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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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erlebt.«
    »Aber das Ergebnis bleibt dasselbe. Ich bin nicht seine Königin.«
    Evan bewahrte noch immer die Haltung der Bäume, denen er und seine Familie so ähnelten. »Du darfst nicht zulassen, dass deine Wut auf ihn deine Zusammenarbeit mit dem Sommerhof beeinflusst.«
    Stumm hakte sie sich bei ihm unter und ließ sich von ihm zurück in den nun zertrampelten Garten führen. Auch er schwieg, als sie ihr Haus hinter sich ließen und in das dahinterliegende eingezäunte Winterparadies traten. Ein riesiger Eisbär kam angelaufen und beschnüffelte sie. Hier lebten die Kreaturen ihrer Domäne friedlich zusammen, weil sie es so wollte. Als der Bär zufrieden davontrottete, lehnte Donia sich an Evan. Sie hegten keine romantischen Gefühle füreinander, aber er war ihr bester Freund.
    Donia nickte resigniert. »Ich werde mit seinem Hof zusammenarbeiten, weil ich nicht erleben möchte, dass mein Hof – oder seiner – geschlagen wird.« Sie setzte sich auf eine der aus Eis geschnitzten Bänke. »Ich sehe den Wert von Verbündeten, auch wenn wir noch immer der stärkste Hof sind.«
    »Was nur bedeutet, dass Bananach uns mit der größten Brutalität angreifen wird oder aber zuerst die anderen eliminiert. Wenn wir uns nicht mit ihr verbünden, wird sie uns als die Bedrohung betrachten, die wir sind.« Evans angenehmer Holzgeruch und der Rhythmus seiner Worte trösteten sie. Nur was er sagte, war leider nicht tröstlich.
    »Du hast Recht.« Donia sog die kalte Luft ein. »Während ich Niall einen Besuch abstatte, wirst du zum Schleier gehen und um eine Audienz bei der Königin des Lichts bitten. Die, mit der wir es zu tun haben, ist ihre Zwillingsschwester; vielleicht hat sie kluge Ratschläge für uns.« Donia streckte die Hand aus, da sich ihr ein Polarfuchs näherte. »Ich fürchte, Irial ist derjenige, den Bananach verwundet hat. Gabriels Worte … und sein Schweigen …«
    »Ja, ich habe es auch so gedeutet.«
    Der Fuchs kam bis zu ihrer Hand, und sie nahm ihn auf den Schoß, während sie über Niall nachdachte. Sie waren nie richtige Freunde gewesen, da sie, solange sie sich kannten, zumeist gegensätzliche Interessen verfolgt hatten. Sein ehemaliges Amt als Keenans Berater hatte sie oft gegeneinander aufgebracht. Allerdings nicht immer. Und selbst damals hatte er so gut er konnte für ihre Sicherheit gesorgt; er hatte »zufällige« Treffen mit Keenan arrangiert in der Hoffnung, eine Freundschaft zwischen ihnen beiden zu stiften. Er war schon immer ein Romantiker. Gedankenverloren streichelte sie den Fuchs, der sich auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte. Warum habe ich mich nicht in jemanden wie ihn verliebt?
    Donia fragte sich kurz, ob Niall von ihren Besuchen bei Leslie wusste, dem sterblichen Mädchen, das er liebte, und ob ihm bekannt war, dass sie dem Mädchen ihre Freundschaft angeboten hatte. Irial weiß es mit Sicherheit. Ob er es Niall erzählt hatte, blieb abzuwarten.
    Donia hielt in ihren Streicheleinheiten inne, runzelte die Stirn und schaute zu Evan. »Ich mache mir Sorgen.«
    »Du bist die Winterkönigin. Du bist klug und kompetent. Hab Vertrauen in dich selbst«, riet Evan. »Anders als die Finsternis und der Sommer hast du deine Gefühle unter Kontrolle. Und im Gegensatz zur letzten Winterkönigin hegst du reine Absichten. Ich diene der einzigen Regentin, die uns zum Frieden führen kann.«
    »Du stellst mich als weitaus kompetenter dar, als ich mich fühle.« Um ihren Berater und Freund nicht ansehen zu müssen, nahm sie ihre Liebkosungen wieder auf, als der kleine Fuchs auf ihrem Schoß zu zappeln begann.
    Evan berührte sie an der Schulter und sie schaute ihn an.
    »Ich wache schon zu lange über dich, um noch objektiv sein zu können«, sagte er, »aber ich bin alt genug – und inzwischen auch Winterelf genug –, um zu wissen, dass es stimmt. Du hast dem Sommerkönig geholfen, die nötige Kraft zum Regieren seines Hofs zu schöpfen. Du bist zum Wohle unseres Hofes auf Abstand zu ihm gegangen. Und selbst jetzt versuchst du noch herauszufinden, wie du Niall am besten erreichen kannst. Unsere Elfen wissen, was für eine Herrscherin du bist. Deshalb haben sich auch so wenige Mitglieder des Winterhofs Bananach angeschlossen.«
    Donia legte ihren Kopf auf seine Schulter. »Aber warum kann ich nicht aufhören, über die nachzudenken, die gegangen sind?«
    »Weil du eine gute Königin bist.« Evan legte einen Arm um sie. »Aber selbst gute Herrscher verlieren Anhänger. Ich habe den Sommer

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