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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Körper ab; der Anblick war für sie vor dem Frühstück wahrscheinlich zu viel.
    »Guten Morgen, Molly.« Thea bahnte sich zwischen den anderen hindurch einen Weg zu ihrer Freundin. Sie empfand plötzlich freundschaftliche Wärme. Wie schön, dass Molly so gut aussah und sich über nichts beklagte. »Gut geschlafen?«
    »Ja, Liebes. Natürlich habe ich auch immer mein eigenes Kissen dabei. Also, wer zeigt mir jetzt diese Welpen, die so viele Umstände gemacht haben? Toby?«
    Toby schien sich zurückzuziehen, obwohl er sich nicht von der Stelle bewegte. »Sie sind da drüben.« Er zeigte dorthin, wo Lara und die Welpen vor dem Kamin lagen.
    Thea fragte sich, ob er vielleicht seine Tante allzu gut kannte. »Sie wollen vielleicht gerade jetzt nicht gestört werden. Was meinst du, Rory?« Etwas spät hatte Thea noch daran gedacht, dass Lara und ihre Welpen ja tatsächlich Rory gehörten, wenn auch sie und Ben sie unter ihre Fittiche genommen hatten.
    »Woher soll ich das wissen? Aber ich weiß genau, dass ich jetzt sofort eine Tasse Kaffee brauche.«
    »Ich brühe Kaffee auf«, erbot sich Petal.
    Susan, die das Ganze von der Küche aus beobachtet hatte wie ein Statist in einem Theaterstück, dessen Abgang unmittelbar bevorsteht, trat den Rückzug an. »Ich werde dann das Bad putzen, wenn ihr Leute es nicht mehr braucht«, bemerkte sie und warf dabei Molly einen vorwurfsvollen Blick zu, weil sie so lange im Bad gewesen war.
    »Ich werde mich um das Frühstück kümmern«, legte Thea fest. »Wer möchte Eier und Schinken?«
    »Ich«, sagte Rory, »und Wurst und Tomaten und geröstetes Brot.« Er schenkte Thea ein Lächeln von der Art, dass sie sich fragte, warum sie nicht sofort mit ihm ins Bett hüpfte. Er war so knusprig und so fröhlich. Ben hingegen schien Schwierigkeiten zu haben, seine Lachmuskeln zu betätigen.
    Wenigstens in der Küche, dachte sie und überlegte dabei, ob sie den Rand des Schinkens abschneiden sollte oder nicht, bin ich zu etwas nütze und stehe nicht nur im Weg rum. Im Wohnzimmer herrschte augenblicklich ein ziemliches Gedränge, da Lara so viel Platz für sich und die Welpen brauchte. Petal fummelte an irgendetwas am Fenster herum und betrachtete verstohlen Rory, der, immer noch nur halb bekleidet, seine Post las und sich dabei den Bauch kratzte. Molly rückte irgendwelche Dinge gerade, die nicht gerade sein mussten, und versuchte, dort Ordnung zu schaffen, wo keine Ordnung möglich war.
    Ben und Toby hatten sich für einen kurzen Spaziergang abgemeldet.
 
    Schließlich saßen alle am Tisch, tranken Orangensaft und aßen Jogurt, Cornflakes oder infarktträchtiges Gebratenes, je nach Geschmack. Thea entspannte sich gerade bei einem Toast mit irischer Marmelade, als Toby fragte: »Thea, warum hast du in der Badewanne geschlafen?« Er sprach nicht besonders laut - er war kein lautes Kind -, aber trotzdem hörten in diesem Augenblick alle irgendwie auf zu knabbern, zu schneiden und zu schlucken und wandten ihre Blicke Thea zu.
    »Du hast in der Wanne geschlafen?« Molly fand ihre Stimme als Erste wieder. »Warum?«
    »Jesses, und so wurde die Hälfte eines wunderbaren Bettes verschwendet«, stellte Rory fest. »War ich dir zu betrunken, um bei mir zu schlafen?«
    »Wenn Sie etwas gesagt hätten, hätte ich auf dem Sofa geschlafen.« Ben klang verärgert.
    »Unglaublich. In der Wanne!«, murmelte Petal.
    »Die Antwort auf deine Frage, Toby«, erklärte Thea ihm, »lautet, dass sonst nichts mehr frei war.« Dann spürte sie, wie sie errötete; die Röte stieg ihr vom Hals über das ganze Gesicht. Ich bin zu alt, um zu erröten, dachte sie und versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen, und zu jung für Hitzewallungen. Was ist mit mir los? Sorgfältig belegte sie ihren letzten Bissen Toast mit Marmelade und führte ihn zum Mund. Ihr war bewusst, dass Ben sie musterte, aber ohne sich umzudrehen und ihn anzusehen, konnte sie nicht sagen, mit welcher Art Blick er sie bedachte.
    »Also, Petal, du könntest mir beim Abwasch helfen«, bemerkte sie, um dann erst festzustellen, dass die anderen noch aßen. »Wenn alle fertig sind.«
    »Ich würde gern Ihre Bilder sehen, wenn ich darf«, wandte sich Ben an Rory.
    »Natürlich. Ich zeige sie Ihnen gern. Bis Thea herkam, habe ich sie niemals jemandem gezeigt, aber da sie ihr gut genug gefielen, um Ihnen davon zu erzählen, sehe ich das jetzt etwas anders.«
    »Dann also nach dem Frühstück.«
    Verdammt!, dachte Thea. Ich werde genau dann mit Petal in der

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