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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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ich gar nicht so genau, ob ich das noch will.“
    „Wegen diesem Alex, oder was?“, fragte Max sofort.
    Ben zuckte mit den Schultern. Gern hätte er geantwortet, konnte es aber nicht. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Bis vor wenigen Monaten hätte er noch alles für ein derartiges Angebot gegeben. Doch aktuell kam es unpassend. Er wusste nichts damit anzufangen.
    „Mann, Ben!“, fügte Max nachdrücklich hinzu. „Das ist doch die Chance. An deiner Stelle würd‘ ich mir die Unterlagen einfach angucken und mich bewerben. Entscheiden kannste dich ja auch noch später.“
    Wo er recht hatte, hatte er recht. Deshalb nickte Ben und versuchte das Thema an dieser Stelle auf sich beruhen zu lassen. Erst einmal plagten ihn andere Sorgen.
    „Soll ich euch mal was verraten?“, fragte er deshalb.
    „Na, jetzt mach’s nicht so spannend“, entgegnete Max.
    „ Das hier“, sagte Ben und tippte mit dem Zeigefinger auf das zusammengerollte Papier in seiner rechten Hand, „ist einem Anmachversuch entsprungen.“
    „Erzähl kein‘ Scheiß!“
    „Wie?“, fragte Isabelle.
    Ben trat näher auf die beiden zu. Gerade so, als ob er ihnen ein wohlgehütetes Geheimnis offenbaren wollte. Langsam rollte er das Papier aus und zeigte den Freunden die gut getroffene Zeichnung.
    „Wow, ist das schön …“, schwärmte Isabelle.
    „Jab, ist nich‘ schlecht“, fügte Max hinzu.
    Ben nickte. Er hatte das dringende Bedürfnis, seinen Freunden die Sache mit Peer zu erzählen – in der Hoffnung, dabei wieder zu Verstand zu kommen. Max drehte das Papier um und sah die Telefonnummer.
    „Habt ihr ein Date?“, fragte er.
    Ben schüttelte den Kopf. „Quatsch! Ich bin mit Alex zusammen, Mann!“
    Daraufhin verdrehte Max nur die Augen. Was sollte er auch sonst tun? Er kannte Alex nicht. Für ihn war er eine Art imaginäre Figur, die dadurch, dass sie sich nicht in seinem näheren Umfeld befand, relativ schnell in Vergessenheit geriet.
    „Der Typ, ja?“, fuhr Ben fort. „Das war ein totaler Freak. Der sah aus wie Johnny Depp –“
    „Da würd‘ ich nicht nein sagen“, unterbrach ihn Isabelle.
    „ Nein? “, hakte Ben nach. „Auch nicht, wenn er sich dabei noch übertrieben künstlich wie Johnny Depp verhält?“
    „Freak!“, rief Max sofort. „Eindeutig!“ Dann wurde er wieder leiser und fuhr fast flüsternd fort: „War er auch so alt wie Johnny Depp?“
    „Ach, du Spinner!“, grinste Isabelle und piekste ihm verspielt in die Seite. „Los, Ben! Erzähl‘ weiter!“
    „Genau“, meinte Max. „Jetzt mal Butter bei die Fische!“
    „Na ja“, fuhr Ben fort, „er hat mich die ganze Zeit dumm angestarrt. Als ich dann gehen wollte, hab‘ ich seinen Kaffee umgeschmissen und dabei das Bild entdeckt.“
    „Er hat dich also nur angestarrt, weil er dich gezeichnet hat?“, schlussfolgerte Max.
    „Nein!“, tat Isa mit einer übertriebenen Geste ab. „Er hat Ben angestarrt, weil er ihn sexy fand. Und nebenbei hat er gezeichnet.“ Sie sah einen kurzen Moment nachdenklich aus, bevor sie seufzend hinzufügte: „Boah, ist das romantisch!“
    „Äh?“ Ben wusste nicht, was er sagen sollte. Eigentlich hatte er seine beiden Freunde eingeweiht, damit sie ihm dabei halfen, sein inneres Chaos aufzuräumen. Doch mittlerweile war er davon überzeugt, sie nicht mehr auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu können.
    „Und, wann rufst du ihn an?“, fragte Max.
    Ben warf den beiden einen verärgerten Blick zu.
    „Sag mal … Hört ihr mir überhaupt zu?“, fragte er. „Ich bin mit Alex zusammen!“
    „Vielleicht“, korrigierte ihn Max. „Ich mein‘, der meldet sich ja nicht mehr.“
    Das brachte Ben nun vollends um den Verstand.
    „Ist ja auch egal…“, meinte er abtuend und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    „Hm …“, machte Isa und presste ihre Lippen unsicher zusammen.
    „Wir wollen noch in die Campus Suite. Kommst du mit?“, war schließlich Max‘ Versuch, das unangenehme Schweigen zu brechen. Natürlich traf er damit – nicht wissend – ins Schwarze.
    „Bestimmt nicht!“, fuhr Ben ihn an. Einen Augenblick später tat ihm das leid. Er beruhigte sich wieder und räusperte sich verlegen. „Was soll ich denn machen, wenn der noch da ist?“
    „Du bist süß“, meinte Isa sofort.
    „Du meinst den der?“, hakte Max nach.
    Ben nickte und kaum dass er sich versah, packte Max seine Freundin am Arm, riss sie mit sanfter Gewalt herum und eilte laufenden Schrittes durch den Flur.
    „Ich will den Typen

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