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Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)

Titel: Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Flage , Isabel Shtar , Nico Morleen , Karo Stein , Raik Thorstad , Chris P. Rolls
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hören ließ, was auf der anderen Seite kein Wunder war, gab es auf dieser Insel doch anscheinend nicht ein verdammtes Telefon, ließ ihn unruhig werden. Ohne mit dem anderen Mann darüber gesprochen zu haben, war er doch sicher gewesen, dass da mehr, sehr viel mehr zwischen ihnen war als ein lockerer Flirt. Aber je mehr Zeit verstrich, desto mehr Zeit hatte Greg auch, den Zweifeln Tür und Tor zu öffnen. Was, wenn er die Zeichen falsch gedeutet hatte und Ben das alles ganz anders sah? Solcherart verunsichert war er sogar froh über den Besuch der Inquisition in Gestalt von Victoria. Sie schien nicht sonderlich glücklich mit seiner Entscheidung, Eric ohne Begründung vor die Tür zu setzen, da sie Greg allerdings schlecht von der Insel werfen konnte, gab sie sich mit der Versicherung, dass es ganz bestimmt nicht am Service gelegen hatte, zufrieden, zog schließlich wieder von dannen und ließ ihren Kunden mit seinen Gedanken alleine.
    Als ob das Wetter sich seiner Gemütsverfassung angepasst hätte, begann es sich an dem Tag, auf den Greg so sehr gewartet hatte, rapide zu verschlechtern. Dunkle Quellwolken türmten sich am Horizont auf und die Luft war schwer von Feuchtigkeit. Greg, der sich zu Fuß auf den Weg ins Dorf gemacht hatte, warf mehr als einmal einen misstrauischen Blick nach oben. Alles, was ihm jetzt noch fehlte zu seinem Glück, war ein Wolkenbruch, der ihn wie einen begossenen Pudel aussehen lassen würde.
    Erstaunlicherweise aber blieb ihm wenigstens diese Schmach erspart. Er erreichte das 'Yellow Brickroad' trockenen Fußes. Nicht, dass das sonderlich viel genutzt hätte, denn wie sich herausstellte, war der Club genau so unzulänglich, wie Ben gesagt hatte. Ein kleiner, in grellbuntem Tropenkitschstil eingerichteter Bretterschuppen ohne großartige Luftzirkulation, geschweige denn Klimaanlage, in dem sich viel zu viele Leute zwischen Bar und winziger Bühne drängten. Innerhalb von Sekunden klebte Greg das Hemd am Leib und er argwöhnte, dass der einzige Grund, aus dem der Laden überhaupt aufmachen durfte, der Umstand war, dass Frank höchstselbst der Brandinspektor des Ortes war.
    Die Stimmung, die hier drin herrschte, ließ Greg seinen wild protestierenden Überlebensinstinkt aber bald schon vergessen. Er kämpfte sich zur Bar durch, bestellte sich etwas Buntprozentiges mit Schirmchen darin und gesellte sich zu ein paar Leuten, die er von der Strandparty kannte. Wie sich herausstellte, war der Großteil der Anwesenden hier, um Ben zu hören und als der endlich, nur mit einer Gitarre bewaffnet, auf die Bühne kam und grinsend ins Publikum winkte, begann Greg zu ahnen, warum.
    Ben war immer selbstsicher und ein einziger großer Flirt, doch hier, unter dem trüben Spotlight auf einer Bühne, die den Namen nicht verdiente, blühte er regelrecht auf. Er spielte mit dem Publikum, becircte jeden durch schlagfertige Antworten und gewann schon, bevor er nur einen Ton gesungen hatte, jedermann für sich. Das alles aber trat komplett in den Hintergrund, als er endlich loslegte. Denn Gott, er war gut. Nein. Er war fantastisch.
    Seine Stimme war wie wilder, dunkler Honig, und Greg konnte sich nicht erinnern, jemals eine Stimme wie diese gehört zu haben. Tief und beruhigend, gleichzeitig aber voller Leidenschaft für die Bedeutung der Worte, die er da sang. Greg vergaß seinen Drink und alles um sich herum, während er Ben dabei beobachtete, wie er sich in der Musik verlor, sich von ihr beherrschen ließ und ihr doch gleichzeitig seinen Stempel aufdrückte. Es war ein seltsam intimer Moment, und selbst wenn Greg wusste, dass er ihn mit dreißig anderen Menschen teilte, hatte er das Gefühl, dass das hier sein Moment war. Ihr Moment.
    Als hätte Ben seine Gedanken gelesen, richtete er den Blick auf ihn. Ein kleines Lächeln grub sich in seine Mundwinkel und Greg wusste, dass er es auch fühlte. Alle Zweifel waren mit einem Mal wie weggeblasen. Denn das hier, das zwischen ihnen war echt.
    Den Rest des Auftrittes verfolgte Greg wie in Trance, gefangen genommen von Bens Stimme und den Dingen, die er durch seine Lieder zu sagen versuchte. Erst als der andere Mann sich bereits von seinen Zuschauern verabschiedete, auf dieselbe flapsige Art, wie er sie begrüßt hatte, als hätte er nicht gerade zumindest die Welt eines von ihnen komplett auf den Kopf gestellt, kam Greg wieder zu sich. Mit rasendem Puls schob und drängelte er sich durch die Menge und versuchte Ben zu folgen, der gerade durch eine schmale

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