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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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gar nichts mehr mit Erotik oder Lust zu tun hatte. Meier hatte sofort von ihr abgelassen und starrte auf den Boden.
    „Was ist das?“, fragte er.
    „Du weißt genau, was das ist.“
    „Aber wie kommt es bitte in deinen Rock?“
    „Ich habe keine Ahnung. Es muss mir jemand zugesteckt haben, als ich kurz eingenickt war.“
    „Du hast geschlafen?“
    „Ich war plötzlich so müde.“
    „Glaubst du, dass es Thomas war?“
    „Wer wohl sonst?“
    „Traust du dem die Morde zu?“
    „Das weiß ich doch nicht. Ich dachte, das ist nur ein schlechter Scherz. Das hast du doch die ganze Zeit gesagt.“
    „Da bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher.“
    „Sollten wir ihn lesen?“
    „Das sollten wir wohl.“
    „Vielleicht ist es eine ganz banale Botschaft, vielleicht nur eine Telefonnummer von Thomas, oder was weiß ich “, versuchte sich Ella selbst mit ihren Worten zu beruhigen.
    „Meinst du?“
    „Nein, aber es wäre eine Möglichkeit, nicht komplett durchzudrehen.“
    Beide starrten auf den Boden.
    „Nimm ihn“, forderte Ella ihn auf.
    „Nein, mach du es doch, schließlich ist es dein Zettel.“
    „Das ist doch lächerlich“, sagte sie und griff nach ihm.
    Als sie ihn aufgehoben hatte, glaubte sie, er würde wie Feuer in ihrer Hand brennen. Schnell übergab sie ihn Meier.
    „Du wirst ihn lesen.“
    „Ich will das nicht schon wieder tun. Der letzte war schon irgendwie schlimm.“
    „Jetzt machst du mir Angst. Das alles ist doch nichts weiter als ein Scherz.“
    „Okay, wir machen es zusammen.“
    Er rückte näher an sie heran. Ella lehnte sich eng an ihn, als ob er sie hätte vor dem beschützen können, was die neue Botschaft mitzuteilen hatte. Langsam faltete er das Papier auseinander und beiden war sofort klar, dass dies keine Ziffern einer Telefonnummer waren. In der gleichen Handschrift waren sorgfältig Buchstaben geschrieben worden.
    Im Grunde war die Nachricht vollkommen unbedeutend und hätte niemanden erschreckt. Aber beiden wurde schlagartig schlecht.
    ‚Denk an Susi‘
     
    „Was soll das bedeuten?“, fragte Meier.
    „Das weiß ich doch nicht. Irgendetwas wird mit ihr passiert sein.“
    „Nein, das glaube ich nicht.“
    „Und was sollte das wohl sonst bedeuten?“
    „Dann lass uns zur Polizei gehen.“
    „Und dann? Was wollen wir denen denn sagen? Ich habe so komische Botschaften bekommen, habe aber keine Ahnung von wem sie stammen?“
    „Ich denke, du glaubst, dass es Thomas war.“
    „Das könnte so sein, aber auch jeder andere hätte mir den Zettel zustecken können. Und denk mal, was Thomas über Susi gesagt hat. Sie hat ihn einfach stehen lassen.“
    „Eben, er war sauer und hat dann was mit ihr angestellt.“
    „Und dann kommt er zu mir, steckt mir den Zettel in den Bund des Rocks und will dann noch mit mir schlafen? Das ergibt doch irgendwie keinen Sinn.“
    „Das stimmt auch wieder. Also, was willst du nun tun?“
    „Wir werden nach Susi suchen. Wahrscheinlich ärgert sie sich noch immer mit Reiner. Thomas sagte, dass er bei ihr war, als er ging.“
    „Dann lass uns gehen.“
    Schweigend zogen sich beide wieder an. Meier legte das ungeöffnete Kondom auf den Nachttisch und schaltete das Licht aus, als sie soweit waren, zu gehen. Im Dunkeln hatte er nach ihrer Hand gegriffen und sie an sich gezogen. Ella war ein wenig irritiert, ob er jetzt doch mit ihr schlafen wollte, merkte dann aber schnell, dass dem nicht so war. Er hatte sie fest in den Arm genommen, sie an sich gedrückt, dass ihr beinah die Luft weg blieb. Er klammerte sich geradezu an sie und vergrub seinen Kopf in ihren Haaren.
    „Ich mache mir solche Sorgen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Du bist doch bei mir und wirst mich beschützen.“
    Sie fing an zu kichern, dabei fand sie die Situation alles andere als witzig.
     
    --
     
    Er hatte nicht lange um Hilfe rufen müssen, aber Reiner kam es vor wie eine Ewigkeit, in der er Susi eng an sich gedrückt hielt. Ihr Körper war warm, aber dennoch wusste er nicht, ob sie noch am Leben war. Er bildete sich ein, ihren dünnen Atem zu spüren. Da er selbst verletzt war, wusste er nicht, was er hätte tun sollen, außer um Hilfe zu rufen.
    „Hallo?“, rief eine Stimme in den Torweg, „Ist da jemand? Brauchen Sie Hilfe?“
    „Ja“, schrie Reiner, „hier ist eine Frau schwer verletzt, wir brauchen dringend einen Krankenwagen.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Rufen Sie auch die Polizei, wir sind überfallen worden und die Frau wurde mit einem Messer

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