Vorteil sein. Sie besaß die Art von Selbstlosigkeit, die Devlin bereits seit Jahrhunderten erstaunte. Die anderen Toilettenbesucher, die auf Distanz zu Ani blieben, als sie hörten, was sie sagte, waren nicht die einzige Sorte Sterblicher, die man auf der Welt fand. Anders als so viele Elfen waren Sterbliche unberechenbar. Wie Ani. Das verblüffte ihn – und erfüllte ihn zugleich mit einer seltsamen Ehrfurcht.
    Als Ani wieder herauskam, folgte die Sterbliche ihr schützend. Sie blieben vor ihm stehen, und bevor die Frau etwas sagen konnte, umarmte Ani sie. »Sie sind sehr nett.«
    »Nun ja …« Die Frau guckte ein wenig verwundert, drückte aber dennoch Anis Hand. »Pass gut auf dich auf.«
    Ani nickte und schmiegte sich an Devlin, als wären sie mehr als nur Fremde. »Das werde ich. Und er passt mit auf, nicht wahr, Dev?«
    »Kann man nur hoffen«, murmelte er.
    Nachdem sie noch ein wenig geplaudert hatten, ging die Frau zu einem Mann, der ein Stück entfernt auf sie wartete.
    Ani drückte sich weiter an Devlin und seufzte auf eine Art, die einen auf eine Reihe von unangebrachten Gedanken bringen konnte. Er versuchte seine Gefühle so ausgeglichen wie möglich zu halten. Er teilte seine Geheimnisse und Gefühle mit niemandem! Außer mit Rae . Plötzlich befiel ihn Sorge um seine körperlose Freundin. Und mit dieser Sorge kam der Wunsch in ihm auf, Rae und Ani miteinander bekannt zu machen.
    Die Hundselfe kratzte mit ihren Fingerspitzen über die nackte Haut unter seinem Hemd, während sie zurück zum Auto gingen.
    »Ani?«
    »Mmmm?« Sie

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