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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Augen und vor lauter Lust und Liebe wurde ihr ganz flau im Magen. »Alles zusammen.«
    »Richtige Antwort.« Derry lächelte. »Und kann ich aus dieser, ähm, Ernte schließen, dass du noch immer mit den hausgemachten Essenzen arbeitest?«
    Erleichtert, nicht über Persönliches sprechen zu müssen, nickte Sukie, erzählte ihm, dass sie plante, sich über kurz oder lang selbstständig zu machen, und berichtete von Joss Bensons erstaunlichen Erfahrungen nach dem stärkenden Bad.
    »Diese Mischung war also eigentlich gar kein Liebeszauber?«, fragte Derry. »Bei den Stickbildern, die wir gefunden haben, ging es aber immer nur um Liebesdinge. Oder hast du dieses Rezept erst später gefunden?«
    »Ja, und – na ja, eigentlich hatte es einen kleinen Haken. Die Mischung aus diesen Essenzen war genau das, was Joss für ihren Termin brauchte, aber es war ein Vers dabei, der mich fürchten ließ, dass es einige, äh, Probleme geben könnte. Sie hat jedoch nichts Derartiges erwähnt.«
    »Dann mal raus mit der Sprache. Was sollte die Mischung bewirken?«
    »Liebe Güte!« Sukie starrte in ihren Tee. »Willst du es wirklich hören? Na schön …«
    Badest du in Jasmin und Lavendel,
Liebe und Kraft werden sie spenden.
Schließ die Augen, und träum deinen Traum,
und treib dahin in duftendem Schaum.
    Was du dir wünschst, wird wirklich wahr
und bleibt dir gewährt für immerdar.
    Doch fügst du Weißdorn noch hinzu,
entfacht er feurige Lust im Nu.
    Falsche Liebe wird entschwinden
und wahre Liebe zu dir finden.
    »Ein bisschen holprig zwar, aber eindeutig.« Derry grinste. »Der erste Teil hat sich also erfüllt, der zweite jedoch nicht? Hat Mrs Benson, nachdem sie aus der Wanne gesprungen war, nicht stehenden Fußes ihren Mann verlassen, um mit dem Milchmann durchzubrennen, den sie insgeheim schon seit Jahren liebte?«
    »Zum Glück nicht.« Sukie schauderte bei der Vorstellung. »Ich hoffe, Cora hat sich mit dem letzten Abschnitt getäuscht. Obwohl es die arme gute Joss mit ihrem Scheusal von Ehemann schwer genug hat und sich meiner Meinung nach getrost von ihm trennen sollte – aber aus eigenem Entschluss und nicht infolge einer Aromatherapie.«
    Derry trank seinen Tee aus und lachte. »Diese älteren Herrschaften müssen ja ganz schön lustig drauf gewesen sein. Dank Großtantchen Cora war unser Dorf in früheren Generationen wahrscheinlich eine Hochburg der freien Liebe.«
    Sukie kicherte. »Ja, heutzutage geht es da vergleichsweise brav und gesittet zu – oh …«
    Derry beugte sich quer über den Tisch zu ihr herüber. »Halt mal still. Du hast da noch Vogelmiere am Pullover. So …«
    Keiner von beiden rührte sich. Keiner von beiden sprach ein Wort. Der süß duftende verschwiegene Garten umfing sie mit seinem warmen Dunst wie eine abgeschiedene Zauberwelt. Sukie hörte ihr Herz klopfen, als sie einen Anflug von Sommersprossen auf Derrys Nasenrücken und blonde Pünktchen in seinen langen dunklen Wimpern erspähte und seinen warmen, sauberen, männlichen Körpergeruch erschnupperte.
    »Sukie … ich weiß ja -«
    »Huhu! Ist jemand zu Hause?«
    Sie fuhren auseinander, als zwei ältere Damen durchs Gartentor hereingetrippelt kamen.
    »Wir sind doch nicht etwa zu früh dran? Für unsere Fußmassage? Das Sammeltaxi hat uns zeitiger abgeholt als erwartet. Wie schön, es gibt gerade Tee! Komm, Elsie, jetzt mach mal ein bisschen. Schaff deine Hühneraugen zum Tisch rüber und trink ein Tässchen.«
    »Äh, ich geh dann wohl besser.« Derry stand auf, seine Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen. »Sie entschuldigen mich, meine Damen. Und Sukie, wir sehen uns – ich komme bald wieder.«
    »Ja, ja gerne …«, antwortete Sukie rasch. »Und, äh, danke für die Vogelmiere.«
    »War mir ein Vergnügen«, grinste Derry und steuerte aufs Gartentor zu. »Viel Spaß mit den Hühneraugen.«

22. Kapitel
    I m Gemeindesaal von Hazy Hassocks war der Bär los.
    »Ich flipp aus!« Ungläubig schaute Chelsea sich um. »Kommen wir ins Fernsehen?«
    »Ins Fernsehen nicht -«, in ihrem besten langen grauen Kleid mit dem besten beige-braunen Paisleyschal, das graue Haar mit ihrem besten Haarband straff aus dem runzeligen Gesicht gebunden, trippelte Topsy auf die Freundinnen zu, »- aber es ist jemand vom Lokalradio da und ein Reporter vom Winterbrook Advertiser .«
    »Äh – wieso denn?« Sukie besah sich die lärmende Menge. »Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?«
    »Das ist alles, weil Mrs Benson heute Abend diesen Impresario

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