Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
ihn. Als sie zurücktrat, öffneten sich seine Lippen und er riss überrascht die Augen auf.
    »Sag Ja«, drängte sie.
    »Ich gehöre dir, Donia.« Er legte seine Stirn an ihre. »Du brauchst mir nichts anzubieten, wozu du noch nicht bereit bist …«
    »Ist das dein Ernst?« Sie lachte. »Ich habe den größten Teil meines Lebens auf dich gewartet.«
    »Du bist eine Königin. Ich akzeptiere, was immer du …«
    Sie küsste ihn erneut und fragte dann: »Möchtest du hier wohnen?«
    »Ja.«
    »Dann sei nicht albern, Keenan. Ich möchte dich hier haben.«
    »Sobald Niall wieder stabil ist und wir wissen, dass Bananach sich nicht nachts hier hereinschleicht und uns in unseren Betten ermordet …« Er machte ein finsteres Gesicht. »Ich weiß nicht, was wir gegen sie unternehmen können.«
    Donia verschränkte ihre Finger mit seinen. »Du bist kein König mehr. Das ist jetzt nicht mehr deine Aufgabe.«
    »Oh.« Er hielt kurz inne und nickte dann. »Ich werde kämpfen … oder was soll ich für dich tun?«
    »Du wolltest zu Niall gehen«, erinnerte sie ihn. »Oder hast du es dir anders überlegt?«
    »Nein«, erwiderte er sehr vorsichtig, »aber ich möchte … ich wusste ja nicht, dass Evan tot ist, und ich möchte nicht … Nicht, dass du dich nicht selbst verteidigen könntest, aber …« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Du bist ein ungebundener Elf, Keenan. Nicht mein Untertan. Niemandes Untertan. Du kannst tun, was du willst«, erwiderte Donia sanft.
    Er nickte.
    »Was wirst du tun? Was willst du tun?«, fragte sie.
    »Ich werde versuchen, Niall zu helfen. Er ist wie verwandelt und ich ahne, woran das liegen könnte«, erklärte er ihr. »Und danach werde ich um deine Hand anhalten.«
    Sie trat einen Schritt zurück. Plötzlich hatte sie weiche Knie. »Elfen tun das nicht … Zumindest nicht so .«
    »Ich habe davon geträumt. Von der Zeremonie, dem Gelübde …« Er sah sie mit einer solchen Intensität an, dass sie sich setzen musste. »Ich habe lange darüber nachgedacht. Elfenversprechen können nicht gebrochen werden. Wenn ich es richtig ausdrücke, weißt du, dass ich zu dir gehöre. Und nur zu dir. Für immer.«
    Sie blinzelte ein paarmal und zwickte sich möglichst unauffällig in den Arm. Ich bin wach. Keenan ist hier in meinem Haus und sagt mir, dass er ein Elfenversprechen und eine Hochzeit will. Das war die Stelle, an der sie eigentlich etwas Ermutigendes sagen sollte, da war sie sicher. Doch stattdessen starrte sie ihn nur stumm an.
    Er ließ sich wie ein sterblicher Mann auf einem Knie vor ihr nieder. »Elfen geben sich nicht gerade häufig Treueversprechen, aber wir können es tun.«
    »Ja.«
    Doch er missverstand sie und fuhr fort: »Wenn ich zurückkomme, besorge ich einen Ring. Doch zuerst helfe ich Niall. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm, und ich werde versuchen herauszufinden, wie ich ihm dabei helfen kann, wieder er selbst zu werden.«
    Zu benommen von den völlig unerwarteten Ereignissen dieses Morgens nickte sie nur und wiederholte: »Ja.«
    »Wir können alles erreichen, Don. Wir werden Bananach schlagen, Niall helfen … Jetzt ist alles möglich. Du lässt mich an das Unmögliche glauben. Das war schon immer so.« Er stand auf und küsste sie, bis sie nicht mehr wusste, ob sie wach war oder träumte, dann sagte er: »Ich bin bald zurück. Wir werden Bananach stoppen, und dann liegt die Ewigkeit vor uns.«
    Und er war weg, bevor sie wieder klar genug denken konnte, um ihm zu erklären, dass ihr Ja ein Ja, ich will war.

Zweiunddreißig
    Diesmal suchte Keenan den König der Finsternis in seinem Haus auf. Diesen Ort freiwillig zu betreten, war ihm bislang nie in den Sinn gekommen, und er war auch gar nicht sicher, ob man ihn einlassen würde. Aber alle Dunkelelfen, denen er begegnet war, hatten gemutmaßt, dass Niall sich zu Hause aufhielt. Und natürlich hatten ihn auch alle – mit unterschiedlichen Graden von Ironie und Angst – gewarnt, wenn er Nialls Haus betrete, werde er es mit seinem Blut bezahlen müssen.
    Keenan kam genau in dem Moment dort an, als eine Dornenelfe das Haus verließ, also konnte er den Gargoyle an der Tür umgehen. Der Zustand der Einrichtung im Innern zeugte von Nialls Wut. Glassplitter und zerbrochenes Mobiliar lagen neben verbogenem Metall überall auf dem Fußboden. Dunkle Flecken zeugten davon, dass nicht nur Dinge zu Schaden gekommen waren.
    Der ehemalige Sommerkönig bahnte sich einen Weg durch den Müll, bis er vor der Tür zu dem

Weitere Kostenlose Bücher