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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Leslie packte Keenan am Hemd und zerrte ihn zur Tür. »Verschwinde. Lass uns einfach in Ruhe.«
    »Schattenmädchen? Leslie, mein Liebes?« Irial-Niall nahm ihre Hand und zog sie von Keenan weg. Dann drehte er sie zu sich um. »Der kleine König sagt die Wahrheit. Ich konnte es dir letzte Nacht nicht sagen. Ich wollte es, aber es gibt Regeln, die ich befolgen muss.«
    »Iri?« Leslie sah den König der Finsternis mit offenem Mund an. »Bist du’s wirklich?«
    »Ich bin hier.« Er zog sie in seine Arme. »Ich war die ganze Zeit hier, seit ich gestorben bin. Jede Sekunde.«
    »Iri … oh, mein Gott, ich dachte … Er …« Sie lehnte sich an ihn, und was sie als Nächstes sagte, war nicht mehr zu verstehen, da sie ihr Gesicht an seine Brust drückte – die eigentlich Nialls Brust war.
    »Wegen dir ist Far Dorcha noch immer in der Stadt«, sagte Keenan. Plötzlich war ihm auch klar warum. Das Oberhaupt der Todeselfen war wegen der Absonderlichkeit von Irials Tod nach Huntsdale gekommen.
    Irial-Niall ließ seinen Arm auf Leslies Schulter ruhen, als er sich umdrehte, und einen merkwürdigen Moment lang war Keenan sich nicht ganz sicher, welcher von beiden gerade die Kontrolle über Nialls Körper hatte. »Ja.«
    Leslie schaute Irial-Niall an. »Wer?«
    »Der Tod«, erklärte Keenan. Er setzte sich auf die Kante eines relativ sauberen Tisches in der Nähe des Kamins. »Ich werde alles tun, um Niall zu helfen, doch wir brauchen einen Plan. Far Dorcha darf nicht in der Stadt bleiben. Bananach sorgt schon für genügend Probleme.«
    »Die«, murmelte Leslie. »Die sollte eines furchtbaren Todes sterben.«
    »Mein blutrünstiges Mädchen.« Irial lächelte Leslie an, und die stolze Finsternis in diesem Lächeln ließ keinen Zweifel daran, dass dies der ehemalige König war.
    Leslie machte ein düsteres Gesicht. »Ich bin nicht blutrünstig, aber … mal im Ernst, sie hat dich umgebracht . Sie muss sterben.«
    »Nur dass ihr Tod den Tod aller Elfen bedeuten würde, Kleines«, sagte Irial. Und mit Blick auf Keenan fügte er hinzu: »Das ist das Problem. Und der einzige Grund, warum unser Junge sie sich noch nicht vorgeknöpft hat. Vielleicht tust du dich mit dem … Dings von deiner Exkönigin zusammen. Was ist er jetzt eigentlich?«
    »Exkönigin?« Leslies Augen weiteten sich. »Ash ist nicht mehr Sommerkönigin?«
    »Doch, ist sie«, erwiderte Keenan. »Aber ich bin nicht mehr Sommerkönig.«
    Leslie lehnte den Kopf an die Schulter des Königs der Finsternis. »Wie wär’s, wenn ihr mal ganz von vorn anfangt?«
    Irial zog ihr Kinn nach oben, damit er sie ansehen konnte. »Ja, gleich.«
    Und er scheuchte Keenan, ohne ihn anzusehen, mit einer Handbewegung aus dem Raum.
    Keenan ging, damit sie ungestört waren. Er hatte den Sommerhof zwar erst einen Tag zuvor verlassen, aber weil er jetzt von seinem ganzen Wesen her dem Winterhof angehörte, verstörten ihn die komplizierten Beziehungen am Hof der Finsternis. Nachdem er jahrhundertelang seine freie Zeit damit verbracht hatte, ein Mädchen nach dem anderen zu verführen, war es jetzt Keenans größter Wunsch, die Ewigkeit mit einer einzigen Elfe zu verbringen.
    Doch bevor diese Ewigkeit beginnen konnte, musste er mit seinem ehemaligen Berater – und dem toten Elfen, der einst geholfen hatte, die Macht des Sommers zu beschneiden – herausfinden, wie man Bananach vernichten und Far Dorcha dazu bringen konnte, wieder aus Huntsdale zu verschwinden.
    Keenan seufzte.
    Kein Problem.

Dreiunddreißig
    Einen Block von der Lagerhalle des Hofs der Finsternis entfernt hob Chela ihre behandschuhte Hand. Die drei Elfenboten und der Hundself, die direkt hinter ihr waren, stoppten. »Tut, was er euch sagt«, sagte sie zu den drei Boten.
    Die Boten nickten.
    »Sobald sie losgegangen sind, kämpfst du mit«, sagte Chela dann zu dem Hund, »aber so lange musst du warten.«
    Der Gedanke, irgendetwas von der Schlacht zu versäumen, gefiel dem Hundselfen offenkundig gar nicht. Seine Miene verfinsterte sich noch weiter, doch er nickte. »Die verlorene Zeit hole ich dann später nach, Gabr… Chela. «
    »Ja, das weiß ich, Eachann. Gabriel wird sich freuen, wenn er zurückkommt«, sagte Chela, dann trieb sie ihr Ross, Alba, an. Niemand würde ihren Partner für tot erklären, solange sie noch einen Hoffnungsschimmer hatte, und sei er noch so klein.
    Manche Hunde sind einfach dämlich, sagte Alba im Stillen.
    Anstatt zu antworten, befahl Chela laut: »Schneller!«
    Innerhalb weniger

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