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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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geändert. Wenn sich herausstellen sollte, dass Rory unter seinen Möglichkeiten geblieben war, dann hatte Ben nur seine und Tobys Zeit verschwendet.
    Thea stellte fest, dass Toby im Supermarkt von großem Nutzen war. Er wusste, was seinem Vater und ihm schmeckte, und fand immer schnell, was sie suchten, wie zum Beispiel frischen Orangensaft und griechischen Jogurt für Molly und Petal oder Croissants für Thea, die das Gefühl hatte, sich etwas verwöhnen zu dürfen. »Er ist sehr effizient beim Einkaufen«, bemerkte sie zu Ben, als Toby gerade das Regal mit dem Hundefutter entdeckt hatte und dort hingerannt war.
    »Keiner von uns beiden liebt es besonders, also sehen wir zu, dass wir es schnell hinter uns bringen.«
    Für gewöhnlich gehörte das Einkaufen auch nicht zu Theas Lieblingsbeschäftigungen, aber diese gemütliche Runde durch einen ihr nicht vertrauten Laden mit all den verschiedenen Dingen, die man hier in Irland kaufen konnte, hatte sie genossen. »Ach, sehen Sie mal«, bat sie, in ihrem Höhenflug durch Bens Mangel an Begeisterung leicht gedämpft, »gekochte Hühner. Ich werde eins fürs Mittagessen kaufen.«
    Das Hundefutter im Supermarkt hatte Ben für ungeeignet erklärt. Aber sie fanden einen Laden für landwirtschaftlichen Bedarf. Dort gab es alles, was ein Bauer brauchte, vom Stacheldraht bis zur gewachsten, wetterfesten Jacke. In diesem Laden wurde auch Hundefutter in großen Säcken feilgeboten, unter anderem »für säugende Hündinnen«.
    Toby und Thea fanden außerdem getrocknete Schweineohren, die den ungetrockneten Vorbildern bemitleidenswert ähnlich sahen. Thea fiel ein, dass Toby Vegetarier war, und sie bereute es, dass sie seine Aufmerksamkeit auf diese Kuriosität gelenkt hatte.
    »Tut mir Leid, Toby, ich hatte ganz vergessen, dass du kein Fleisch isst. Du findest die Dinger wahrscheinlich widerlich.«
    »Das ist schon okay. Ich mag selbst kein Fleisch essen, aber Dad hat mir erklärt, dass es sicherlich keine Tiere auf den Feldern und in den Ställen gäbe, wenn niemand Fleisch äße.«
    »Ganz richtig. Sollen wir davon etwas für Lara mitnehmen?«
    »Ja, sie hat einen Leckerbissen verdient. Aber was, wenn sie keine Schweineohren mag?«
    »Ich denke, sie wird sie mögen«, antwortete Ben. »Können wir nun gehen? Unser Parkschein läuft gleich ab.«
    »Und die anderen sind bestimmt schon wach und halb verhungert«, fügte Thea hinzu.
    »Lara bestimmt auch«, rief Toby ihnen in Erinnerung.
    Nur für einen Augenblick wünschte sich Thea, die anderen und Lara existierten nicht und sie drei könnten ganz gemütlich in dem hübschen Städtchen am Fluss umherschlendern. Obwohl es Ben wahrscheinlich nicht gefallen würde.
    An der Kasse gab es ein kleines Gerangel. Ben zog sein Portmonee hervor und wollte bezahlen, aber Thea kam ihm zuvor. Schließlich seien sie alle nur ihretwegen in Irland, so könne sie zumindest für das Frühstück sorgen, erklärte sie. Ben sah sie an wie die Vertreterin einer seltenen Spezies, von der er zwar bereits gehört, die er aber noch nie selbst zu Gesicht bekommen hatte. Das bescherte Thea zwar für den Augenblick ein warmes Gefühl, aber später ging ihr durch den Kopf, dass er sie wahrscheinlich als zügellose Feministin abgestempelt hatte und sich von nun an jedes Mal bekreuzigen würde, wenn er sie sah.
    Sie trafen gerade ein, als Rory aus seinem Schlafzimmer kam - mit nacktem Oberkörper, der schlank und angemessen muskulös in einen flachen Bauch und schmale Hüften überging. Ein schmales Band dunklen Haares lief von der Brust bis zum Bund seiner Jeans, unter der es verschwand. Seine Arme waren gebräunt, die Haare auf seinen Unterarmen von der Sonne gebleicht. Er gähnte und verschränkte dabei die Hände hinter dem Kopf. Thea sah, wie Petal ihn quer durch den Raum beobachtete, und tauschte mit ihr einen Blick. Lecker, dachten sie beide.
    Dieser einträchtige Moment war schnell vorüber, als Rory meinte: »Guten Morgen, alle miteinander. Jesses, habe ich Kopfschmerzen!«
    »Ich auch«, sagte Petal klagend. »Hat irgendjemand Paracetamol?«
    Thea zuckte die Schultern. »Ich glaube, Molly hat etwas gegen Kopfschmerzen. Wir haben gegen Kater und andere Wehwehchen frischen Orangensaft mitgebracht.«
    In diesem Augenblick tauchte Molly aus dem Bad auf, gerüstet für alles, was der Tag bringen mochte. Sie war perfekt geschminkt, ihr Haar gelegt und gebürstet.
    »Guten Morgen, alle miteinander, Rory.« Molly wandte ihre Augen von Rorys verführerischem

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