Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
ausgeschüttet zu haben schien. Alles andere konnte nur schal und blass wirken im Vergleich. "Nicht solche", war schließlich alles, was er erwiderte. Dann, nach einer ganzen Weile fügte er hinzu: "Danke. Für diesen Tag, meine ich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal soviel Spaß hatte." Bens Fingerspitzen massierten seinen Nacken, eine freundschaftliche Berührung ohne Hintergedanken.
"Kaum zu glauben", meinte er. "Ich dachte du wärst der heißeste Junggeselle in ganz New York – du solltest vor lauter feiern kaum noch zum Arbeiten kommen."
Greg stieß ein Geräusch, halb Schnaufen, halb Lachen aus.
"Ich bin ein Werbefuzzi, Ben. Unsere Partys sind nichts anderes als Arbeit."
"Und da dachte ich immer, man sollte Arbeit nicht mit Vergnügen verbinden."
"Oh glaub mir, das tun wir auch nicht."
Es wurde einen Moment lang wieder still zwischen ihnen, doch das hier war ein angenehmes Schweigen, wie es nur zwischen Leuten herrschte, die sich eigentlich schon viel länger kannten als sie beide. Nach einer ganzen Weile fragte Ben:
"Wolltest du das schon immer? In die Werbung gehen?"
Greg dachte einen Moment lang nach und zuckte schließlich mit der freien Schulter. Er grub seine bloßen Füße tiefer in den nachtkühlen Pudersand und erwiderte:
"Ich wollte schon immer etwas tun, in dem ich gu t bin. Das hat nicht allzu viele Optionen offen gelassen." Die Augen schließend, gab er sich dem Gefühl der Finger auf seiner Haut hin. "Es ist okay. Meistens."
"Meistens?"
"Der Job hat seine Nachteile, wie jeder andere auch. Aber er hält mich beschäftigt und lässt mir glücklicherweise nicht zu viel Zeit, mit mir allein zu sein."
"Hm", machte Ben ruhig. "Da verpasst du was. Du bist ziemlich angenehme Gesellschaft." Greg konnte das Lächeln nicht stoppen, das ihm bei diesen Worten auf die Lippen kam. Um nichts unglaublich kitschig-stimmungstötendes in die Gegend zu plappern, fragte er seinerseits: "Was ist mir dir? War es schon immer dein Traum, eine Art Bordellinsel-MacGyver zu werden?" Ben lachte.
"Nicht wirklich. Eigentlich wollte ich immer nur Musiker werden. Seit ich denken konnte.“ "Was ist passiert?"
"Das Leben. Nichts Besonderes, die übliche alte Leier. Kleinstadtjunge kommt in die Großstadt und muss auf die harte Tour lernen, wie das Business funktioniert. Was er auch tut, um zur Belohnung einen Vertrag zu bekommen, der ihm vorschreibt, welche Lieder er zu singen und welche Sexualität er zu leben hat."
"Oh, das ist ...", begann Greg unsicher, wie er den Satz beenden sollte.
"Unfair?", schlug Ben ohne eine Spur von Bitterkeit vor. Greg konnte das Schulterzucken praktisch aus seiner Stimme hören, als er fortfuhr. "Das sind viele Dinge im Leben. Und naja, es gibt schlimmere Orte um seine Wunden zu lecken als La Florence."
Das zumindest, fand Greg, während er in den Technicolor-Sonnenaufgang starrte, war wahr. "Willst du für immer hierbleiben?", wollte er wissen und hielt, ohne es wirklich zu bemerken, den Atem an.
Dieses Mal brauchte Ben etwas länger, um zu antworten.: "Nein. Ich bin jetzt seit vier Jahren hier und ich denke, es ist an der Zeit für etwas Neues, verstehst du?"
New York, komm mit mir nach New York – wollte es unbedingt aus Greg herausplatzen. Ich verspreche dir, du brauchst dir um nichts mehr Sorgen zu machen. Geld spielt keine Rolle, du wirst jeden Song aufnehmen können, den du willst. Ich kenne mehr als genügend Leute in der Branche, die mir noch etwas schulden und ich bin der verdammt beste Werber der ganzen Stadt, ich mache dein Album zu einem Hit!
Aber er hatte das unbestimmte Gefühl, dass diese Worte den eher gegenteiligen Effekt erzielt hätten. Und noch dazu war er mit dreiunddreißig ein bisschen zu jung, um hier den Sugardaddy zu geben. Also biss er sich einmal mehr auf die Lippen und produzierte stattdessen lediglich ein zustimmendes Brummen.
***
Als er in seinem Bungalow ankam, bereitete Greg ein gutes Frühstück zu, brühte Kaffee auf und wartete, bis Eric erwachte. Sein Begleiter nahm die Nachricht, dass seine Dienste nicht länger benötigt wurden, mit demselben exakt gleichmütigen Verständnis auf, mit dem er auf alles reagierte, bevor er seine wenigen Sachen zusammenpackte und den Bungalow endgültig verließ.
***
Greg war nie klar gewesen, wie lang achtundvierzig Stunden dauern konnten und das, obwohl er einen Teil davon verschlief. Doch der Umstand, dass sich Ben weder blicken noch von sich
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