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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Überlegung sagte Heinz: »Es gibt in diesem Fall nur eine Lösung …«
    »Welche?«
    »Wir gehen alle vier in diese Neppbude –«
    »Das sage ich ja!« rief Inge.
    »… und ihr beide eßt. Wir zwei sehen zu. Wenn ihr fertig seid, zahlt ihr. Wir können euch das leider nicht abnehmen. Anschließend verschwinden wir gemeinsam wieder.«
    Inge blickte Heinz stumm an. Nach einem Weilchen sagte sie: »Heinz, sei froh, daß du mir nicht so nahe stehst wie Rolf.«
    »Wieso?«
    »Dann würde ich dir nämlich sagen, daß du einen Vogel hast.«
    »Danke«, ließ sich Rolf vernehmen.
    Inge wandte sich Ilse zu.
    »Was sagst du zu diesem Blödsinn?«
    »Das gleiche wie du.«
    Der Streit wogte noch einige Zeit hin und her, aber er endete nicht mit einem Sieg der Mädchen. Die Männer blieben stur. Die Mädchen mußten erkennen, daß sie auf verlorenem Posten standen. Zuletzt entschied Inge: »Dann eben nicht! Wir fasten alle!«
    Sie verließen den Kurpark, Heinz mit Ilse voraus, Rolf mit Inge hinterher. Sie schlenderten durch die Straßen der Stadt, die in dem prallen Sonnenlicht hell und luftig aussah. Es wimmelte von Marinesoldaten. Inge fragte leise: »Was wollen die alle hier?«
    Ilse zuckte die Achseln.
    »Ich sehe nur, daß sich ihre Zahl seit voriger Woche noch beträchtlich erhöht hat.«
    »Ist denn der Hafen hier so groß, daß er auch Kriegsschiffen Platz bietet?« wollte Rolf wissen.
    Das konnten die Mädchen nicht sagen. Heinz fragte Rolf: »Wie groß muß denn ein Hafen sein, daß er Kriegsschiffen Platz bietet?«
    »Das wird wohl von den Schiffen abhängen.«
    »Von ihrem Tiefgang, meinst du?«
    »Ja.«
    Ein Rudel Marinesoldaten kam ihnen entgegen und drängte sich an ihnen vorbei.
    »Rolf«, sagte Inge, »was ich von dir gern wüßte, ist, ob die alle gegen Seekrankheit gefeit sind.«
    »Nicht alle«, erwiderte er grinsend.
    »Na«, meinte sie, »wenn das nur ein geringer Teil von denen nicht ist, dann haben in nächster Zeit die Ostseefische keine Ernährungsprobleme.«
    »Die Ostseefische«, meinte dazu Heinz, »hätten noch weniger Ernährungsprobleme, wenn ein Teil von denen in nächster Zeit torpediert würde und unterginge.«
    Daraufhin lachte niemand mehr.
    Plötzlich fiel Ilses Blick auf einen Gemüseladen. Im Schaufenster desselben lagen Bündel von Möhren und ein ganzer Berg von Kohlrabi.
    Gebannt blieb Ilse stehen und zwang dadurch auch die anderen zum Anhalten.
    »Seht mal«, sagte sie.
    »Was denn?« fragte Inge.
    »Das Gemüse.«
    »Ja und?«
    »Ganz junges Gemüse.«
    »Sicher, und was soll das?«
    »Ihr wißt doch, wie gut das schmeckt?«
    »Hervorragend«, nickte Heinz. »Junge Möhrchen junge Kohlrabi, die einen besser als die anderen. Und dazu ein Schnitzel à la Holstein, vorher potage à la reine, hinterher –«
    »Hör auf!« unterbrach ihn Rolf. »Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Momentan habe ich einen Hunger, daß ich das Zeug roh vertilgen könnte.«
    Menschen sagen das oft so, ohne sich dabei etwas zu denken. Diesmal hatte es aber Folgen, denn Ilse sagte rasch: »Das meine ich ja.«
    »Was meinst du?« fragte Heinz.
    »Wir sättigen uns mit diesem Zeug da.«
    »Mit dem rohen?«
    »Natürlich.«
    Nun zuckte Rolf zurück.
    »Das habe ich aber nicht so gemeint«, betonte er.
    Heinz sprang ihm bei.
    »Sicher hat er das nicht, Ilse. Junge Möhrchen gingen ja noch, aber Kohlrabi … Kohlrabi roh …«
    »Hast du sie schon einmal versucht?«
    »Nein.«
    »Ich schon, sogar schon oft. Sie schmecken ausgezeichnet.«
    »Ich ahnte ja nicht, daß du eine Vegetarierin bist.«
    »Bin ich gar nicht, aber rohes Gemüse sollte ruhig auch für dich öfter eine Alternative sein.« Ilses Ausdruck wurde befehlend. »Deshalb wünsche ich jetzt, daß du mit mir in diesen Laden gehst und dich dem Einkauf, den ich tätige, nicht mehr länger widersetzt.«
    Zu Inge und Rolf sagte sie: »Was ihr macht, ist mir egal.«
    Das brach auch deren Widerstand, und die Gemüsefrau, von der die vier dann bedient wurden, hatte Anlaß, sich über ein gutes Geschäft zu freuen.
    Nachdem Ilse und ihr Gefolge den Laden wieder verlassen hatten, fragte draußen auf dem Bürgersteig Heinz: »Und wo soll nun die Mahlzeit stattfinden?«
    Von Inge kam der Vorschlag, zurück zu jener Bank im Kurpark zu gehen.
    Doch Ilse, die stille, zurückhaltende, gab die Initiative, die sie nun schon einmal an sich gerissen hatte, nicht mehr aus der Hand.
    »Sag mal, Inge«, fragte sie, »ist das hier nicht die Gegend, wo wir das Kino mit

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