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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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schnupperte.
    »O Gott! Die Koteletts!« Thea eilte in die Küche, drehte die Koteletts um und goss kochendes Wasser über die Bohnen. Als sie wieder zurück war, sagte sie: »Das Dumme ist, dass ich keine Ahnung habe, wo wir nach einem Tierarzt suchen könnten. Ich kenne auch niemanden, den wir fragen könnten. Außer Susan - das ist Rorys ›Kleine‹, die zum Saubermachen herkommt. Aber wo sie wohnt, weiß ich auch nicht.«
    »Na ja, vielleicht brauchen wir ja keine Hilfe. Ah. Es geht weiter.« Lara streckte ihr Hinterteil hoch.
    »Sollen wir Toby holen?«
    »Ich hoffe, dass er inzwischen schläft. Es war ein anstrengender Tag.«
    »Ich schaue rasch nach. Ich fände es gemein, wenn er noch wach wäre und wir ihm nicht, wie wir es versprochen haben, Bescheid gäben.«
    Toby lag fest schlafend in ihrem Bett. Sie zog ihm die Decke über die Schultern und kehrte dann schnell wieder zurück. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein weiterer schwarzer Beutel zum Vorschein kam. »Toby schläft«, berichtete sie und sah zu, wie der Welpe von Laras großer rauer Zunge bearbeitet wurde. »Es ist erstaunlich, wie diese unförmige Masse nach und nach die Gestalt eines Welpen annimmt. Fast, als wäre Lara so etwas wie ein Bildhauer.«
    Er nickte und blickte auf. »Wenn das Essen fertig ist, könnten wir jetzt essen. Zeit ist wahrscheinlich genug.«
    Während er sich die Hände wusch, machte Thea auf dem Tisch für zwei Teller und zwei Gläser Platz. Sie füllte die Teller in der Küche und gab reichlich Butter auf ihre gemeinsame Kartoffel. »Ich hoffe, die anderen haben einen Platz gefunden, wo sie nett essen und eine Weile bleiben können«, meinte sie, während sie ihr Glas auffüllte und mit der Flasche fragend in Bens Richtung zeigte.
    Er machte ein Zeichen, dass ihm etwas Wein recht sei. »Ja. Ich glaube nicht, dass Molly primitive Verhältnisse gewohnt ist. Und Petal auch nicht.«
    »Also, ich hoffe, dass Ihnen wenigstens die Bilder gefallen, nach allem, was Sie dafür auf sich nehmen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Was werden Sie dann tun? Sie allesamt kaufen? Setzen Sie sich und fangen Sie an. Vielleicht bleibt uns nicht viel Zeit für unser Essen.«
    »Wahrscheinlich haben wir Stunden Zeit. Und ich bezweifle, ob ich in der Lage wäre, auch nur ein Bild zu kaufen, geschweige denn alle. Nein, ich werde versuchen, eine Galerie in London davon zu überzeugen, Rorys Arbeiten auszustellen. Sie sind natürlich alle auf Jahre hinaus ausgebucht - er wird eben warten müssen.«
    Rory mochte zwar bereit sein, noch ein paar Tage zu warten, bis er sie in sein Bett bekam, dachte Thea, doch es war unwahrscheinlich, dass er einige Jahre auf eine Ausstellung würde warten wollen, nicht jetzt, da er sich einmal entschlossen hatte, aus dem künstlerischen Exil zurückzukehren.
    »Es tut mir Leid, dass die Koteletts zu sehr durch sind.«
    »Sie sind gut. Ich esse oft knusprige Koteletts. Bei mir schellt immer das Telefon, wenn ich koche.«
    »Ja, komisch, nicht wahr? Man sollte doch meinen, dass irgendjemand den Leuten, die am Telefon Einbauküchen verkaufen, mal erklärt, dass die potenziellen Kunden nicht ansprechbar sind, wenn sich ihre alte Küche in einem Chaos befindet und sie gerade versuchen, ein Essen auf den Tisch zu bringen.«
    »Und dann greifen Sie auf Ihren Trick mit der Kerze und dem Rauchmelder zurück, was?«
    Für einen Moment war sie verwirrt. »Also, woher wissen Sie ... Ach ja, Sie waren ja da, als ich ihn neulich angewandt habe.« Sie lächelte. »Nein, ich finde, Werbeanrufer sind viel leichter abzuwimmeln. Ich sage einfach: ›Nein, danke‹, und lege auf.«
    »Sie kochen für Ihre Mieter, oder?«
    »Um meiner Sünden willen, und nur abends und nicht, wenn sie ankündigen, dass sie ausgehen. Genau wie in einer Familie, in der es etwas mehr Teenager gibt.«
    »Es muss ziemlich schwierig sein, sich Teenager aufzubürden, wenn man selbst keine Kinder hatte.«
    Sie zuckte die Schultern. Die Tatsache, dass sie keine eigenen Kinder hatte, erfüllte Thea mit einer gewissen Traurigkeit. Früher hatte sie das Gefühl gehabt, dass kleine Kinder mit ihrem Leben als Fotoreporterin, mit der ständigen Hetze durchs ganze Land, unvereinbar seien, vor allem solange sie keinen Partner hatte, der sie wirklich unterstützte. Keiner der Männer, mit denen Thea sich abgegeben hatte, war als Partner besonders geeignet gewesen. Sie hatte Conrad zuerst für die große Ausnahme gehalten, aber bereits vor seinem schweren Verrat hatte sie

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