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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Tatsächlich war er großartig. Wirklich hilfreich.«
    »Doch dir wäre etwas mehr als eine Freundschaft lieber, richtig?«
    »Hm.«
    »Erzähl mir von ihm. Wir brauchen noch eine Weile, bis wir Nummer fünfhundertsechs erreicht haben. Das ist ziemlich weit draußen, in der Nähe des Domes.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Er hält mich für eine komplette Idiotin.«
    »Wo hast du ihn kennen gelernt?«
    Da sie sonst nie mit jemandem über Ben hatte reden können, nahm sie jetzt gern die Gelegenheit wahr. »In meiner Küche. Ich stand gerade in der Mülltonne. Und ich glaube, das hat den Verlauf unserer Beziehung vorgezeichnet.«
    »Und wann hast du dich in ihn verliebt?«
    »Ich habe es zwar nicht sofort gemerkt, doch das muss passiert sein, als ich zusah, wie er einem Wurf Welpen auf die Welt half.«
    »Thea! Ich werde dich niemals wieder dir selbst überlassen! Auf was zum Teufel hast du dich da eingelassen?«
    »Auf weniger, als mir lieb gewesen wäre.«
 
    »Ich sage es nicht gern« - Thea streifte ihre Schuhe ab und genoss das Gefühl des kalten Marmors unter ihren heißen Füßen - »aber ich glaube, ich habe jetzt genug Galerien gesehen. In wie vielen waren wir?«
    »Nur in einem halben Dutzend, und die letzten paar musst du leider allein bewältigen. Ich habe einen Termin beim Friseur.«
    »Du Glückliche. Kann ich nicht mitkommen? Ich habe so viele Kunstwerke gesehen, so viele Galerien - und nicht die geringste Spur von Rory.« Thea war sehr müde und stand auf der Schwelle zu einer tiefen Niedergeschlagenheit. »Vielleicht ist es am besten, ihn einfach zu vergessen und sich stattdessen um die Ausstellung für die Absolventen zu kümmern.«
    »Du darfst jetzt nicht aufgeben! Ich fahre nun echt auf den Burschen ab, nachdem du mir so viel von ihm erzählt hast. Und obwohl ich bisher nur die Dias gesehen habe, scheinen seine Bilder großartig zu sein.«
    »Hm. Stell sie dir zwanzigmal so groß vor. Aber ich bin am Boden zerstört.«
    »Ich weiß. Wir gehen in die Wallace Collection und machen dort eine kleine Therapie.«
    Nach so viel zeitgenössischer Kunst - einiges davon fand Thea außerordentlich anregend, und bei anderem fragte sie sich, was es eigentlich sollte - war die Wallace Collection das reinste Paradies. Die Zeit schien hier jahrhundertelang stillgestanden zu haben, und Thea war zufrieden, mit ihr stillzustehen. »Ich hatte ganz vergessen, dass hier so viele alte Meister hängen«, flüsterte sie Magenta zu.
    »Ja, ich weiß, und hier kann man viel schöner herumschlendern als in der National - oder der Tate Gallery.«
    Thea verweilte lange vor jedem Bild, bewunderte Pelze, die so aussahen, als könnte man mit den Fingern hindurchfahren, Samt, der so weich und dicht wirkte, dass man sich am liebsten darin eingehüllt hätte, und Perlen, die echter wirkten als alles, das sie selbst jemals getragen hatte. »Kann heute überhaupt noch irgendjemand so malen?«, raunte sie Magenta zu. »Nichts, was wir heute gesehen haben, lässt darauf schließen. Vielleicht ist diese Kunstfertigkeit verloren gegangen.«
    »Von den Dias habe ich den Eindruck, dass dein Rory es vielleicht könnte.«
    Thea wandte sich ihrer Freundin zu. »Du hast Recht. Ich dachte, es hätte nur an den Motiven gelegen, den Landschaften, die so hell und lebhaft sind, das sie einem vorkommen wie die winterliche Sonne nach monatelangem Nebel und Regen. Aber es muss etwas mit der Qualität der Malerei zu tun haben, das sie zu etwas Besonderem macht.«
    Sie dachte daran, wie sie zum ersten Mal Rorys Bilder auf den grünen Hügel gezogen und richtig angeschaut hatte. Dieselbe prickelnde Erregung wie damals sorgte dafür, dass sich ihre Nackenhärchen aufstellten. Nein, sie musste es sein, die seine Bilder der Welt zu sehen gab. Sie hatte sich dieses Privileg verdient.
    »Dann lass uns zusehen, dass wir ihn finden.«
    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 17
 
    T hea war ziemlich erleichtert, dass Magenta zum Friseur gegangen war. Sie wollte die letzte Galerie für diesen Tag allein und als ganz normale kunstinteressierte Besucherin sehen. Fragen stellen konnte sie später noch.
    Die Galerie war nicht schwer zu finden, in einer Seitenstraße hinter Harrods. Von außen sah sie viel zu klein aus, als dass dort Rorys Bilder hätten ausgestellt werden können, aber Magenta hatte ihr erklärt, der Leiter der Galerie sei ein berühmter Mann in der Szene.
    Die Galerie erwies sich dann als sehr viel

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