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Sommernachtszauber (German Edition)

Sommernachtszauber (German Edition)

Titel: Sommernachtszauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Alpsten
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tun würde, ist, sie zu verlassen.«
    Die Worte trafen Mia wie ein Schlag. Mickey. Ist. Schwanger. Verdammt. Aber daran
arbeiteten
sie ja schon lange. Arbeit – ha!
    »Schwanger!«, lachte sie dennoch ungläubig und Karl nickte. Lächerlicherweise wirkte er fast stolz auf seinen im Reagenzglas gezeugten Erfolg, dachte Mia bitter. Tolle Leistung, Sportsfreund.
    Er aber streichelte ihr Gesicht, während er sanft sagte: »Ich denke, es ist am besten, wir beenden das, Mia. Du bist eine tolle Frau, aber ich
habe
eine tolle Frau daheim. Und mehr als das. Jetzt … jetzt werden wir eine Familie.«
    Mia sah ihn sprachlos an. Das konnte ja wohl nicht wahr sein!
Beenden.
Er hatte sie genommen, nach Lust und Laune benutzt, und jetzt warf er sie weg, wie es ein Kind mit einem langweilig gewordenen Spielzeug machte. In ihrem Mund breitete sich ein bitterer Geschmack aus und ihr Herz schlug schmerzhaft in ihrer Brust. Diese Demütigung war das Letzte, was sie jetzt brauchte. Warum passierte das immer ihr?
    Karl faltete kurz die Hände und strich sich übers Gesicht. Er wirkte müde.
    »Sei mir nicht böse. Ich bleibe natürlich dein Agent und bemühe mich weiter nach Kräften um deine Karriere. Mach erst einmal deinen Abschluss und dann werden wir sehen.«
    »Ach.« Mia verschränkte die Arme. »Und was ist, wenn ich Mickey die Wahrheit sage? Weiß sie denn, was der Vater ihres Kindes alles so treibt an seinen freien Abenden?«
    Karl verharrte und sah sie still an. Seine braunen Augen schimmerten seltsam hell, wie der Whiskey, den er gerne trank. Im Zoo hatte Mia einen eingesperrten Leoparden gesehen, dessen Blick dem seinen nicht unähnlich war. Plötzlich bekam sie Angst vor ihrem eigenen Mut.
    »Das würdest du nicht tun«, sagte er leise.
    »Und weshalb nicht?« Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Flucht nach vorn.
    Er trat neben sie an seinen Schreibtisch. Erst dachte sie, er wolle sie küssen, und wandte schon erwartungsvoll den Kopf. Doch stattdessen zog er eine Schublade auf und nahm eine unbeschriftete DVD heraus.
    »Deshalb nicht«, sagte er ruhig. »Deine Probeaufnahmen. Weißt du noch, was wir an dem Abend gemacht haben? Und mit ein bisschen Bearbeitung bist nur noch du zu sehen, wie du die Hure gibst.«
    Mia wurde der Mund trocken. Sie sah auf die DVD und erinnerte sich nur zu gut an den Abend hier in der Agentur vor ein paar Wochen. Adrenalin pumpte durch ihre Adern, doch gleichzeitig überwältigte sie Hilflosigkeit.
    »Du Schwein«, sagte sie dann.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich muss mich absichern. Ein Mann in meiner Position …«
    »Du verdammtes Schwein«, würgte Mia hervor. Sie schnellte hoch und wollte nach der DVD greifen. Doch Karl war schneller und hielt sie sich rasch über den Kopf, unerreichbar für Mia, und drohte: »Selbst wenn du sie nimmst, Mia, ich habe es als Clip auf meinem Computer gespeichert. Was meinst du, wie sich der im Internet ausnimmt? Ich warne dich. Komm mir nicht zu nah.«
    Sie atmete hörbar aus und ließ die Arme sinken. Er schüttelte den Kopf, als sei sie ein ungezogenes Kind, und legte die DVD neben sie auf den Schreibtisch. »So hat ja schon so manches Sternchen seine Karriere begonnen. Du hast das nicht nötig. Als Pornoqueen willst du ja wohl kaum bekannt werden.«
    Mia konnte vor Wut, Schmerz und Demütigung kaum atmen. Wie konnte er es wagen!
    »Lass uns Freunde bleiben, Mia, bitte. Ich bring dich noch zur Tür.« Karl Graf fasste sie unter und schob sie aus seinem Büro. »Du brauchst deinen Schlaf. Außerdem hast du ja gesagt, dass du noch am
Bimah
zu tun hast. Mickey ist fest entschlossen, deine Arbeit dort als Einzige zu würdigen. Sie will sich sogar vor der Premiere schon umsehen. Für alle anderen wetzt sie bereits die Messer! Das gibt ein Schlachtfest. Das Ende von Carlos’ Karriere und auch von Carolines. Genau, was du wolltest.«
    Genau, was sie gewollt hatte. Stimmte das? Mia bebte innerlich und ihre Arme und Beine zitterten. Doch ihr Kopf war wie leer gefegt, als Karl die Tür der Agentur öffnete und sie nun ohne weitere Umstände ins dunkle Treppenhaus schob. Was gab es noch zu sagen? Dann hielt er ihr 20 Euro hin. »Nimm dir ein Taxi ins
Bimah,
Mia. Du bist zu aufgewühlt, um selbst zu fahren.«
    Sie zitterte vor Wut. Wer war sie? Ein Flittchen, dem man noch Geld für die Heimfahrt in die Hand drückte? Sie schlug seinen Arm weg und rannte vor Wut schäumend die Treppe hinunter.
    Vor dem
Bimah
schrammte Mia mit ihrem Fiat an einem Laternenpfahl

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