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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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einfach wäre, hätte sie das schon lange getan. Wenn man zwischen Liebe und Pflicht wählen muss … Sie wollte noch immer die Liebe.
    Sie ging zu Seth und umarmte ihn. In seinen Armen zu liegen, hatte nie aufgehört, sich richtig anzufühlen. Einen Moment lang legte sie ihre Wange an seine Brust, dann sah sie ihn an.
    Bevor er etwas sagen konnte, zog sie seinen Mund auf ihren. Jetzt, wo er ein Elf war – und offenbar stärker, als ihm bewusst war –, brauchte sie nicht mehr zu befürchten, dass sie ihn mit ihrer Zuneigung verletzte. Vorher hatte sie darauf achten müssen, ihn nicht zu zerbrechen. Doch die Risiken, die es mit sich brachte, wenn eine Elfe einen Sterblichen liebte, existierten für sie nun nicht mehr. Sofern er sich keine tödliche Verletzung zuzog, würde er viele Jahrhunderte leben. Sie beugte sich vor und überließ sich ganz diesem aufregenden Kuss. Es war kein Trick oder Elfenzauber und sie tat es auch nicht, um ihren Hof zu stärken. Hier ging es nur um sie beide.
    Und ich möchte, dass dieser Moment nie vorbeigeht.
    Als er sich von ihr löste, fuhr sie mit den Händen durch seine Haare. »Hör nicht auf. Bitte, ja?«
    »Ash? Hey? Es ist alles in Ordnung«, flüsterte er in den hauchdünnen Raum zwischen ihren Mündern.
    Sie spürte seine Worte auf ihren Lippen.
    »Es geht mir gut. Ich bin hier «, wiederholte er.
    Sie trat nicht zurück. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde.«
    »Ich bin ja da.« Er lächelte. »Hier bei dir. «
    »Aber du wirst mich wieder verlassen.« Ashlyn hielt ihn noch fester. »Die Kriegselfe kämpft gegen Nialls Elfen. Deine … Mutter wäre sicher irritiert, wenn …« Sie unterbrach sich, als sie seine Miene sah. »Was ist los?«
    »Sie hat sich sehr gegrämt in meiner Abwesenheit.« Er lief rot an, was ganz untypisch für ihn war. »Es ist noch ungewohnt für sie, Gefühle zu haben … und …«
    »Und?«
    »Sie hätte beinahe das Elfenreich zerstört.« Er biss auf seinen Lippenring, während er ihre Reaktion beobachtete.
    Ashlyn musste unwillkürlich lachen. Angesichts all der Bedrohungen, die vor ihrer Tür lauerten, und angesichts all dessen, was sie im Begriff waren zu verlieren, war der verlegene Ausdruck in Seths Gesicht einfach zu viel.
    »Sie hätte beinahe das Elfenreich zerstört, weil sie dich vermisst hat?«, fragte Ashlyn. Als er nickte, fügte sie hinzu: »Dann ist sie wohl etwas anders veranlagt als Linda, was?«
    »Ja, ein bisschen. Ich weiß immer noch nicht genau, wo Mom ist, aber …«, er zuckte mit den Schultern, »sie sind einfach verschieden.«
    »Die älteste Elfe und deine sterbliche Mutter, die dauernd auf Reisen ist?« Ashlyn kicherte.
    Seth versuchte, es zu unterdrücken, musste dann aber auch lachen. Nach einem Moment wurden sie jedoch wieder ernst.
    Er küsste sie zärtlich und sagte: »Ich hätte niemals gedacht, dass das Leben sich so gründlich und so schnell verändern würde …«
    Sie blickte ihn an. »Wünschst du dir manchmal … Ich meine, wenn wir beiden uns nie … Wenn ich dir an diesem einen Tag nicht erzählt hätte, dass es Elfen gibt …«
    »Ich liebe dich.« Er sah ihr in die Augen. »Du bist das wundervollste Wesen, das ich je getroffen habe, egal ob Elfe oder Frau, in dieser Welt oder in der anderen. Deinetwegen gehöre ich nun dieser merkwürdigen neuen Welt an, habe eine zweite Mutter und … die Ewigkeit. Ich habe fast alles, was ich mir wünschen könnte.«
    »Fast alles«, wiederholte sie.
    »Ash? Ich will dich nicht bedrängen. Du weißt, was ich möchte. Bis er zurück ist und du dir sicher bist, dass du ihn zurückweisen kannst, werde ich diese Grenze nicht überschreiten. Er ist dein König und du kannst niemandem versprechen, dass die Versuchung, deinen Hof zu stärken, indem du … mit ihm zusammen bist, nicht mehr besteht.« Über Seths Gesicht huschte Bedauern, dann fügte er hinzu: »Er wird zurückkommen, Ash. Die Sonnenwende ist nicht mehr weit, und der Sommerkönig wird garantiert hier sein, wenn seine Jahreszeit anbricht.«
    »Als der Sommer endete, habe ich auch schon gedacht, er würde zurückkommen, wegen Donia«, sagte Ashlyn, und bevor Seth etwas erwidern konnte, fügte sie hinzu: »Ich möchte nicht über ihn reden. Eigentlich möchte ich überhaupt nicht reden.«    
    »Ash«, begann Seth.
    »Können wir all diese Dinge mal einen Moment außen vor lassen?« Sie warf einen Blick zu der Tür, durch die er gerade gekommen war. »Können wir einfach nur wir

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