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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Leben einfach völlig frei herumgelaufen – und auch das Gefühl, verfolgt zu werden, war für sie absolut neu.
    Es überraschte sie nicht, dass er ihr folgte. Tatsächlich war sie sogar froh darüber. Und es war unerwartet aufregend, sich wie Beute zu fühlen.
    Devlin hielt ungefähr so gut mit wie ein Hundself. Sie fragte sich erneut, wie seine Abstammung war.
    Nach ungefähr zwanzig Minuten blieb sie stehen, dehnte sich und wartete auf ihn. Seine Emotionen waren weiterhin sicher verstaut und unerreichbar für sie.
    »Du bist anstrengend«, sagte er.
    »Ich bin was?« Sie lehnte sich an einen Baum und beobachtete ihn, während er die letzten Meter zu ihr aufschloss.
    »Du bist anstrengend, ermüdend und raubst mir mein letztes bisschen Frieden.« Er baute sich vor ihr auf, als gelte seine Aufmerksamkeit nur ihr, doch sie hatte keine Zweifel, dass er den Standort jeder einzelnen Elfe in ihrer Nähe genauestens kannte. Weil auch er ein Raubtier ist . Die meisten anderen Elfen waren verschwunden, als sie und Devlin durch den Wald und am Highway entlanggelaufen waren.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«, raunte er mit gesenkter Stimme und ihr lief ein Schauer über den Rücken. Er verbarg etwas – sogar einiges, wenn ihr Instinkt sie nicht trog.
    »Dass ich Auslauf brauchte. Du bist mir gefolgt, also glaub ja nicht, dass du hier das Sagen hast.« Sie schwang ihr Bein hoch, um ihm ins Gesicht zu treten.
    Er fing ihren Fuß ab. »Nein. Du hattest deinen Spaß. Wir müssen jetzt gehen.«
    Ani riss ihren Fuß los. Es fiel ihr schwer, sich einer Anweisung zu beugen, auch wenn ihr Instinkt ihr sagte, dass er Recht hatte. »Es ist ja nicht dein Leben, das in Gefahr …«
    »Lass das.« Er sah sie direkt an, und in seinen Augen stand kein Missmut, sondern es brannte Wut darin. Diese Wut war so groß, dass Ani nicht dem Hof der Finsternis angehören musste, um sie zu spüren.
    Es war aufregend. Obwohl er vom Lichthof kam, besaß Devlin einen dunklen Kern, der hundertprozentig den Eigenschaften ihres eigenen Hofs entsprach. Er verkörperte all das, was sie am Hof zu finden gehofft hatte: Er betrachtete sie als gleichwertig und doch wollte er sie beschützen. Er tat ihr herausforderndes Gehabe weder ab noch beugte er sich ihm.
    »Geh zurück zum Ross«, sagte er.
    »Nein.« Sie beugte sich vor. »Bevor ich mit dir wohin auch immer fahre, will ich erst ein paar Dinge wissen.«
    Er fuhr sich wütend mit der Hand durch die Haare und machte ein finsteres Gesicht. »Oh Gott. Vielleicht hätte ich dich doch umbringen sollen, als du noch ein wimmernder Welpe warst.«
    Ani erstarrte. »Sag das noch mal.«
    Er wandte sich ab.
    Sie packte ihn am Arm. »Sag. Das. Noch. Mal. Jetzt sofort! «
    Er schüttelte sie so energisch ab wie eine Motte. »Lass gut sein, Ani.«
    »Du warst das. In unserem Haus. Du …« Ani stolperte zurück und fiel hin. Sie starrte zu ihm hoch. »Du hast meine Mutter umgebracht.«
    Sein marmorweißes Gesicht zeigte keinerlei Anzeichen von Schuld, keinen Schmerz darüber, dass er die Sterbliche getötet hatte, die Ani geboren hatte. »Ich halte Ordnung für die Königin des Lichts. Das ist meine Aufgabe.«
    Meine Mutter.
    »Du hast Gabriels Geliebte getötet. Meine Mutter … Warum? «
    »Es ist das, was ich tue, Ani. Ich bringe Sachen in Ordnung. Meine Königin hat mit den Mischlingen an ihrem Hof schon genügend Probleme. Die Abkömmlinge des Hofs der Finsternis sind unberechenbar. Und manche«, er blickte sie direkt an, »stellen eine größere Bedrohung dar als andere. Ich wurde ausgesandt, um das Problem zu beheben.«
    »Abkömmlinge?« Sie starrte ihn weiterhin an.
    »Ja.« Er stand so reglos da wie eine Statue, schien sich der Unbeholfenheit seiner Haltung nicht bewusst zu sein, sich aber auch nicht schmutzig machen zu wollen, indem er sich zu ihr auf den Boden setzte.
    Ani stand auf. Sie fühlte sich wie ein Gast in ihrem eigenen Körper und nahm nur vage wahr, dass ihre Hände vom Abstützen auf dem Boden schmutzig waren. Jedes einzelne Detail fühlte sich viel zu deutlich, zu real an.
    Devlin rührte sich noch immer nicht vom Fleck. »Du warst wichtig genug, um die Aufmerksamkeit der Königin des Lichts zu erregen, und jetzt …« Er brach ab, als Ani auf ihn zutrat.
    Sie legte den Kopf zurück, damit sie ihn direkt ansehen konnte. Dann schlug sie ihm, so fest sie konnte, mit ihrer schmutzigen Hand ins Gesicht. »Du hast also Jillian umgebracht? Weil ihre Abkömmlinge eine Bedrohung

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