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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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einzigen Sitzmöbel, dem Bett, Platz genommen. Meier versuchte unter dem Schein der Lampe zu erkennen, ob seine Hand verletzt war. Unter offensichtlichen Schmerzen ballte er immer wieder eine Faust und öffnete sie.
    „Danke,“ sagte Ella, „du bist mein Held.“
    Sie fing an zu lachen. Vor wenigen Minuten hatte sie Todesangst gehabt und nun lachte sie über die surreale Situation, die im Grunde eher lächerlich als denn gefährlich war. Wahrscheinlich hatte Meier die ganze Zeit über recht, die Botschaften, die sie bekommen hatte, waren nichts weiter als ein Scherz. Die Geschehnisse des Abends ein dummer Zufall, denn schon seit Wochen trieb ein Verrückter sein Unwesen in der Stadt. Ganz sicher hatte das alles nichts mit ihr zu tun. Warum auch? Wer sollte so etwas schon tun? Keiner ihrer Bekannten wäre dazu in der Lage und schon erst recht keiner ihrer Freunde.
    Auch Meier begann zu lachen. Es war, als ob sie damit die latente Bedrohung der Nacht verscheuchen wollten.
    „Ich wollte dem eigentlich gar keine reinhauen, das war einfach so eine Eingebung. Aber ich denke, der hat es auf jeden Fall verdient.“
    „Das ganz sicher. Dieses blöde Arschloch.“
    Noch immer lachte Ella.
    „Sag mal, wieso bist du eigentlich überhaupt gekommen?“, wollte sie wissen.
    „Ich hatte dich gesucht und wollte dir was zeigen.“
    „Und was ist mit den anderen?“
    „Nachdem Manuela auch aufs Klo musste, und man ihr übrigens im Untergeschoss eine Gästetoilette anbot, wollte sie wohl nach Hause. Jedenfalls sind Frank und sie dann abgehauen. Mir kam es irgendwie komisch vor, dass Thomas dich nach oben durch ein Schlafzimmer geschickt hat. Und plötzlich war der auch verschwunden. Da hab ich mir denken können, was er vor hatte, mit dir zu tun.“
    „Und was wolltest du mir nun zeigen?“
    „Auf der Suche nach dir hab ich dieses Zimmer gefunden und ganz zufällig stand unten eine riesige Glasschlüssel, in der sich das hier befand.“
    Er hielt ein Kondom wie eine Trophäe in die Höhe.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“
    „Hättest du lieber eines mit Noppen gehabt? Ich war echt überrascht, was es alles für unterschiedliche Ausführungen gibt. Hab echt lange gebraucht, um ein stinknormales zu finden. Keine Ahnung, was die hier auf diesen Partys alles so treiben.“
    „Nein, ich glaube nicht, dass ich überhaupt eines möchte.“
    „Aber du hast gesagt, dass du nun nur noch mit Kondom mit mir schlafen würdest. Ich dachte, du freust dich.“
    „Aber nach all dem … ich weiß nicht, mir ist jetzt irgendwie nicht danach.“
    „Ach komm schon.“
    Meier hatte sich etwas dichter neben sie gesetzt und einen Arm um sie gelegt. Mit der anderen Hand strich er ihr langsam über ihre Wange, den Hals hinunter und verharrte kurz vor ihren Brüsten. Ella saß stocksteif auf dem Bett und tat nichts. Seine Berührung war durchaus angenehm, aber sie war noch immer verwirrt über den Verlauf der Nacht.
    Meier hob seine Hand, führte sie zurück zu ihrem Kopf und legte sie ihr in den Nacken, um sie zu küssen. Sehr langsam und äußerst liebevoll massierte er ihre Lippen. In seinem Kuss lag wenig Leidenschaft, was genau Ellas entfachte. Plötzlich wollte sie mehr. Sie genoss seine Nähe und war froh, dass sie nicht mehr so betrunken war.
    Er hatte sich von ihren Lippen gelöst und küsste nun ihren Hals. Ein Schauer der Lust überfiel Ella und sie begann, ihm über seine Brust zu streicheln. Befingerte seine Muskeln auch an den Armen. In seiner Gegenwart fühlte sie sich unglaublich sicher. All die Angst, die sie zuvor gespürt hatte, war verflogen.
    „Wirst du dich morgen noch daran erinnern, wie wir uns geliebt haben?“, fragte er mit leiser Stimme.
    „Das hoffe ich doch. Ich möchte keine Sekunde mehr davon vergessen.“
    „Ich bin sehr froh, dass du jetzt bei mir bist.“
    Er hatte damit begonnen, sie von ihrer Jacke zu befreien, während sie ihm sein T-Shirt über den Kopf zog. Was sie sah, war noch sehr viel besser, als es sich angefühlt hatte. Sie wollte seine nackte Haut auf ihrer spüren, seinen Geruch in sich aufsaugen, sich an ihm reiben und von ihm verwöhnen lassen.
    Als sie ihren Rock abstreifen wollte, hörte sie ein leichtes Knistern. Eher ein Rascheln von Papier. Sie schenkte dem keinerlei Bedeutung, aber als sie den Rock auf den Boden befördert hatte, fiel ein gefalteter Zettel mit ihm zu Boden. Augenblicklich setzte sie sich kerzengerade auf. Nun überzog sie eine ganz andere Art von Schauer, der leider

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