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Sommermond

Titel: Sommermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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hatte er sich allerdings nicht genauer umgesehen, sondern war nur auf Alex konzentriert gewesen.
    Das ganze Zimmer war außergewöhnlich ordentlich. Das Bett war gemacht, die Regale aufgeräumt, die Bücher sogar nach ihrer Größe sortiert. Nirgends lag etwas herum. Für alles gab es einen festgelegten Platz. Das Einzige, das diese Perfektion durchbrach, war der zerschlagene Spiegel an einer der Schranktüren. Ben kannte den Grund der Scherben. Die Folgen des Wutausbruches zogen sich noch immer in langen Narben über Alex‘ Hand.
    Er schritt zum Bett, fuhr die glatte Tagesdecke mit seiner Hand nach und setzte sich anschließend. Als er zu Alex aufsah, stand dieser noch immer neben der Tür und beobachtete ihn nachdenklich.
    „Jo wird das Geld bis heute Abend haben“, sagte er ruhig. „Das hat er mir versprochen. Es ist alles geklärt.“
    Ben nahm die Worte auf. Alles hörte sich so einfach an, dass er der Situation kaum Glauben schenken konnte.
    „Und wie und wo soll die Übergabe stattfinden?“, fragte er deshalb.
    Als er zu Alex aufblickte, schüttelte dieser nur den Kopf.
    „Nicht jetzt, Ben …“, sagte er und ging auf ihn zu.
    Ben spürte einen heißen Schauer auf seinem Rücken. Er musste schlucken und den Blick kurz abwenden, bevor er sich wieder fing.
    „Aber das ist wichtig“, sagte er, doch seine Stimme ging in ein Flüstern über, als sich Alex dicht neben ihn setzte und dabei erneut den Kopf schüttelte.
    „Lass uns später darüber reden …“, gab er heiser zurück.
    Mit diesen Worten beugte er sich vor und legte eine Hand in Bens Halsbeuge. Mit seinem Daumen strich er über seine Wange. Er sah ihm tief in die Augen. Ben wurde benommen und lehnte sich in die Berührung. Als Alex sich ihm noch weiter näherte, schloss er seine Augen. Eine Sekunde später spürte er Alex‘ weiche Lippen auf den seinen. Der Kuss löste eine Gefühlsexplosion in ihm aus, ließ ihn seine Schmerzen vergessen und jagte binnen kürzester Zeit jegliches Blut in seinen Schritt. Alex küsste ihn ohne Zunge, aber dennoch so fordernd, dass Ben seinen Mund wie von selbst öffnete. Alex‘ Hand krallte sich in seine Haut und zog ihn dichter an sich heran. Der Blonde atmete schwer zwischen den Küssen. Er verlagerte sein Gewicht und drückte Ben sanft nach hinten, legte sich allerdings bedacht neben ihn. Offensichtlich hatte er Bens Verletzungen nicht vergessen. Ben fügte sich, versank in den Decken und streckte seine Arme hinter sich aus. Er liebte diese Position.
    „Ich hab‘…“, nuschelte Alex zwischen den Küssen und streckte seine Hand zum Nachtschrank aus. In einer hektischen Bewegung riss er die Schublade auf und zog eine schwarze Packung hervor. „…Gummis besorgt.“
    Daraufhin löste sich Ben von ihm und hob grinsend eine Augenbraue. „Willst du mir damit irgendwas sagen?“, fragte er.
    Alex öffnete seine Augen. Er lächelte verlegen. Eigentlich passte das nicht zu ihm, doch seine schüchterne und unerfahrene Seite kam meist in den harmlosesten Situationen zum Vorschein. Daran hatte Ben sich mittlerweile gewöhnt.
    „Willst du denn, dass ich dir damit was sage?“, konterte er schließlich.
    „Vielleicht…“ Ben zuckte unschuldig mit den Schultern und zog Alex wieder zu sich herunter.
    Sie küssten sich weiter, dieses Mal leidenschaftlicher und fordernder. Ben wollte mehr von Alex. Er sehnte sich nach warmer Haut und körperlicher Nähe. Deshalb ergriff er Alex‘ Hemd und zog es am Bund über dessen Kopf. Als sich Alex‘ nackter Oberkörper vor ihm auftat, musste er kräftig schlucken. Alex sah gut aus. Er war blass, aber gut gebaut. Er war schlank, aber nicht dürr.
    Vorsichtig hob Ben seine Hände und strich über Alex‘ Brust, über dessen Seiten und seinen Bauch. Der Blonde starrte ihm dabei ununterbrochen in die Augen. Ben verzog keine Miene. Er hielt dem Blick stand, umfasste dabei sein eigenes T-Shirt, richtete sich etwas auf und befreite sich aus dem schwarzen Stoff. Dadurch kam sein Verband zum Vorschein und erinnerte Alex offensichtlich an die ärztlichen Anordnungen. Ben selbst stand über den Schmerzen. Er war viel zu abgelenkt, um sich auf sie zu konzentrieren.
    „Fuck …“, fluchte Alex, während Ben sich wieder hinlegte. Vorsichtig tastete er mit seinen Händen über den Verband.
    Ben sagte nichts.
    „Wir sollten das besser lassen“, nuschelte Alex. „Du hast doch bestimmt totale Schmerzen.“
    Daraufhin schüttelte Ben den Kopf.
    „Das geht schon“, antwortete er

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