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Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade

Titel: Sommerlicht Bd. 5 Aus dunkler Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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nicht.«
    Irial – dieser trockene Tonfall war eindeutig nicht Nialls – sagte: »Wäre Beira nicht … schockiert, wenn sie das wüsste?«
    »Nein.« Keenan schüttelte den Kopf. »Sie wusste die ganze Zeit, was ich kann. Ich habe mich nur für den Sommer entschieden, und sie wusste es jeden Tag meines Lebens.«
    Der König der Finsternis lächelte. »Dein Vater wäre stolz auf dich.«
    Keenan stutzte kurz und sagte dann: »Das hoffe ich … Niall?«
    »Nein … Das war Irial.« Niall schüttelte den Kopf. »Ich höre ihn jetzt, wenn er spricht. Ich höre ihn in meinem Kopf, wenn er nur mit mir spricht, und ich höre ihn auch, wenn er mit … durch mich zu dir spricht.«
    Keenan schaute Niall an. »Kannst du denn so kämpfen?«
    »Ich kann. Seit seinem Tod habe ich mich nicht mehr so gut gefühlt wie jetzt.« Niall runzelte die Stirn. »Ich weiß auch nicht, ob es daran liegt, dass ich geschlafen habe, oder daran, dass ich jetzt weiß, dass er immer noch bei mir ist …« Nialls Worte verklangen, während er sich offenbar über irgendetwas anderes Gedanken machte. Er sah Keenan an. »Weiß Donia, dass du den Winter in dir trägst?«
    »Bis vorhin war sie die einzige Lebende, die Bescheid wusste.« Keenan schaute sich im Zimmer um. Die Sterbliche, die Könige der Finsternis, der Bote und die Distelelfe starrten ihn an, und der ehemalige Sommerkönig fühlte sich wie ein Ausstellungsstück aus dem Kuriositätenkabinett. »Haben wir einen Plan?«
    »Zu den Waffen«, rief Niall. »Wir nehmen den Kampf gegen die Kriegselfe auf. Jetzt sofort.«
    Dunkelelfen kamen in den Raum gelaufen. Die Ankündigung ihres Königs, dass sie gegen die Kriegselfe antraten, schien ihnen nicht die geringste Sorge zu bereiten. Einer warf Keenan einen Dolch zu. Diese Elfen waren völlig anders als die, von denen er sein Leben lang umgeben gewesen war. Mehrere von ihnen grinsten das sterbliche Mädchen an; Leslie saß friedlich in ihrer Mitte, als wären sie nicht im Geringsten verachtenswert. Keine der Distelelfen rührte sie an, aber fast alle Elfen, die die Schwelle überquerten, strahlten bei ihrem Anblick, und viele von denen, deren Berührungen nicht schmerzhaft waren, streichelten ihr im Vorbeigehen über die Wange oder die Arme. Trotz allem sagte Leslie keinen Ton.
    Der Bote sah weitaus weniger entspannt aus.
    Der Bote …
    Keenan reichte den Dolch an einen Distelelfen weiter und packte den Boten. »Geh zum Wasser, zum Fluss, und sag ihnen, dass die Bestie den Tod bringt. Sag ihnen, dass Innis versprochen hat, mir zu helfen. Geh.«
    Der König der Finsternis nahm sich ein Breitschwert. »Du hast offenbar doch nicht nur geschmollt, als du da draußen unterwegs warst.«
    Eine Gruppe von drei Elfen kam mit den Armen voller Waffen – von denen viele blutverschmiert waren – und warf sie auf den Boden. Andere Elfen suchten sich welche heraus und strömten auf die Straße. Sie glucksten und grinsten.
    Der Bote rannte davon, und Keenan zuckte mit den Schultern. »Verbündete zu suchen, erschien mir klug.«
    »Sind wir jetzt Verbündete, kleiner König?«
    »Ich bin kein König mehr, und doch werde ich mit dem Hof der Finsternis und allen, die sich gegen Bananach stellen, kämpfen. Aber nicht«, Keenan sah den König der Finsternis direkt an und nahm sich mehrere Wurfmesser von dem Waffenstapel – »weil einer von euch mich bedroht .«
    »Du bist genau wie dein Vater«, bemerkte Irial.
    Keenan schaute den Elfen an, der seine Macht beschnitten hatte und der nun im Körper des Königs wohnte, dem er sich als Berater angeboten hatte. »Ich werde dich nie mögen, aber mein Vater hat dich aus irgendeinem Grund geschätzt, und Niall tut es auch. Der Sommer wird ohne Zweifel dort sein, und ich weiß ganz sicher, dass der Winter es auch sein wird.«
    »Dann los, damit wir nicht die Letzten sind.«
    »Meine Königin!« Tavishs Stimme schallte durchs Loft.
    Ashlyn spürte sofort Panik in sich aufsteigen, als sie die Sorge in der Stimme ihres sonst unerschütterlichen Beraters hörte. Sie zog sich rasch ein Kleid über den Kopf und lief, noch barfuß, in die Haupthalle. Wegen des Sommeransturms in ihrem Innern fiel es ihr neuerdings ohnehin schwer, stillzustehen, daher tat es ihr gut, so schnell an die Seite ihres Beraters zu eilen.
    »Was ist los?«
    »Eben ist diese Botin eingetroffen, meine Königin«, sagte Tavish noch im Laufen und blieb neben ihr stehen, bevor er weitersprach: »Der Krieg hat begonnen.«
    Die Botin zuckte zusammen

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