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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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attackiert.“
    „Oh mein Gott“, der Helfer war dichter in den Torweg gekommen und hatte sich zu Reiner heruntergebeugt, „das ist ja furchtbar.“
    Der Mann richtete sich wieder auf, um einen Schritt Richtung Straße zu machen.
    „Margarete“, schrie er, „ruf sofort einen Rettungswagen und die Polizei, schnell.“
    Er kam zurück zu Reiner.
    „Sind Sie ebenfalls verletzt?“
    „Ja, ich habe mir wohl das Bein gebrochen, aber das ist halb so wild. Helfen sie ihr, ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    „Ein Rettungswagen ist bereits unterwegs. Lebt sie denn noch?“
    „Das weiß ich nicht genau, aber ich hoffe es.“
    In kurzen Zeit, in der sie auf die Sanitäter warteten, redete der Fremde Reiner gut zu, sagte, dass er sich beruhigen solle, gleich würde die Polizei kommen. Auch die Frau, die der Fremde als Margarete angesprochen hatte, war zurückgekehrt und hatte eine Flasche Wasser mitgebracht, aus der Reiner einen Schluck nahm.
    Als Reiner endlich das ersehnte Blaulicht leuchten und die Sirenen heulen hörte, war ihm danach, sich einfach neben Susi zu legen und die Augen zu schließen. Nur mit Mühe konnte ihn der Fremde davon abhalten und Reiner riss sich zusammen, um wenigstens für Susi da sein zu können.
    Rettungssanitäter und Beamte der Polizei betraten gleichzeitig den Tatort. Reiner wurde von Susi getrennt und erhielt noch auf der Straße eine Erstversorgung, ebenso wie Susi. Die Beamten befragten den Helfer, was geschehen war. Da der wenig zu erzählen hatte, kamen sie auf Reiner zu.
    „Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich kann mich nicht erinnern. Was ist denn mit Susi, lebt sie noch?“
    Die Beamten sahen zu den Sanitätern und dem Arzt, der dabei war, sich um sie zu kümmern und eine Atemmaske auf ihr zerschundenes Gesicht zu bringen.
    „Sie wird gerade versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Sie werden im Übrigen auch gleich abtransportiert.“
    „Komm ich in das gleiche Krankenhaus?“
    „Sicher. Und Sie wissen nicht, was passiert ist?“
    „Nein, ich weiß es nicht. Kann ich bitte zu Susi, ich muss mit ihr sprechen.“
    „Ich glaube nicht, dass sie Sie hören wird.“
    „Doch, das wird sie ganz sicher, ich will zu ihr.“
    Susi war bereits auf eine Trage gelegt worden, als auch Reiner hochgehoben wurde, um in einen Krankenwagen verfrachtet zu werden. Er streckte eine Hand aus, als er neben sie geschoben wurde.
    „Nur kurz“, sagte der Arzt. „Sie muss sofort ins Krankenhaus, sonst kann ich für nichts garantieren. Sie hat sehr viel Blut verloren.“
    Reiner versuchte, sie zu berühren, streckte sich, um wenigsten ihren Arm mit seinen Fingern zu streifen.
    „Alles wird gut“, sagte er, „ich bin bei dir, keine Angst, du schaffst das.“
    Ohne dass sie eine Reaktion hätte zeigen können, wurde sie in einen Krankenwagen geschoben. Als sich hinter Reiner die Türen schlossen und der Wagen unter Ertönen der Sirene diesen schrecklichen Ort verließ, glaubte er, endlich seine Augen schließen zu können. Er war so unendlich müde und wollte nur noch schlafen, um irgendwann aufzuwachen und von Susi zu hören, was er für ein blöder Idiot sei.
     

Kapitel 18: Keine Spur
    Im Westen lag die Stadt noch in vollkommener Nacht, aber im Osten konnte man über den Häusern bereits erahnen, dass demnächst die Sonne aufgehen würde. Es war mittlerweile schon deutlich zu spüren, dass die Tage wieder kürzer wurden. In der Dunkelheit begannen die Vögel ihr morgendliches Konzert und durchbrachen damit die Stille des nahenden Morgens. Tau lag auf dem Rasen der Wiesen und der Verkehrsinseln. Frische kühlere Luft zog durch die Straßen. Es roch nach Sommer, der einen weiteren heißen Tag hervorbringen würde.
    Meiers Fiat 500 war beinah das einzige Auto, das sich um diese Uhrzeit durch die Stadt bewegte. Nachtschwärmer waren noch unterwegs, während Frühaufsteher sich in ihren Betten nochmals umdrehen konnten. Aus dem kleinen Autoradio plärrte Musik aus den 60er Jahren, die Ella gemeinhin als ‚Fahrstuhlmusik‘ bezeichnete und verabscheute, obwohl es sie auf angenehme Weise an ihre Kindheit erinnerte. An Tage bei ihrer Oma, als die Welt ohne größere Sorgen auskam. Ihr einziges Problem schien daraus zu bestehen, ob das Taschengeld für den Krämer an der Ecke reichen würde, der für einen Pfennig Salmis und Weingummi-Colaflaschen verkaufte.
    Ella versuchte, ihre Angst zu unterdrücken und daran zu glauben, dass alles auf ihre Einbildung zurückzuführen war. Ganz sicher würde

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