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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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du an den Strand kommst.«
    »Leiser, Ilse, die hören dich sonst.«
    Sie winkte ab.
    »Sollen sie! Also was ist?«
    »Mit dem Strand?«
    »Ja.«
    »Ich komme nicht.«
    »Doch.«
    »Ich wüßte nicht, wozu.«
    »Um mich zu sehen.«
    »Nein.«
    »Dann frag wenigstens, was ich da soll.«
    »Was denn?«
    »Dich sehen.«
    »Ilse …«
    Sie umarmte ihn.
    »Ilse …«
    Ihre Lippen näherten sich den seinen …
    »Il …«
    … und verschlossen sie.
    Wie lange kann ein Mensch die Luft anhalten, wie lange muß er nicht Atem schöpfen?
    Fragt die, die sich küssen. Es hängt davon ab, wie sehr sie sich lieben.
    Ilse und Heinz stellten einen neuen Rekord auf. Als sie sich endlich voneinander lösten, sagte Ilse, für die alles klar war: »Gleich nach dem Essen, ja?«
    »Kommst du wieder mit Inge?«
    »Ohne die geht's nicht.«
    »Ohne Rolf auch nicht«, sah er ein.
    »Brauchen wir einen Strandkorb?«
    »Ich bräuchte keinen, aber du … wegen der Leute.«
    »Ich auch nicht mehr«, sagte sie.
    Was war das nun wieder? Ein Versprechen? Stellte sie ihr Verlöbnis zurück? Gedachte sie sich für Heinz zu entscheiden, in aller Öffentlichkeit? Oder setzte sie nur ihre verflixte Schaukelpolitik fort?
    Himmel oder Hölle, das war hier die Frage.
    Heinz Bartel hatte daran herumzubeißen auf dem Weg zu seinem Quartier im Haus der Frau Sneganas.
    Wen möchte es wundern, daß ein junger Mann, den Ilse Bergmann geküßt hatte, schwach genug geworden war, um aus ihrem Bannkreis nicht auszubrechen, also nicht abzureisen?
    Immerhin beinhaltete die Selbsterkenntnis, zu der Heinz Bartel beim Rasieren fand, keine Schmeichelei.
    »Was bist du?« fragte er sein Ebenbild, das ihm aus dem Spiegel entgegenblickte.
    »Ein Idiot«, gab er sich selbst die Antwort und fuhr fort: »Wenn die so weitermacht, wird sie dich völlig kaputtmachen. Kommt darauf an, ob sie das will.«
    Rolf kam ins Zimmer, wünschte: »Guten Morgen.«
    »Du bist schon auf?« gähnte er.
    »Du doch auch.«
    »Die will mich doch gleich nach dem Essen wieder ins Wasser schleppen.«
    »Die Meine mich auch«, grinste Heinz in den Spiegel, der ihm ein Gespräch Auge in Auge mit seinem Freund ermöglichte, obwohl er diesem den Rücken zuwandte.
    »Mann!« gähnte Rolf wieder.
    »Noch ziemlich müde, was?«
    »Wär das ein Wunder.«
    »Rolf«, sagte Heinz, sich umdrehend, »das klingt ja schon ziemlich übersättigt von dir.«
    »Irrtum, nicht übersättigt – müde, nur müde.«
    »Wo wart ihr denn noch?«
    »In den Dünen.«
    Heinz lachte auf.
    »Schon wieder? Wie wär's denn zur Abwechslung mit einem Bett?«
    »Weißt du mir eines?«
    »Laß es doch mal bei Frau Sneganas drauf ankommen.«
    »Und wenn sie mich dann rausschmeißt?«
    »Dann bleibt dir nichts anderes übrig, als das zu tun, was auch ich – wenn auch aus anderen Gründen – schon längst tun müßte.«
    »Was denn?«
    »Abhaun.«
    Heinz drehte sich wieder um und setzte seine Rasur fort.
    »Abhaun?« entgegnete Rolf. »Wegen Ilse?«
    »Ja.«
    Rolf trat nah an den Rücken von Heinz heran, blickte über dessen Schulter in den Spiegel.
    »Diese Erkenntnis kommt dir aber früh. Habe ich dir das nicht gleich gesagt? Aber du wolltest ja nicht. Jetzt läßt du dich von der fertigmachen.«
    Heinz schwieg.
    Rolf puffte ihn in den Rücken.
    »Oder?«
    Heinz ließ den Rasierapparat sinken, zuckte die Achseln, schwieg.
    »Mann«, erkannte daran Rolf kopfschüttelnd, »hat's dich erwischt! Aber«, fuhr er fort, den Zeigefinger erhebend, »ich habe das kommen sehen, erinnere dich. Worin ich mich offenbar getäuscht habe, ist, daß auch der, wie ich dachte, beizukommen ist. Ich glaubte, auch sie sei schon angeschlagen, entsinnst du dich? Es würde dir schon gelingen, sie rumzukriegen, meinte ich. Doch das war wohl ein Irrtum.«
    Heinz blieb immer noch stumm.
    Rolf ging zum Fenster, setzte sich halb aufs Fensterbrett, blieb halb stehen.
    »Hast du's denn richtig angepackt? Irgendwie zweifle ich nämlich daran. Wahrscheinlich warst du viel zu … zögerlich.« Ein anderer Ausdruck war Rolf nicht eingefallen.
    Endlich sagte auch Heinz etwas.
    »Du hast keine Ahnung, Rolf.«
    »Doch, doch, mit solchen Mädchen darfst du nicht lange herummachen. Gerade bei denen gilt: ›Komm her, dir besorge ich's richtig.‹ Dann stecken die um und werden Wachs in deiner Hand. Ich sehe das doch wieder mit Inge.«
    »Du hast keine Ahnung, Rolf«, wiederholte Heinz.
    »Wieso soll ich keine Ahnung haben? Warst du nicht bis vor ganz kurzem der gleichen

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