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Sommerliebe

Sommerliebe

Titel: Sommerliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zucken. Das war gar nicht so leicht. Man versuche nur einmal, gestreckterlängs im Sand liegend mit den Schultern zu zucken.
    »Ist ja auch nicht mehr so wichtig«, sagte er. »Jedenfalls hat sich dadurch eine Entwicklung angebahnt, die es dir angeraten erscheinen läßt, heute mit mir nicht mehr zu sprechen.« Ein zweites Achselzucken, das ihm wieder gelang. »Damit muß ich mich abfinden.«
    Ilse räusperte sich.
    »Heinz.«
    »Ja?«
    »Rede nicht solchen Unsinn.«
    »Wieso?«
    »Natürlich will ich noch mit dir sprechen.«
    »Davon war aber bisher wenig zu merken. Inge und mein Freund Rolf –«
    »Halt! Dieser Mensch ist nicht dein Freund!«
    »Aber –«
    »Dieser Mensch ist nach dem, was du mir von ihm soeben berichtet hast, nicht dein Freund, sondern dein böser Geist. So sehe ich das!«
    »Warum? Weil er auf die Idee kam, in die Excelsior-Bar zu gehen?«
    »In die Excelsior-Bar zu gehen, das wäre für sich allein durchaus noch verzeihlich. – Aber warum mit Weibern?«
    Aha, das war natürlich der springende Punkt. Ilses Augen sprühten plötzlich Funken.
    »Ihr hattet doch auch eure Partner bei eurem Hausfest«, sagte Heinz.
    »Das ist der größte Blödsinn, den du dir einredest. Ich habe zweimal getanzt, dann schützte ich Kopfschmerzen vor. Den ganzen übrigen Abend habe ich nur an dich gedacht.«
    Einen Augenblick lang ging die Sonne auf in seinem Gesicht, dann besann er sich wieder auf seine neue Taktik und sagte mürrisch: »Das kannst du mir leicht erzählen.«
    »Es ist die Wahrheit!« regte sie sich auf. »Sogar Inge hatte auch nicht den richtigen Spaß, und während wir also Trübsal bliesen, habt ihr euch mit zwei Flittchen in einer dunklen Loge amüsiert. Euer Geschmuse muß ja himmelschreiend gewesen sein.«
    »Erstens«, sagte Heinz, »war es keine dunkle Loge, sondern eine normal beleuchtete, von allen einzusehende Nische –«
    »›Von allen einzusehende‹, das mag stimmen, ja. Alle haben euch zugeguckt, aber nicht einmal davon habt ihr euch stören lassen.«
    »Und zweitens waren das keine Flittchen, sondern zwei nette, anständige Mädchen.«
    »So?«
    »Ja.«
    »Anständige?«
    »Kannst du etwas anderes sagen?« antwortete Heinz vorsichtig.
    »Darauf komme ich dann noch später. In dem Anruf heute morgen –«
    »Apropos Anruf«, unterbrach Heinz sie. »Wohl ein anonymer, wie?«
    »Nein.«
    »Nicht?« stieß Heinz überrascht hervor.
    »Er galt Inge und kam von ihrem alten Verehrer, den du auch kennst.«
    »Welchen alten Verehrer von Inge kenne ich auch?«
    »Edgar.«
    »Edgar?«
    »Na der, den Rolf in Bansin so verprügelt hat.«
    »Himmel, der! Hält sich denn der Kerl immer noch hier in Heringsdorf auf?«
    »Sicher, wir haben ihn schon ein paarmal von weitem gesehen. Und er hat euch gestern abend in der Excelsior-Bar gesehen.«
    »Worauf er nichts Eiligeres zu tun hatte, als Rolf bei Inge anzuschwärzen.«
    »Du wurdest auch nicht vergessen.«
    »Billige Rache.«
    »Habt ihr ihn denn nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Das zeigt, daß ihr für nichts anderes mehr Augen gehabt habt als für eure Flittchen.«
    »Er kann nur kurz in der Bar gewesen sein, sonst wäre er uns nicht entgangen.«
    »Gesehen hat er jedenfalls genug.«
    Heinz fing sich langsam wieder.
    »Das ist unmöglich«, erklärte er. »Allein aus dem Grund, weil nichts passiert ist.«
    »Mit solchen Flittchen passiert immer etwas.«
    »Sag nicht dauernd Flittchen. Das waren, um das zu wiederholen, zwei nette, anständige Mädchen.«
    »So?«
    »Jawohl!«
    »Dadurch bringst du mich auf den zweiten Anruf, der uns heute am späteren Vormittag erreichte. Er galt mir.«
    Ein zweiter Anruf? Von einem zweiten Anruf hatte Rolf nichts gewußt. Ein Anruf, der Ilse galt? Wieso galt er Ilse?
    Heinz sah sich in die alte Ungewißheit zurückversetzt. Seine Sicherheit war wieder dahin – und dies, wie sich rasch erweisen sollte, zu Recht.
    »Von wem …« Heinz mußte einen neuen Anlauf nehmen. »Von wem kam dieser Anruf?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ach, der war also anonym?«
    »Ja.«
    »Anonyme Anrufe sind keinen Schuß Pulver wert, Ilse.«
    »Manchmal doch.«
    »Genau wie anonyme Briefe. Die wirft man bekanntlich in den Papierkorb.«
    »Und wenn in diesem Anruf behauptet wurde, daß ihr diese Weiber mit auf eure Zimmer genommen habt?«
    Heinz schluckte.
    »Wurde das behauptet?«
    »Ja.«
    »Und warum hat der Mann, der dies behaupten zu können glaubte, seinen Namen nicht genannt? Warum blieb er hinter seiner Anonymität

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