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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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plötzlich nach Weinen zu Mute. Lara zuzusehen, die mit ihrer großen Zunge leckte und leckte, während das, was sich unter ihrer rauen Fürsorge wand, immer mehr die Form eines Welpen annahm, weckte in ihr starke Gefühle. Schließlich öffnete das kleine Wesen sein Maul und quiekte. Ben nahm es auf und legte es Lara an. Es begann sofort zu saugen. Es war dunkelbraun mit einigen weißen Flecken.
    »Oh, wow«, murmelte Toby.
    Ben lächelte. »Es ist ein Mädchen.«
    »Werden die anderen jetzt auch kommen?«
    Ben schüttelte den Kopf. »Das kann noch ewig dauern.« Er blickte auf. »Frag doch mal Thea, ob sie dir nicht etwas zum Knabbern besorgen kann.«
    Thea wischte sich verstohlen eine Träne von der Wange. »Ich denke, Sie beide brauchen etwas Richtiges zu essen. Ich werde die Lammkoteletts zubereiten, die Rory und ich essen wollten. Ich habe schon vor einer halben Ewigkeit ein paar Kartoffeln in den Ofen gestellt. Sie sind ziemlich groß, wir können sie uns teilen. Rory hatte auch eine Flasche Wein geöffnet, und wir haben Schokoladenpudding, falls Petal welchen übrig gelassen hat.«
    »Toby ist Vegetarier«, erwiderte Ben mit leicht frostigem Unterton, wie es Thea schien.
    »Nun, ich kann die Kartoffeln ja ohne weiteres mit etwas Käse gratinieren. Würde dir das schmecken?«
    Toby nickte. »Das wäre sehr schön.«
    »Und wie ist es mit Ihnen?«, fragte Thea Ben. »Sind Sie auch Vegetarier?« In Gedanken ging sie den Inhalt des Kühlschranks durch. Gestern hatte sie Eier gekauft; falls es nötig werden sollte, konnte sie ihm ein Omelett zubereiten.
    »Nein, ich esse alles.« Er grinste sie an - eine bestürzende Erfahrung für sie. Sie hatte ihn für vollkommen reserviert gehalten. »Es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie so für uns sorgen.«
    »Keine Ursache, ich bin es gewohnt, für andere zu sorgen. Wenn Sie sich um Lara kümmern, ist es ohnehin nur fair.«
    »Da wir gerade davon reden: Haben Sie irgendwelche alten Handtücher oder Laken gefunden?«
    Sie hielt immer noch ein zitronengelbes Laken in der Hand, das sie im Trockenschrank gefunden hatte. »Das hier ist eigentlich noch ganz in Ordnung - bis auf die Knötchen vielleicht und die Farbe -, aber ich kann Rory ja dafür ein neues kaufen.«
    Ben zog ein Taschenmesser hervor, schnitt das Laken an einer Kante ein und zerriss es in zwei Teile. Während er damit das Sofa, so gut er konnte, bedeckte, fragte Thea: »Was für ein Hund mag wohl der Vater gewesen sein?«
    »Dem Welpen kann man es nicht ansehen, aber da wir hier auf dem Land sind, nehme ich an, es war ein Collie.« Er blickte zu Thea auf. »Können Sie sich die große Intelligenz und Energie eines Collies vorstellen, verpackt in etwas von der Größe Laras?«
    Thea riss die Augen auf. »Das möchte ich lieber nicht -das wäre ein Babyelefant in voller Fahrt.«
    »Möglicherweise kommen sie aber auch alle auf ihre Mutter. Wenn der Schäfer sagt: ›Fuß‹, dann kommt vielleicht einer dieser Burschen angewackelt und brummt: ›Schon gut, schon gut, und wo ist das Feuer? Ich komme, wenn ich Lust habe.‹«
    Toby musste laut lachen, rief sich dann aber selbst zur Ordnung, als Lara ihm wieder einfiel. Thea kicherte, nicht nur, weil ihr das von Ben heraufbeschworene Bild gefiel, sondern auch, weil sie nicht gedacht hätte, dass Ben Witze machen konnte.
    »Und bevor du fragst: Nein, wir können keinen von ihnen nehmen.«
    »Och, Dad!« Das war offensichtlich eine feststehende Redensart, die zum Einsatz kam, wenn etwas außerordentlich Unvernünftiges abgeschlagen wurde.
    Ben lachte. »Komm mir nicht mit ›Och, Dad!‹. Du weißt, dass wir in London keinen großen Hund halten können.« Er tätschelte seinem Sohn die Schulter. »Und da es noch lange dauern kann, bevor der nächste Welpe kommt, sollten wir jetzt vielleicht einen Tee trinken, und du könntest deine gebackene Kartoffel essen, Toby.«
    »Ich werde sie holen«, erklärte Thea, als sie sah, dass Ben drauf und dran war, in die Küche zu gehen. Sie wollte keinesfalls die Rolle der Hebamme übernehmen. »Eigentlich sollte ich Lara auch eine Tasse Tee anbieten, da sie doch gerade ein Baby bekommen hat, und das, ohne zu fluchen oder so was.«
    »Fluchen Frauen denn, wenn sie entbinden?«, wollte Toby wissen.
    Thea nickte. »Ich bin zwar kein Experte, weil ich selbst nie ein Kind bekommen habe, aber wenn man es im Fernsehen sieht, dann hört man dabei oft die gröbsten Ausdrücke.« Während sie noch sprach, fiel ihr auf, dass sie vielleicht

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